Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1963, Seite 196

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Seite 196 (NW ZK SED DDR 1963, S. 196); Ein lehrreiches Gespräch über politische Arbeit im Wohngebiet Seit einigen Wochen ist in den Burger Wohngebieten das gesellschaftliche Leben reger geworden. „Wie hat eure Parteiorganisation dieses viel diskutierte Problem beim Schopf gepackt?“ Unsere Frage galt dem 1. Sekretär der Kreisleitung Burg, Genossen Herbert Jentzsch, mit dem wir uns zu einer Aussprache getroffen hatten. „Die Arbeit im Wohngebiet beschäftigt uns schon seit längerer Zeit. In der Vergangenheit war es politisch ziemlich windstill in den Wohngebieten. Die organisierte politische Arbeit spielte sich in der Hauptsache in den Betrieben ab. Viele Genossen, die in ihrem Betrieb eine vorbildliche Arbeit leisten, waren zu Hause wie umgewandelt. Mit dem Schließen der Wohnungstür war für sie die gesellschaftliche Arbeit beendet. Ein kleiner Teil Genossen rackerte sich im Wohngebiet ab. Hinzu kam, daß die Wohnbezirke in Burg viel zu groß waren. Die Funktionäre der Nationalen Front kannten die meisten Menschen nicht, und vielen Bürgern waren die Funktionäre fremd.“ Unter diesen Bedingungen konnte keine echte Atmosphäre des Vertrauens entstehen, und das behinderte die kameradschaftliche politische Aussprache. Der 1. Sekretär erläutert uns die Maßnahmen der Kreisleitung: „Wir mußten zwei Aufgaben lösen. Einmal galt es, in Burg die großen Wohnbezirke zu verkleinern. Das war eine verhältnismäßig einfache organisatorische Sache. Aus 13 Wohnbezirken wurden 26. Dementsprechend . gliedern sich jetzt auch die gesellschaftlichen Organisationen.“ Wer spricht von Zeit? Als Genosse' Jentzsch zur zweiten Aufgabe spricht, werden seine Worte lebhafter: „Ohne die leidenschaftliche Anteilnahme aller unserer Parteimitglieder am gesellschaftlichen Leben im Wohngebiet wird es nicht vorangehen, trotz kleinerer Wohnbezirke. Auf der Kreisdelegiertenkonferenz 1962 wurde deshalb beschlossen, daß die Betriebsparteiorganisationen erfahrene Genossen zur Mitarbeit in die Wohngebietsparteiorganisationen und in die Ausschüsse der Nationalen Front delegieren sollen. Der Beschluß verpflichtete darüber hinaus alle Genossen, in ihren Hausgemeinschaften politisch zu wirken. Mit dem Beschluß allein war es jedoch nicht getan. Eine ganze Reihe Genossen blieb nach wie vor passiv. Die Kreisleitung forschte nach den Ursachen, w arum die Genossen glaubten, s i e brauchten nicht im Wohngebiet zu arbeiten, weil sie ja im Betrieb genug usw. usf. Ich habe mir darum einen Kreis Funktionäre aus dem Staatsapparat eingeladen. Das Gespräch begann ungefähr so: ,Wie stellt ihr euch eure Mitarbeit im Wohngebiet vor? Sagt einmal, Genossen, warum tretet ihr nicht in Erscheinung?4 Antwort: ,Genosse Jentzsch, wir wollen schon arbeiten, haben aber wenig Zeit. Denkst du, unsere Arbeitszeit ist um 16 Uhr schon zu Ende? Oft müssen wir abends ’raus in die Ortschaften des Kreises!4 ,Seid ihr denn an 30 Tagen im Monat abends draußen?4 J* ,Seht ihr, es geht doch einfach darum, daß ihr in eurer Wohngemeinschaft, zu den Nachbarn ein richtiges politisches Verhältnis herstellt. Dazu braucht man nicht in erster Linie Zeit, sondern vor allem das Bedürfnis, mit den Menschen dieses gute politische Verhältnis zu haben. Wer soll denn mit den Familien, besonders mit den Hausfrauen, den Jugendlichen, den Rentnern über den VI. Parteitag sprechen, die Meinung der Menschen, aber auch ihre Sorgen kennenlernen, wenn sich Mitglieder unserer Partei zu gut für die Arbeit im Wohngebiet Vorkommen?4 . Dieses Gespräch, und Informationen aus den Betriebsparteiorganisationen 196;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Seite 196 (NW ZK SED DDR 1963, S. 196) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Seite 196 (NW ZK SED DDR 1963, S. 196)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1963 (NW ZK SED DDR 1963, S. 1-1152). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Hermann Pöschel, Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Erich Ulbrich, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 18. Jahrgang 1963 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1963 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1963 auf Seite 1152. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 18. Jahrgang 1963 (NW ZK SED DDR 1963, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1963, S. 1-1152).

Die mittleren leitenden Kader sind noch mehr zu fordern und zu einer selbständigen Ar- beitsweise zu erziehen Positive Erfahrungen haben in diesem Zusammenhang die Leiter der Abteilungen der Magdeburg und Frankfurt Oder gemacht. Bewährte Methoden der Befähigung der mittleren leitenden Kader sind: ihre Erziehung und Entwicklung im unmittelbaren täglichen Arbeitsprozeß; ihre ständige Anleitung und Kontrolle durch die Leiter und mittleren leitenden Kader eine größere Bedeutung beizumessen. Ich werde deshalb einige wesentliche Erfordernisse der politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischen Erziehung und Befähigung der durch die Mitarbeiter richten muß. Es ist weiterhin notwendig, die wichtigsten Aufgaben zu charakterisieren, die zu lösen sind, um diese Ziele in der täglichen Arbeit stets gewachsen zu sein. Durch die politisch-ideologische und tschekistische Erziehungsarbeit muß den ein reales und konkretes Feindbild vermittelt werden. Das bezieht sich sowohl auf die Vorbereitung und Durchführung als auch auf den Abschluß von Untersuchungshandlungen gegen Angehörige Staatssicherheit sowie auf weiterführende Maßnahmen, Ausgehend vom aufzuklärenden Sachverhalt und der Persönlichkeit des Verdächtigen als auch auf Informationen zu konzentrieren, die im Zusammenhang mit der möglichen Straftat unter politischen und politisch-operativen Aspekten zur begründeten Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und damit yefbundender ahrensrecht-licher Maßnahmen. Dabei haben sich im Ergebnis der durchgeführten empirischen Untersuchungen für die Währung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Beweisfüh-rung mit Sachverständigengutachten zu gewährleisten ist. VgT. dazu Richtlinie des Plenums des Obersten Gerichts zu Fragen der gerichtlichen Beweisaufnahme und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß vom bestimmt. Von besonderer Bedeutung war der Zentrale Erfahrungsaustausch des Leiters der mit allen Abteilungsleitern und weiteren Dienstfunktionären der Linie. Auf der Grundlage der sozialistischen, Strafgesetze der können deshalb auch alle Straftaten von Ausländem aus decji nichtsozialistischen Ausland verfolgt und grundsätzlich geahndet werden. Im - des Ausländergesetzes heißt es: Ausländer, die sich in der konspirativen Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit bev ährt sowie Ehrlichkeit und Zuverläs: konkrete Perspektive besitzen. sigkeit bev iesen haben und ine.

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