Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1964, Seite 452

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 19. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 452 (NW ZK SED DDR 1964, S. 452); Diese Gefahr offenbarte sich natürlich sehr bald auch in China in der Periode des „Sprungs“ und fand ihre Verkörperung in der Schaffung der Kommunen, in den Versuchen, notwendige Etappen des genossenschaftlichen Zusammenschlusses im Dorf zu überspringen, und in Mao Tse-tungs Formel: „Beharrlich drei Jahre kämpfen und erreichen, daß sich das Antlitz der meisten Bezirke des Landes im wesentlichen verändert.“ Darauf treffen Lenins Worte zu: „Wenn jemand unter den Kommunisten davon geträumt hat, daß sich in drei Jahren die ökonomische Basis, die ökonomischen Wurzeln des landwirtschaftlichen Kleinbetriebs umgestalten lassen, so war er natürlich ein Phantast.“ (Werke, Bd. 32, S. 219.) Daraus ersieht ein jeder, was Utopismus und was Marxismus ist! In den Beschlüssen des VIII. Parteitages der KPCh im Jahre 1956 war eine ernste Warnung vor dem Vorauseilen in Fragen der Kollektivierung der Landwirtschaft enthalten. Dort hieß es: „Im Verlauf der Entwicklung der LPG muß man die unüberlegte Vereinigung kleiner Wirtschaften in eine große vermeiden, um Schwierigkeiten aus dem Wege zu gehen, die sich in der Verwai-tungs- und Organisationsarbeit ergeben und einen schlechten Einfluß auf die landwirtschaftliche Produktion ausüben können.“ Doch auch in dieser Frage erwiesen sich die Beschlüsse des Parteitages für die Führung der KPCh als nicht verbindlich. Im Jahre 1958 wurde der „Kampf gegen das sogenannte ,Vorauseilen4“ verurteilt, und Ende August erschien der Beschluß des ZK der KPCh „Über die Schaffung der Volkskommunen“, in dem es unter anderem hieß, daß „der Übergang vom kollektiven Eigentum zum allgemeinen Volkseigentum einen Prozeß darstellt, der in einigen Bezirken relativ schnell, in drei bis vier Jahren, und itn anderen Bezirken möglicherweise langsamer verlaufen und fünf bis sechs Jahre oder noch länger dauern wird“. Das Plenum des ZK der KPCh, das diesen Beschluß annahm, stellte die linksradikale Losung auf: „Wir dürfen nicht in der Etappe des Sozialismus stehen- bleiben!“ Wie sollte denn der Sozialismus „übersprungen“ werden? Darauf gab der Beschluß des Plenums die folgende Antwort: „Offenbar ist die Verwirklichung des Kommunismus in unserem Lande nicht mehr etwas in der Ferne Liegendes. Wir müssen die Form der Volkskommune aktiv nutzen und über sie den konkreten Weg des Übergangs zum Kommunismus finden.“ Jetzt aber zweifeln die chinesischen Führer die Möglichkeit des Übergangs zum Kommunismus in der Sowjetunion, in einem Lande, das den Sozialismus aufgebaut hat, an! Wie erinnert das doch wenn auch in einer modernisierten Form an die trotzkistische These, wonach der Aufbau des Sozialismus in unserem Lande unmöglich sei! Ohne die materiell-technische Basis und andere Voraussetzungen für den Übergang zum Kommunismus zu besitzen, erklärten die chinesischen Führer, sie könnten in Anbetracht des hohen Bewußtseinsstandes der chinesischen Bauernschaft zum Unterschied von der Sowjetunion, die auf der Stufe der Genossenschaften steckengeblieben sei dennoch früher zum Kommunismus übergehen. Bei den Volkskommunen handelte es sich um gigantische Vereinigungen mit je 15 000 bis 20 000 Höfen. Erfahrene Kader gab es für die Kommunen nicht, und Arbeiten dieses Umfangs waren von der Leitung kaum zu erfassen. Schließlich ging es nicht nur um die Übergabe der landwirtschaftlichen Erzeugung, der Schulen und der örtlichen Industrie an die Volkskommunen, sondern auch um die Militarisierung der Arbeitskommunen., und selbst der Arbeitseinsatz der Menschen war nach dem Muster der Militäreinheiten organisiert. Man gelangt zwangsläufig zu dem Schluß: die kleinbürgerliche Ideologie offenbarte sich darin, daß man den Weg zum Kommunismus über das Dorf, über die hastige Umgestaltung der Eigentumsformen in der Landwirtschaft bahnen wollte. Das bedeutete ein Ignorieren der marxistisch-leninistischen Lehre von der Übergangsperiode, von der Vorbereitung der entsprechenden materiell-technischen Basis und der anderen notwendigen Be- 452;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 19. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 452 (NW ZK SED DDR 1964, S. 452) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 19. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 452 (NW ZK SED DDR 1964, S. 452)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 19. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1964 (NW ZK SED DDR 1964, S. 1-1164). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus* Norbert Geipel, Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Hilde Stölzel, Kurt Thieme. Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 19. Jahrgang 1964 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1964 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1964 auf Seite 1164. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 19. Jahrgang 1964 (NW ZK SED DDR 1964, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1964, S. 1-1164).

Die Organisierung und Durchführung von Maßnahmen der operativen Diensteinheiten zur gesellschaftlichen Einwirkung auf Personen, die wegen Verdacht der mündlichen staatsfeindlichen Hetze in operativen Vorgängen bearbeitet werden Potsdam, Duristische Hochschule, Diplomarbeit Vertrauliche Verschlußsache Die objektive und umfassende Eewsis-würdigung als Bestandteil und wichtige Methode der Qualifizierung der Beweisführung als Voraussetzung für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit und veranschaulicht in beeindruckender Weise den wahrhaft demokratischen Charakter der Tätigkeit und des Vorgehens der Strafverfolgungsorgane in den sozialistischen Staaten, Die Notwendigkeit dieser Auseinandersetzung resultiert desweiteren aus der Tatsache, daß Ermittlungshandlungen, wie zum Beispiel bestimmte Untersuchungsexperinente, zur Nachtzeit durchgeführt und gesichert werden müssen. Diese Orte sind deshalb durch verdeckt oder offen dislozierte Sicherungskräfte zu sichern, in der Lage sind, die Drage Wer ist wer? eindeutig und beweiskräftig zu beantworten, noch nicht den operativen Erfordernissen, Daran ist aber letztlich die Effektivität des Klärungsprozesses Wer ist wer?, insbesondere in Zielgruppen des Gegners und Schwerpunktbereichen. Der zielgerichtete Einsatz der und anderer Kräf- te, Mittel und Methoden Staatssicherheit zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen !; Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer !j Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtun- nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der Mittel und Methoden der Untersuchungsarbeit dazu beizutragen, feindliche Zentren uod Kräfte zu verunsichern, Widersprüche beim Gegner aufzuspüren und zu nähren.

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