Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1963, Seite 18

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Seite 18 (NW ZK SED DDR 1963, S. 18); nossin Müller: „Jetzt warten die männlichen Abteilungsleiter darauf, daß eine Frau kommt und sie wegen der Einhaltung ihrer Verpflichtungen gegenüber den Arbeiterinnen anstößt. In unserer APO-Leitung werden die Beschlüsse regelmäßig kontrolliert. Wir haben festgestellt, daß wir ständig auf unsere männlichen Kollegen Einfluß nehmen müssen. Es ist noch immer so, daß die Frauen, wenn sie ein bestimmtes Problem diskutieren und etwas Neues entwickeln, lange auf die Unterstützung ihrer männlichen Kollegen warten müssen.“ „Die Ursachen dafür aber“, wirft Genosse Hartwig in die Debatte, „sind Mängel in der Leitungstätigkeit und die falsche Einstellung einiger Kollegen gegenüber den Frauen. Sehr stark war und ist zum Teil noch die Tendenz verbreitet, die Frauen seien nicht in der Lage, technische Verbesserungen vorzuschlagen. Als sich die Frauen auf ihre Kraft besannen und die Parteiorganisationen sie unterstützten, wurde es sprunghaft anders. Beweis dafür ist die Viskoseabteilung.“ Die kritische Note der Diskussion über die Neuererbewegung veranlaßt auch die Genossinnen zu sprechen, die sich bisher zurückhielten. Genossin Lore Kaeker ist die jüngste im Kreise. Vor ihr liegen einige Bogen Papier, vielleicht die Verpflichtung ihrer Brigade zum Massenwettbewerb, mitgebracht „für alle Fälle“. Nun faßt sie sich ein Herz und greift in die Debatte ein: „Ich arbeite in der Spinnerei II als Arbeiterin und bin Mitglied der Brigade ,V. Parteitag'. Im Zusammenhang mit dem Wettbewerb haben unsere Kolleginnen eine ganze Reihe von Verbesserungsvorschlägen eingereicht, die zum Teil sofort verwirklicht wurden.“ Lore Kaeker schiebt ihre Blätter beiseite und blickt den Parteisekretär an: „Bei uns gibt es aber ernste Probleme. Wir sind bemüht, das Gewicht des versponnenen Materials zu erhöhen. Damit erhöht sich aber auch die Beanspruchung unserer Hände. Dadurch treten bei unseren Frauen bestimmte Schädigungen auf. Wir stehen Vor der Frage: Wie kann das Gewicht des Materials weiter erhöht und gleichzeitig die schwere körperliche Arbeit mechanisiert werden? Es geht also darum, die Produktivität zu steigern und dabei zugleich die Frauenarbeit zu erleichtern. Darüber gibt es aber noch keine Vorstellungen.“ Leichtere Arbeit durch neue Technik Als Lore spricht, erinnern wir uns des Programmentwurfes. Hier heißt es u. a., daß mit der Einführung der neuen Technik im wachsenden Maße gesündere und leichtere Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Die körperlich schweren Arbeiten sind besonders in den Bergwerken, Kokereien, Stahlwerken sowie in den Bereichen, in denen vornehmlich Arbeiterinnen beschäftigt sind, vorrangig zu erleichtern. Was sagt der Parteisekretär, Genosse Dorn, dazu? „Das ist ein Problem, dessen Bedeutung mir erst jetzt richtig klar wird. Daß es in dem Bereich, wo die Genossin Kaeker arbeitet, durch die Veränderung der Technologie zur Gesundheitsschädigung kommt, ist mir neu. Weder die Parteileitung noch die verantwortlichen Leiter haben diesen Gesichtspunkt beachtet. Wenn ich nachrechne, dann stellt sich heraus: In der Konensortierung bewegt jede Frau während der Arbeitszeit mit zwei Fingern etwa 1200 Konen mit einem Gewicht von je etwa 1,8 kg. An einem Arbeitstag sind das also mehr als zwei Tonnen.“ Genossin Müller: „Ich schlage vor, daß sich die BPO-Leitung wenigstens einmal im Monat damit beschäftigt, wie den Frauen die Arbeit erleichtert und damit gleichzeitig die Arbeitsproduktivität gesteigert werden kann. Die Parteileitung soll regelmäßig prüfen, welche Unterstützung den Frauen von den leitenden Kadern des Betriebes und den Technologen gegeben wird. In der Leitung unserer APO machen wir das jedenfalls so. Wir holen uns dazu die besten Neuerinnen zur Leitungssitzung.“ „Schon in der nächsten Parteileitungssitzung“, antwortet Genosse Dorn, „wo die Fragen der Forschung und Entwiek- Lore Каекег 18;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Seite 18 (NW ZK SED DDR 1963, S. 18) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Seite 18 (NW ZK SED DDR 1963, S. 18)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1963 (NW ZK SED DDR 1963, S. 1-1152). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Hermann Pöschel, Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Erich Ulbrich, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 18. Jahrgang 1963 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1963 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1963 auf Seite 1152. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 18. Jahrgang 1963 (NW ZK SED DDR 1963, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1963, S. 1-1152).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsorönung der verwertet worden. Bei nachweislich der in Bearbeitung genommenen Personen sind derartige Veröffentlichungen in westlichen Massenmedien erfolgt. Von den in Bearbeitung genommenen Personen zeigt sich die Wirksamkeit der vom Gegner betriebenen politisch-ideologischen Diversion und Kontaktpolitik Kontakttätigkeit in der Herausbildung ihrer feindlich-negativen Einstellungen zur sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung besitzen, sich unterschiedlicher, zum Teil widersprechender Verhaltensweisen in den einzelnen Lebensbereichen bedienen, um ihre feindlich-negative Einstellung ihre feindlichnegativen Handlungen zu tarnen. Deshalb ist es erforderlich, die über den vorhandenen Personal- und Arbeitsakten, im folgenden als Akten bezeichnet, zu kennen. Die Kenntnis der Aktenlage durch den Untersuchungsführer ist Grundlage für seine erste Einschätzung der Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit erwarten lassen. Der Feststellung und .Überprüfung des Charakters eventueller Westverbindungen ist besondere Bedeutung beizumessen und zu prüfen, ob diese Verbindungen für die politisch-operative Arbeit vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung and Bekämpfung der Versuche des Feindes aum Mißbrauch der Kirchen Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Grandfragen der Einleitung und Durchführung des Ermittlungsverfahrens durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit zu erfolgen hat, weil die Abwehr dieser konkreten Gefahr Bestandteil der politisch-operativen Aufgabenerfüllung entsprechend der staatsrechtlichen Verantwortlichkeiten Staatssicherheit ist. Die Unumgänglichkeit der Durchführung der Sachverhaltsklärung durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit bearbeiteten Ermittlungsverfahren beinhalten zum Teil Straftaten, die Teil eines Systems konspirativ organisierter und vom Gegner inspirierter konterrevolutionärer, feindlicher Aktivitäten gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung gerichteten Handlungen zu initiieren und mobilisieren. Gerichtlich vorbestrafte Personen, darunter insbesondere solche, die wegen Staatsverbrechen und anderer politisch-operativ bedeutsamer Straftaten der allgemeinen Kriminalität in Erscheinung treten. Sie weisen eine hohe Gesellschaftsgefährlichkeit auf, wobei die individuelle strafrechtliche Verantwortlichkeit der Mitglieder von zu beachten ist.

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