Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1964, Seite 311

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 19. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 311 (NW ZK SED DDR 1964, S. 311); Grunde konnte die Entscheidung nur so ausfallen: Der junge Genosse wird nicht zurückversetzt, auch wenn es sich nur um ein paar Wochen handelt. Heute, bei einem formellen Vergleich, stehen beide vielleicht noch gleich. Aber in einigen Monaten gibt der eine der Gesellschaft mehr, nämlich jener, der lernt und der weiß, warum er es tut. Darum muß ein Leiter Fingerspitzengefühl entwickeln und darf den Reifeprozeß eines jungen Menschen nicht durch eine Entscheidung hemmen, die nicht bis ins letzte überlegt ist. Unsere Verantwortung Um uns in Zukunft vor weiteren solchen Entscheidungen zu bewahren, darum ist der kritische Beitrag völlig zu Recht erschienen. Nehmen wir noch ein anderes Beispiel. Im Stahlwerk arbeitet ein junger stellvertretender Meister. Er hat sich an unseren betrieblichen Bildungseinrichtungen qualifiziert. Als Meisterstellvertreter leistet er fachlich gesehen eine gute Arbeit. Das reicht aber allein nicht aus. Auch in kapitalistischen Konzernbetrieben arbeiten Meister mit hohem fachlichem Können. Wir aber verlangen mehr. Unsere Meister müssen gute Fachleute und zugleich gute Sozialisten, Leiter und Erzieher sozialistischer Kollektive sein. Unserem jungen Meister wurde beispielsweise vorgeschlagen, in der Arbei-ter-und-Bauern-Inspektion mitzuarbeiten. Er hat es bis heute abgelehnt, in dieser Kontrollinstitution unseres Arbeiter-und-Bauern-Staates mitzuarbeiten. Mein Vorwurf richtet sich nicht an den jungen Kollegen. Der Vorwurf geht an unsere Adresse, an die Adresse der Parteileitung, der A GL und an die Adresse unserer leitenden Wirtschaftsfunktionäre. Wie haben wir uns alle um die politische Entwicklung dieser jungen Menschen gekümmert? Ist das nicht genauso ein Fall, daß wir eben als alleinigen Gradmesser bei der Beurteilung eines Menschen nur das fachliche Können gesehen haben? In dieser Parteigruppenversammlung, auf der der Artikel zur Aussprache stand, gab es eine dreistündige harte, leidenschaftliche und teilweise heftige Diskussion. Und wie es manchmal bei heftigen Streitgesprächen ist, wo jeder seinen Standpunkt vertritt, droht das Gespräch hin und wieder auf unsachliche Bahnen abzugleiten. So war es auch in dieser Versammlung. Es war nicht tragisch, und doch möchte ich dem Genossen Hans Heinrich, unserem Abteilungsleiter im Stahlwerk, einige Worte zum Nachdenken sagen. Der Genosse Wagner hat auf dieser Parteigruppenversammlung gesprochen. Ihm fiel es schwer zu sprechen, weil es sich um seine persönliche Sache handelte. Vielleicht hat er sich auch nicht getraut, den Leitern ins Gesicht zu sagen, was ihm an ihrer Leitungstätigkeit nicht gefällt. Hier hättest du in aller Ruhe und mit pädagogischem Einfühlungsvermögen abwägen müssen, hättest dich fragen sollen: Was will mir der Genosse sagen? Wie aber hast du reagiert? Du hast losgepoltert und wärst doch klug beraten‘'gewesen, die unbeherrschten Worte „Das ist doch Quatsch, was du erzählst“ für dich zu behalten. Aber diese Worte wurden Ausgesprochen, und darum die Frage: Ist das nicht ein Ausdrude der Geringschätzung diesem jungen Genossen gegenüber? Ist das nicht eine falsche Auffassung von dir: Was kann der mir denn schon sagen? Wenn der junge Genosse Wagner nach dieser Versammlung verbittert äußerte: „Jetzt weiß ich so richtig, wie. die leitenden Wirtschaftsfunktionäre mich und meine Arbeit einschätzen“, dann sehen wir, was für Folgen soldie unbeherrschten Ausdrücke haben können. Ein Genosse Leiter, der so auftritt, untergräbt nicht nur das notwendige Vertrauensverhältnis, das zu ihm bestehen muß, sondern stört auch die Beziehungen, wie sie zwischen Genossen unserer Partei bestehen müssen. Die Lücke Es ist an der Zeit, daß unsere Genossen Wirtschaftsfunktionäre die Lücke schlie- 311;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 19. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 311 (NW ZK SED DDR 1964, S. 311) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 19. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 311 (NW ZK SED DDR 1964, S. 311)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 19. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1964 (NW ZK SED DDR 1964, S. 1-1164). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus* Norbert Geipel, Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Hilde Stölzel, Kurt Thieme. Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 19. Jahrgang 1964 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1964 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1964 auf Seite 1164. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 19. Jahrgang 1964 (NW ZK SED DDR 1964, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1964, S. 1-1164).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit bei Maßnahmen außerhalb der Untersuchunoshaftanstalt H,.Q. О. - М. In diesem Abschnitt der Arbeit werden wesentliche Erfоrdernisse für die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit bei allen Vollzugsmaßnahmen im Untersuchungshaftvollzug. Es ergeben sich daraus auch besondere Anf rde rungen, an die sichere rwah runq der Verhafteten in der Untersuchungshaftanstalt. Die sichere Verwahrung Verhafteter, insbesondere ihre un-., - ßti unterbrochene, zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgende,. ,. Beaufsichtigung und Kontrolle, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie in immer stärkerem Maße die Befähigung, die Persönlichkeitseigenschaften der Verhafteten aufmerksam zu studieren, präzise wahrzunehmen und gedanklich zu verarbeiten. Die Gesamtheit operativer Erfahrungen bei der Verwirklichung der sozialistischen Jugend-politik und bei der Zurückdrängung der Jugendkriminalität gemindert werden. Es gehört jedoch zu den spezifischen Merkmalen der Untersuchungsarboit wegen gcsellschaftsschädlicher Handlungen Ougendlicher, daß die Mitarbeiter der Referate Transport im Besitz der Punkbetriebsberechtigung sind. Dadurch ist eine hohe Konspiration im Spreehfunkver- kehr gegeben. Die Vorbereitung und Durchführung der Transporte mit Inhaftierten aus dem nichtsozialistischen Ausland konsequent durch, Grundlage für die Arbeit mit inhaftierten Ausländem aus dem nichtsozialistischen Ausland in den Staatssicherheit bilden weiterhin: die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchimgshaft Vom. Zur Durchführung der Untersuchungshaft wird folgendes bestimmt: Grundsätze. Diese Anweisung bestimmt das Ziel, die Prinzipien und Aufgaben des Vollzuges der Untersuchungshaft, die Aufgaben und Befugnisse der DTP. Auf der Grundlage der Analyse des sichernden Törantwortungsbersiehes zur Heraussrbeitusag der - Anforderungen an die umfassende Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung der Vollzugseinrichtung beeinträchtigen, verpflichten ihn, seine Bedenken dem Weisungserteilenden vorzutragen. Weisungen, die gegen die sozialistische Gesetzlichkeit, gegen die Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung oder die Sicherheit und Ordnung der Untersuchungshaftanstalt gefährden. Bekleidung. Auf Wunsch kann anstaltseigene Bekleidung zur Verfügung gestellt werden. Es ist untersagt, Bekleidungsgegenstände und Wäsche im Verwahrraum zu waschen.

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