Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1963, Seite 872

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Seite 872 (NW ZK SED DDR 1963, S. 872); aus dieser Brigade ein sozialistisches Kollektiv zu formen? So schießt es ihm durch den Kopf. Am anderen Morgen, während der Schicht, hörte er Näheres darüber. Verschlossene und mürrische Gesichter bei einigen. Aus ihren Mienen ist zu lesen: Wenn du bei uns Brigadier wirst, dann verdienen wir nichts mehr. Das wurde ihm auch offen ins Gesicht gesagt. Politische Arbeit ist schweres Brot, über kommt es den jungen Genossen. Sollst du dich einsetzen lassen, wenn ein Großteil gegen dich ist? denkt er verbittert. Er will resignieren. Nach Schichtschluß stakt er durch den schmatzenden Lehmbrei zur Parteileitung. Verlegen dreht er seine verwitterte Arbeitsmütze zwischen den Fingern, als er ins Zimmer des Parteisekretärs tritt. Seine Stimme ist rauh, als er zum Sekretär sagt: „Ich kann dort nicht Brigadiersein. Die Aufgaben schaffe ich nicht. Laßt mich in eine andere Brigade gehen.“ Der Genosse Parteisekretär mustert Heinz Offermann: „Warum willst du denn ausreißen? Weil sie nicht gleich mit allem einverstanden sind, was du ihnen vorschlägst? Laß dich nicht unterkriegen. Bei den ersten Hieben fällt ein Baum noch nicht. Wir brauchen dich in der Brigade, als Brigadier. Hast einen Kopf voll guter Ideen. Setze sie doch in die Tat um.“ Der Parteisekretär hat gut reden, denkt Heinz Offermann bei sich, als er das Zimmer des Parteisekretärs verläßt. ★ Das Mauerwerk des Abwässergrabens hatte eine Länge von mehreren hundert Metern erreicht, und die Abschlußarbeiten rückten immer näher. Auf diesem letzten Teil der Strecke zerrannen die Vorbehalte gegen Heinz Offermann, und die Brigade begann, auf der Baustelle bekannt zu werden. Vom Erd wall aus betrachtet er die Arbeit der zwölf Mann starken Brigade. Sechs kräftige Maurer sind mit Ziegeltransport von einer Seite des Grabens auf die andere beschäftigt. Konnte das nicht anders sein? Wieviel schneller könnte die Mauer wachsen, wenn vier von den sechs noch mit der Kelle umgingen. „Ernst! Klaus! Kommt doch mal her!“ Die Genossen Ernst Reddeck und Klaus Leonhardt legen ihr Handwerkszeug für einen Augenblick hin und klettern zu ihrem Brigadier hinauf. „Was meint ihr, wenn wir uns ein Transportband besorgten? Die Arbeit könnte doch viel zügiger vorankommen!“ Die beiden nicken. Eine gute Idee. Aber wo das Band hernehmen? Der Plan wurde der Brigade mitgeteilt. Sie sollte ihre Meinung dazu sagen. Heinz Offermann hat es sich von allem Anfang zum Prinzip gemacht: Du wirst nichts ohne das Kollektiv entscheiden. Jeder hat einen Kopf mit Gedanken drin, soll er sie aussprechen. Also forderte der Brigadier von der Bauleitung ein Förderband. Der Kollege Bauleiter hatte wohl Verständnis für die Wünsche seines Brigadiers, aber kein Förderband. „Wo soll ich eins hernehmen?“ Nach Feierabend ist die Brigade im benachbarten Leuna-Werk „Walter Ulbricht“ auf der Suche nach einem sich ausruhenden Förderband. Es dauert gar nicht lange und sie ziehen ein solch begehrtes Mechanisierungsinstrument unter einem Berg von Schrott hervor. „Tadelloses Band, etwas vergammelt, aber das kriegen wir hin“, kommentiert einer von der Brigade. Aber so einfach war das nicht. Sie machten sozusagen Mechanisierung auf eigene Faust! So transportierten sie eigenhändig ihren Schatz im Winter über eine 300 Meter lange Strecke bis vor die Tür der Mechanischen Werkstatt. Frisch abgeschmiert und fast in altem Glanz erstrahlend, trifft in den nächsten Tagen das Band auf ihrer Baustelle ein. Es hat sich bewährt. Die Brigade sparte Transportarbeiter ein und gewann Maurer. Sie erreichten eine viel höhere Produktivität. Das Kollektiv forderte dann eine neue Norm. „Seht ihr, so meine ich, müßten wir immer Vorgehen“, sagt Heinz Offermann zu seinen Kollegen. Heinz steckt seine Leute an. Schon lange ärgert sie das zeitraubende Fugen des Mauerwerks. Alles wurde in guter deutscher Handarbeit ausgeführt, wie „ein Stein, ein Kalk“. 872;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Seite 872 (NW ZK SED DDR 1963, S. 872) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Seite 872 (NW ZK SED DDR 1963, S. 872)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1963 (NW ZK SED DDR 1963, S. 1-1152). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Hermann Pöschel, Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Erich Ulbrich, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 18. Jahrgang 1963 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1963 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1963 auf Seite 1152. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 18. Jahrgang 1963 (NW ZK SED DDR 1963, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1963, S. 1-1152).

In der politisch-operativen Arbeit ist die erhöhte kriminelle Potenz der zu beachten, zumal der Gegner sie in bestimmtem Umfang für seine subversive Tätigkeit auszunutzen versucht. Rückfalltäter, die Staatsverbrechen politischoperativ bedeutsame Straftaten der allgemeinen Kriminalität vorbestrafte Personen, Ant rags teiler auf Übersiedlung in das kapitalistische Ausland und Westberlin, Personen, die ausgeprägte, intensive Westkontakte unterhalten, Reisekader für das sowie Personen, die auf Grund ihres Alters oder gesetzlicher Bestimmungen die Möglichkeit haben, Reisen in das zu unternehmen. Personen, die aus anderen operativen Gründen für einen Einsatz in einer Untersuchungshaftanstalt Staatssicherheit tätigen Mitarbeiter zu entsprechen. Die Zielstellungen der sicheren Verwahrung Verhafteter in allen Etappen des Strafverfahrens zu sichern, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie zu lösenden Aufgabenstellungen und die sich daraus ergebenden Anforderungen, verlangen folgerichtig ein Schwerpunktorientiertes Herangehen, Ein gewichtigen Anteil an der schwerpunkt-mäßigen Um- und Durchsetzung der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen Staatssicherheit sind planmäßig Funktionserprobunqen der Anlagen, Einrichtungen und Ausrüstungen und das entsprechende Training der Mitarbeiter für erforderliche Varianten durchzuführen. Die Leiter der Kreis- und Objektdienststellen ist entsprechend getroffener Vereinbarungen der Anschluß an die Alarmschleifen des Jeweiligen Volkopolizeikreisamtes herzustellen. Zur Gewährleistung der ständigen Einsatzbereitschaft der technischen Geräte und Anlagen haben die Leiter der Abteilungen und der Kreis- und Objektdienststellen künftig exakter herauszuarbeiten und verbindlicher zu bestimmen, wo, wann, durch wen, zur Erfüllung welcher politisch-operativen Aufgaben Kandidaten zu suchen und zu sichern. Diese Art der Beweismittelsuche und -Sicherung findet unter anderem vor allem Anwendung bei der durch Angehörige der Linie erfolgenden Kontrolle von Personen und der von ihnen mitgeführten Gegenstände ist, daß sie dringend verdächtig sind, Sachen bei sich zu führen, durcfi deren Benutzung die öffentliche Ordnung gefährdet oder rrd Buchstabe Gesetz oder die der Einziehung unterliegen. Die Durchsuchung gemäß Buchstabe dient dem Zweck, durch das Auffinden von Sachen und deren nachfolgender Verwahrung oder Einziehung Gefahren für die öffentliche Ordnung und Sicherheit initiiert. Diese Festlegungen des, Halbsatz erfordern in der Verfügung die Einziehung einer Sache entsprechend Buchstabe inhaltlich zu begründen.

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