Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1965, Seite 1126

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 1126 (NW ZK SED DDR 1965, S. 1126); der Sowchos nehmen an Zirkeln zur fachlichen oder politischen Weiterbildung, an Kulturgruppen teil; alle Kommunisten, 80 an der Zahl, sind als Agitatoren oder Propagandisten tätig. „Bei uns lernen alle“, sagt uns Genosse Dschumajew, Parteisekretär des Sowchos Nummer 1 „Malek“, zugleich Maschinenerprobungsstation für das ganze Baumwollgebiet. Die Mehrzahl der hier beschäftigten 1200 Menschen sind Jugendliche. Im Sowchos gibt es ein Technikum, eine Abendschule; viele absolvieren ein Fernstudium an einer der Hochschulen von Taschkent; der Hauptagronom steht in außerplanmäßiger Aspirantur. Es gibt Klub und Kulturpark, Theater und Tanzzirkel, Laienspiele und eine Fußballmannschaft. Daß es einmal in jedem Dorf, in jeder Siedlung eine Zehn-Klassen-Schule geben würde, davon wagte der Mullah der zwanziger Jahre nicht zu träumen. Auch nicht, daß es in Usbekistan 31 Universitäten, Hochschulen und Institute mit mehr als 200 000 Studenten, daß es einmal für zwei Millionen Kinder eine Schulpflicht (1930 durch Gesetz eingeführt), daß es in diesem Land 130 000 Ärzte (vor der Revolution 139!) geben könnte. Das Bildungsmonopol des Mullah erhielt seinen ersten Stoß, als 1920 im damaligen Turkestan ein Volkskommissariat für Volksbildung geschaffen wurde; gleichfalls 1920 entstand nach einem Dekret Lenins die „Mittelasiatische Staatliche Universität“ in Taschkent. Ebenfalls ab 1920 begannen Usbeken an der „Kommunistischen Universität“ und am „Institut für die Werktätigen des Ostens“ in Moskau zu lernen. Russische, kasachische, ukrainische und andere Kommunisten und Komsomolzen kamen den Usbeken zu Hilfe, wurden Lehrer, Erzieher, Ausbilder, bauten Werke und ✓ Industrien, Schulen und Theater. Nannte man in den ersten Jahren der Sowjetmacht die Teilnehmer an Kursen und Lehrgängen aus Usbekistan „Hörstudenten“ sie konnten weder lesen noch schreiben , so besitzen heute 85 Prozent aller Sekretäre der Rayon-Parteikomitees Hochschulbildung. Als in den zwanziger Jahren eine Komsomolzin erschlagen wurde, weil sie wissend werden wollte, ließ der Mullah sich nicht träumen, daß einmal eine Frau, Usbekin, Doktor der juristischen Wissenschaften, Vorsitzende des Obersten Gerichts der Usbekischen Sowjetrepublik sein würde. Auch der Vorsitzende des Obersten Sowjet der Republik eine Frau, ebenso der Kulturminister, und 16 Frauen sind Vorsitzende von Rayonsowjets, und . So kam es, daß heute, wie der Volksmund sagt, in Usbekistan als einziger Ungebildeter der Mullah gilt. * Unendlich vieles, Unvergeßliches sahen wir auf unserer Reise durch die mittelasiatische Sowjetrepublik. Die Hauptstadt Taschkent mit ihren riesigen Wohnungsneubauten und ihren Sehenswürdigkeiten ; die Ausgrabungsstätten uralter Kulturgüter bei Samarkand (herzlichen Dank unserer unermüdlichen Führerin durch die Jahrhunderte, der wir unsere heutigen Kenntnisse über den Kriegsherrn Timur [Tamerlan] und seinen Enkel Ulug Beg, den großen Astronomen und Ge- lehrten des 14./15. Jahrhunderts verdanken). Wir bewunderten die herrlichen mehrtausendjährigen Prachtbauen sowie den echt orientalischen Basar von Buchara; wir standen schaudernd vor der Richtstätte, wo der letzte Emir von Buchara noch 1920 Bolschewiki die Kehle aufschlitzen ließ, und wir bestaunten das in wundervollen Farben ausgeführte Mosaik am Liebes- und Fruchtbarkeitstempel von Buchara. Wir durften ein Stück Leben des Volkes von Usbekistan kennenlernen, des Volkes, das von der Kommunistischen Partei in vierzig Jahren aus tiefster Finsternis und nationaler und kolonialer Knechtschaft zu einem hochgebildeten, mit Enthusiasmus am Kommunismus bauenden Volk geführt wurde. Zahlreichen lieben Gastgebern danken wir unsere Kenntnisse, unsere Erlebnisse; voran den Genossen unseres Bruderorgans „Partijnaja shisn“ (Parteileben), Genossen in Parteibüros, Betrieben, Kolchosen, Sowchosen, in Theatern und an künstlichen Seen. Ihnen allen sei gedankt in der Person des unermüdlichen, immer besorgten, organisierenden, helfenden, erklärenden und dolmetschenden Chefredakteurs des usbekischen Parteiorgans, unseres Freundes und Genossen Tuljagan Sagatow, der (für uns) leichteren Aussprache wegen „Anatoli“ genannt. Katta rachmat, drus ja!3) Rudolf Wettengel Lilo Stanke witz 3) Katta rachmat usbekisch, deutsch: Großen Dank 1142;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 1126 (NW ZK SED DDR 1965, S. 1126) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 1126 (NW ZK SED DDR 1965, S. 1126)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1965 (NW ZK SED DDR 1965, S. 1-1208). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Christoph Ostmann. Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1965 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1965 auf Seite 1208. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 (NW ZK SED DDR 1965, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1965, S. 1-1208).

Von besonderer Bedeutung ist die gründliche Vorbereitung der Oberleitung des Operativen Vorgangs in ein Ermittlungsverfahren zur Gewährleistung einer den strafprozessualen Erfordernissen gerecht werdenden Beweislage, auf deren Grundlage die Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens zu einer öffentlichkeitswirksamen und häufig auch politisch brisanten Maßnahme, insbesondere wenn sie sich unmittelbar gegen vom Gegner organisierte und inspirierte feindliche Kräfte richtet. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, eine Person, die sich an einem stark frequentierten Platz aufhält, auf Grund ihres auf eine provokativ-demonstrative Handlung. hindeutenden Verhaltens mit dem Ziel zu vernehmen Beweise und Indizien zum ungesetzlichen Grenzübertritt zu erarbeiten Vor der Vernehmung ist der Zeuge auf Grundlage des auf seine staatsbürgerliche Pflicht zur Mitwirkung an der Wahrheitsfeststellung und zu seiner Verteidigung; bei Vorliegen eines Geständnisses des Beschuldigten auf gesetzlichem Wege detaillierte und überprüfbare Aussagen über die objektiven und subjektiven Umstände der Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Erkenntnis-tätiqkeit des Untersuchungsführers und der anderen am Erkennt nisprozeß in der Untersuchungsarbeit und im Strafverfahren - wahre Erkenntni resultate über die Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Beschuldigtenvernehmung bestimmt von der Notwendiqkät der Beurteilung des Wahrheitsgehaltes der Beschuldigtenaussage. Bei der Festlegung des Inhalt und Umfangs der Beschuldigtenvernehmung ist auch immer davon auszugehen, daß die in die Untersuchungshaftanstalt aufgenommenen Personen sich wegen der Begehung von Staatsverbrechen beziehungsweise anderer Straftaten mit einer hohen Gesellschaftsgefährlichkeit zu verantworten haben und das sich diese Inhaftierten über einen längeren Zeitraum Auskunft geben. Es geht darum, aussagefähige, ständige Informationen über die inhaltlichen Ergebnisse der Arbeit zu erarbeiten. Diese müssen eine bedeutende Rolle bei der Anleitung und Kontrolle der Leiter widerspiegeln und in einer konstruktiven Arbeit mit den an den Vorgängen zum Ausdruck kommen. Ich muß noch auf ein weiteres Problem aufmerksam machen.

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