Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1964, Seite 700

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 19. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 700 (NW ZK SED DDR 1964, S. 700); Das Schwergewicht legten wir jedoch auf die anschließenden Seminare, die wir in Form gemeinsamer, auf gelockerter Aussprachen durchführten. Dabei verbanden wir die theoretischen Grundfragen stets mit den praktischen Erfahrungen des Kampfes der deutschen und der internationalen Arbeiterbewegung, mit dem Entwicklungsweg und den Zielen der beiden deutschen Staaten sowie mit unseren heutigen Aufgaben beim umfassenden Aufbau des Sozialismus. Die bisherigen Erfahrungen haben uns gezeigt, daß das der beste Weg ist, den Kandidaten die Fragen leichter verständlich zu machen, daß diese Methode am besten überzeugt. Das haben auch bei diesem Lehrgang wieder die Diskussionen bewiesen. Wir waren außerdem bemüht, ständig nach Möglichkeiten zu suchen, die die Schulung nicht nur interessanter und lebendiger gestalten, sondern sie auch wesentlich bereichern. So besuchten wir zum Beispiel das Dimi troff -Museum in Leipzig und machten uns dort mit der Geschichte des Reichstagsbrand-Prozesses bekannt, wir sahen auch die Ausstellung „Aus der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung“. Wir führten weiterhin eine literarische Veranstaltung durch über eine Biographie des Dichters Friedrich Wolf mit Ausschnitten aus einigen seiner Werke. Die Kandidaten lernten dadurch einen großen deutschen Patrioten näher kennen, der sich durch seine leidenschaftliche Parteinahme für die Sache der Arbeiterklasse, für Frieden und Sozialismus sowie durch seine aufrichtige und tatkräftige Freundschaft zur Sowjetunion auszeichnete. Im Verlauf der teilweise sehr lebhaften und kämpferischen Diskussionen wurden den Kandidaten nicht allein neue Erkenntnisse vermittelt, sondern sie führten auch dazu, daß die in verschiedenen Fragen noch vorhandenen Unklarheiten zutage traten. Wir haben dabei festgestellt, daß es in der Hauptsache Unklarheiten waren über das Wesen und den Charakter des Bonner Staates sowie über die Rolle, die Aufgaben und die Perspektive unserer Republik und der deutschen Arbeiterklasse. Das kam in falschen Auffassungen und Meinungen über den Reiseverkehr zwischen Ost und West, über die Sicherung unserer Staatsgrenzen sowie in den Fragen „Warum ist es falsch, Westsendungen in Rundfunk und Fernsehen anzuhören, um sich ein richtiges Bild machen zu können?“ und „Woher nehmen wir das Recht zu der Behauptung, Westberlin gehört zur DDR?“ zum Ausdruck. Die lebhaften Diskussionen erwirkten aber auch kritische Hinweise über noch vorhandene Schwächen in der Organisation der Produktion, in der kollektiven Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftsfunktionären und Produktionsarbeitern sowie über nicht genügend genutzte Reserven zur Steigerung der Arbeitsproduktivität. Kandidaten nicht „schwimmen“ lassen Auf Grund der in diesem Lehrgang gemachten Erfahrungen und nicht zuletzt auch auf Grund der Hinweise der Kandidaten selbst haben wir einige wichtige Schlußfolgerungen für unsere weitere Arbeit gezogen. Vor allen Dingen erwies sich die Richtigkeit der Forderung unserer Partei, nicht nur schlechthin Kandidaten zu gewinnen oder in der Durchführung von Kandidatenschulungen die Arbeit mit den Kandidaten als erschöpft anzusehen, sondern ständig mit ihnen zu arbeiten. Unsere Kandidaten sollen doch die Überzeugung gewinnen, daß es der Partei nicht um Zahlen und Prozente geht, sondern darum, gute Genossen und bewußte Kämpfer für die Sache der Arbeiterklasse, für Frieden und Sozialismus zu erziehen. Darum beziehen die APO-Leitungen entsprechend der Empfehlung der Betriebsparteileitung die Kandidaten nach der Aufnahme sofort in die praktische Parteiarbeit ein und geben ihnen Aufgaben. So beteiligen sie sich beim Literaturverkauf, wobei ihnen erfahrene Genossen Unterstützung geben. Am wichtigsten für ihre politische Entwicklung ist die Tätigkeit in den Massenorganisationen, um sich das Vertrauen der Kollegen zu erwerben. In fast allen Abteilungen wurden junge Kandidaten in die FDJ-Leitungen oder als Vertrauensleute der Gewerkschaft gewählt. Auch an der Herstellung der Wandzeitungen und im Agitatorenkollektiv arbeiten sie aktiv mit. Denn die aktive Teilnahme der Kandidaten an der Durchführung der Parteibeschlüsse ist die beste Parteierziehung. In bestimmten Zeitabständen werden wir dann in den Parteileitungen mit unseren jungen Kandidaten Aussprachen durchführen. Im Mittelpunkt dieser kameradschaftlichen Aussprachen werden politische, fachliche und auch persönliche Fragen stehen, die das Vertrauen der Kandidaten zur Partei festigen. Sie werden spüren, daß sich die Partei um sie und auch um ihre persönlichen Belange kümmert. Das wird die Kandidaten ebenfalls in ihrem Bewußtsein stärken und für die aktive Mitarbeit begeistern. Herbert Schulze Sekretär und Leiter der Propagandakorn mission Martin В roßmann Leiter der Kandidatenschulung 700;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 19. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 700 (NW ZK SED DDR 1964, S. 700) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 19. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 700 (NW ZK SED DDR 1964, S. 700)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 19. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1964 (NW ZK SED DDR 1964, S. 1-1164). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus* Norbert Geipel, Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Hilde Stölzel, Kurt Thieme. Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 19. Jahrgang 1964 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1964 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1964 auf Seite 1164. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 19. Jahrgang 1964 (NW ZK SED DDR 1964, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1964, S. 1-1164).

Das Zusammenwirken mit den Staatsanwalt hat gute Tradition und hat sich bewährt. Kontrollen des Staatsanwaltes beinhalten Durchsetzung der Rechte und Pflichten der verhafteten., Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit und der Achtung und Wahrung der Würde des Menschen werden Aufgaben, grundsätzliche Arbeitsweise und die konkrete Gestaltung einzelner straf prozessualer Verdachtshinweisprüfungen durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit und veranschaulicht in beeindruckender Weise den wahrhaft demokratischen Charakter der Tätigkeit und des Vorgehens der Strafverfolgungsorgane in den sozialistischen Staaten, Die Notwendigkeit dieser Auseinandersetzung resultiert desweiteren aus der Tatsache, daß diese Personen im Operationsgebiet wohnhaft und keine Bürger sind. Somit sind die rechtlichen Möglichkeiten der eingeschränkt. Hinzu kommt,daß diese Personen in der Regel in der bisherigen Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit als inoffizielle Mitarbeiter ihre besondere Qualifikation und ihre unbedingte Zuverlässigkeit bereits bewiesen haben und auf Grund ihrer beruflichen Tätigkeit, ihrer gesellschaftlichen Stellung und anderer günstiger Bedingungen tatsächlich die Möglichkeit der konspirativen Arbeit als haben. Durch die Leiter ist in jedem Fall zu prüfen und zu entscheiden, ob der Verdächtige durch den Untersuchungsführer mit dieser Maßnahme konfrontiert werden soll oder ob derartige Maßnahmen konspirativ durchgeführt werden müssen. Im Falle der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, wenn entweder kein Straftatverdacht besteht oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlen. Gegenüber Jugendlichen ist außer bei den im genannten Voraussetzungen das Absehen von der Einleitung eines Ermit tlungsverfahrens. Gemäß ist nach Durchführung strafprozessualer Prüfungshandlungen von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, wenn entweder kein Straftatverdacht besteht oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege. In Ausnahmefällen können im Ergebnis durchgeführter Prüfungshandlungen Feststellungen getroffen werden, die entsprechend den Regelungen des eine Übergabe der Strafsache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege vorliegen, ist die Sache an dieses zu übergeben und kein Ermittlungsverfahren einzuleiten. Der Staatsanwalt ist davon zu unterrichten.

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