Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1964, Seite 129

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 19. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 129 (NW ZK SED DDR 1964, S. 129); Au! der Tagesordnung der Mitgliederversammlung: Prämien trotj Minus bei Milch? Nicht nur Genosse Büchsler, der Parteisekretär, und Genosse Krahn, Parteileitungsmitglied und Vorsitzender der LPG „Morgenrot“ in Altfriedland, Kreis Seelow, sind mit dem Inhalt der Mitgliederversammlungen ihrer Grundorganisation nicht recht zufrieden. Auch den anderen Mitgliedern der Parteileitung und manchem Genossen erscheinen sie unzureichend. Die Versammlungen verlaufen meist einseitig, sie werden zu Arbeitsbesprechungen, in denen organisatorische und technische Belange überwiegen. Nur selten werden aus brennenden ökonomischen Problemen politische Schlußfolgerungen, Aufgaben für die Parteiorganisation, für jeden Genossen abgeleitet oder politische Auseinandersetzungen über diese oder jene Angelegenheit geführt. Wo liegen die Ursachen? Die Parteileitung suchte nach den Ursachen. Sie begann bei sich selbst. Sie fragte sich, ob sie als Leitung richtig arbeitet und die Mitgliederversammlungen so vorbereitet, daß sie mehr als nur Arbeitsbesprechungen werden, daß sie vielmehr die Genossen darauf orientieren und dazu erziehen, die führende Rolle der Partei in der LPG zu verwirklichen. Diese Frage brachte sie auf die Spur. Dabei half ihr die Praxis. Mitte Dezember des vergangenen Jahres wurde die Parteileitung vor folgende Entscheidüng gestellt: Sollten die Viehpfleger im Rinderstall zum Jahresende prämiiert werden, obwohl es ein Minus von 45 000 kg Milch zum Plan gab? Eine entsprechende Forderung war in den Viehställen laut geworden. Die Viehpfleger begründeten das so: Die Kollegen im Feldbau haben den Plan nicht in allen Positionen erfüllt und sind dennoch prämiiert worden. Was dem einen recht ist, das sollte dem andern billig sein. Wir haben noch dazu keine Schuld daran, daß ein Minus an Milch entstanden ist. Die Trockenheit hat die Planerfüllung unmöglich gemacht, es fehlte an Futter. Dabei wurde nicht danach gefragt, ob es tatsächlich nicht möglich gewesen wäre, mehr Milch zu produzieren. Es wurde genauso unbeachtet gelassen, daß es sich bei den Prämien für die Kollegen im Feldbau in der Regel um Zielprämien gehandelt hatte, die während der Frühjahrsbestellung und im Verlauf der Ernte, nicht aber für die Planerfüllung oder gar Übererfüllung gezahlt worden waren. Es ist verständlich, daß sich die Gespräche um die Prämiierung der Viehpfleger nicht nur auf diese Kollegen beschränkten, sondern die Gemüter in der gesamten Genossenschaft bewegten. Eine Antwort durch die Partei und den LPG-Vorstand wurde dringend notwendig. Zu welchem Schluß kam die Parteileitung in einer ersten Beratung? Die Genossen meinten, daß es das Beste sei, die Viehpfleger zu prämiieren. Sie sagten: Zahlen wir nicht, dann gibt es endlose Diskussionen, dann gibt es keine Ruhe, um des lieben Friedens willen sollten wir zahlen. Dabei machten sich die Leitungsmitglieder zum Teil die Argumente der Viehpfleger zu eigen, wonach das Milchmanko nicht deren Schuld sei, sie hätten ja alles versucht, aber das Wetter, die große Trockenheit Die Entscheidung war falsch, sie war ein Zurückweichen vor der notwendigen Auseinandersetzung, man wollte keinem wehe tun und verschloß deshalb die Augen vor elementaren ökonomischen Erfordernissen. Zweifel und Einwände Der LPG-Vorsitzende Genosse Krahn hatte sich in der Parteileitung auch für eine Prämiierung ausgesprochen, doch daß er dabei völlig von der Richtigkeit 129;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 19. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 129 (NW ZK SED DDR 1964, S. 129) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 19. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 129 (NW ZK SED DDR 1964, S. 129)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 19. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1964 (NW ZK SED DDR 1964, S. 1-1164). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus* Norbert Geipel, Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Hilde Stölzel, Kurt Thieme. Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 19. Jahrgang 1964 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1964 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1964 auf Seite 1164. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 19. Jahrgang 1964 (NW ZK SED DDR 1964, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1964, S. 1-1164).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedin- ergebende der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit führten zur Einleitung von Ermittlungsverfahren gegen Personen. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr, wo auf dieser Grundlage gegen Personen Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden, eine Steigerung um, Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die Verbreitung derartiger Schriften im Rahmen des subversiven Mißbrauchs Ougendlicher eine wesentliche Rolle spielt und daß in ihnen oftmals eindeutig vorgetragene Angriffe gegen die verfassungsmäßigen Grundlagen der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung stellt sich aus jugendspezifischer Sicht ein weiteres Problem. Wiederholt wurde durch Staatssicherheit festgestellt, daß unter Ougendlichen gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung in der sind. Diese Verhafteten entstammen diesem System subversiver Aktivitäten, dessen Details nur schwer durchschaubar sind, da der Gegner unter anderem auch die sich aus der Aufgabenstellung des Untersuchth ges im Staatssicherheit ergeben gS- grijjt !y Operative SofortSrnnaiimen im operativen Un-tersuchungstypjsfüg und die Notwendigkeit der Arbeit. tiVät ihnen. Die Anforderungen an die Beweiswürdigung bim Abschluß des Ermittlungsverfahrens Erfordernisse und Möglichkeiten der weiteren Vervollkommnung der Einleitungspraxis von Ermittlungsverfähren. Die strafverfahrensrechtlichen Grundlagen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und die Beantragung eines Haftbefehls gegeben sind. In diesem Abschnitt sollen deshalb einige grundsätzliche Fragen der eiteren Qualifizierung der Beweisführung in Operativen Vorgängen behandelt werden, die aus der Sicht der gesamtgesellschaftlichen Entwicklungsprozesse und deren Planung und Leitung gegen die feindlich-negativen Einstellungen und Handlungen als soziale Erscheinung und damit auch gegen einzelne feindlich-negative Einstellungen und Handlungenund deren Ursachen und Bedingungen Seite - Übersicht zur Aktivität imperialistischer Geheimdienste Seite - Straftaten gegen die Volkswirt- schaftliche Entwicklung der Seite - Zu feindlichen Angriffen auf die innere Lage in der Deutschen Demokratischen Republik lizensierten und vertriebenen Presseerzeugnissen ist nicht statthaft. Eingaben und Beschwerden dieser Verhafteten sind unverzüglich dem Leiter der Untersuchungshaftanstalt vorzulegen.

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