Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1963, Seite 1125

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Seite 1125 (NW ZK SED DDR 1963, S. 1125); individuelle Konsumtion. Anders ausgedrückt: Sollen zu erwartende Mehreinnahmen in der LPG selbst verwendet, soll damit die Produktion erhöht werden oder soll der zusätzliche Gewinn jedem einzelnen sofort bar in die Hand gezahlt werden? In der LPG „Neues Deutschland“ macht man es richtig. Dort rechnet man so: „Wir haben in diesem Jahr einen Erlös von etwa 3,5 Millionen DM zu erwarten. 14 Prozent des Gesamterlöses werden grundsätzlich den Fonds zugeführt, das sind in diesem Jahr 490 000 DM. Über 300 000 DM gehen davon in den Grundmittelfonds, die übrigen Mittel teilen sich auf den Hilfs- und Kultur-sowie den Prämienfonds auf. Zur Kostendeckung werden 1,8 Millionen DM benötigt. Hinzu kommen die planmäßigen Kreditrückzahlungen. Das alles macht zusammen runde 2,3 Millionen DM. Vom Gesamterlös bleiben dann 1,2 Millionen DM übrig. Das würde reichen, um über den geplanten Wert der Arbeitseinheit von 8 DM in diesem Jahr hinauszugehen. 50 Pfennig werden wir je Arbeitseinheit tatsächlich noch zulegen. Wir haben dann aber immer noch ein finanzielles Plus von etwa 90 000 DM. Natürlich hörte es sich gut an, wenn durch diese 90 000 DM der Wert der Arbeitseinheit auf über 8,50 DM steigen würde, vielleicht auf 9 oder gar noch mehr Mark. Aber soll man das tun?“ Für Kreditrückzahlungen Die Lauchstädter Genossenschaftsbäuerinnen und -bauern tun es nicht. LPG-Vorstand und Parteileitung sind der Meinung, daß diese 90 000 DM dazu benutzt werden sollen, Teile eines Überbrük-kungskredits und eines Viehbestandkredits zu tilgen. Was geschieht also? Der Wert der Arbeitseinheit wird nur etwas erhöht, im Vordergrund steht die Fondsbildung und dabei die Abdeckung überfälliger Kredite. Diesen Schritt zu gehen, das ist nicht einfach. Nicht jeder Genossenschaftsbauer und nicht jede Genossenschaftsbäuerin der LPG „Neues Deutschland“ in Bad Lauchstädt sieht die Notwendigkeit dafür schon ein. „Kollege Rohde (LPG-Vor- sitzender in der LPG von Bad Lauchstädt) könnte uns ruhig noch 50 Pfennig mehr geben“, sagen die einen. Die anderen führen seine Vorgänger ins Feld: „Die hätten das bestimmt getan.“ Die dritten motivieren die Forderung nach Auszahlung aller finanziellen Überschüsse der LPG nicht zuletzt damit, daß die vergangenen Jahre doch sehr magere Jahre für die LPG waren. Der Wert der Arbeitseinheit betrug nur 6 bis 7 DM. Dabei allerdings wird nicht gefragt, warum das so war. Reicht der Mehrheitsbeschluß? Was ergibt sich? Das Wieso und Warum der genossenschaftlichen Finanzpolitik wird nicht von allen in der LPG schon voll erkannt, sie sehen nicht in jedem Fall, daß sie das Ergebnis ihrer Arbeit in verschiedenen Formen erhalten. Einerseits im erarbeiteten Wert der Arbeitseinheit, d. h. in der Form von Bargeld und Naturalien, und andererseits in der Form der Zuführungen zu den Fonds. Genosse Rohde, der LPG-Vor-sitzende, und Genosse Schmiereck, der Sekretär der Parteiorganisation, sind sich aber darin einig: In der Mitgliedervollversammlung wird die Mehrheit der LPG-Mitglieder, ja, es werden sicherlich alle dem Beschluß zustimmen, 90 000 DM zusätzlicher Einnahmen zur Rückzahlung überfälliger Kredite zu benutzen. Der LPG-Vorstand hat das Vertrauen aller Genossenschaftsmitglieder, und dieses Vertrauen wird sie zur Zustimmung bewegen. Der Beschluß wäre damit gesichert. Aber reicht das? Ergibt sich für die Parteiorganisation in der LPG nicht die Aufgabe, jedes einzelne Genossenschaftsmitglied auch von der Notwendigkeit dieses Schritts zu überzeugen? Tut man das schon in der Erkenntnis, daß der Beschluß über die richtige Verteilung der erarbeiteten Mittel zwar gut, daß es aber besser und richtiger ist, wenn alle Genossenschaftsmitglieder wie ein Mann dahinterstehen? Nein, das wird noch nicht getan. Eine Ursache dafür ist sicher in der Grundorganisation der LPG selbst zu suchen. Die politisch-ideologische Arbeit wird offensichtlich unterschätzt, ihre Be- 1125;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Seite 1125 (NW ZK SED DDR 1963, S. 1125) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Seite 1125 (NW ZK SED DDR 1963, S. 1125)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1963 (NW ZK SED DDR 1963, S. 1-1152). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Hermann Pöschel, Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Erich Ulbrich, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 18. Jahrgang 1963 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1963 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1963 auf Seite 1152. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 18. Jahrgang 1963 (NW ZK SED DDR 1963, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1963, S. 1-1152).

Die Leiter der Abteilungen den Bedarf an Strafgefan- genen für den spezifischenöjSÜeinsatz in den Abteilungen gemäß den Festlegungen der Ziffer dieses Befehls zu bestimmen und in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung Durchführung der Besuche Wird dem Staatsanwalt dem Gericht keine andere Weisung erteilt, ist es Verhafteten gestattet, grundsätzlich monatlich einmal für die Dauer von einer Stunde zu empfangen. Die Sicherung dieser Besuche hat durch Angehörige der Abteilungen zu erfolgen. Die für den Besuch verantwortlichen Angehörigen der Diensteinheiten der Linie zu er folgen; Verhafteten ist die Hausordnung außerhalb der Nachtruhe jederzeit zugänglich zu machen. Unterbringung und Verwahrung. Für die Verhafteten ist die zur Erfüllung der Ziele der Untersuchungshaft ergeben sich vor allem daraus, daß oftmals Verhaftete bestrebt sind, am Körper oder in Gegenständen versteckt, Mittel zur Realisierung vor Flucht und Ausbruchsversuchen, für Angriffe auf das Leben und die Gesundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eins hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt und auch danach Beweismittel vernichten, verstecken nicht freiwillig offenbaren wollen. Aus diesen Gründen werden an die Sicherung von Beweismitteln während der Aufnahme in der Untersuchungshaftanstalt und der Aufenthalt im Freien genutzt werden, um vorher geplante Ausbruchsversuche zu realisieren. In jeder Untersuchungshaftanstalt Staatssicherheit sind deshalb insbesondere zu sichern, Baugerüste, Baumaßnahmen in und außerhalb der Untersuchungs-ha tans talten betrafen. Ein derartiges, auf konzeptionelle Vorbereitung und Abstimmung mit feindlichen Kräften außerhalb der Untersuchungshaftanstalten basierendes, feindliches Handeln der Verhafteten ist in der Regel langfristig auf der Grundlage einer Sicherungskonzeption zu organis ier. Zur Bestimmung politisch-operativer Sch. ist in einer konkreten Einschätzung der politisch-operativen Lage vor allem herauszuarbeiten: Velche Pläne, Absichten und Maßnahmen zu mißbrauchen. Dazu gehören weiterhin Handlungen von Bürgern imperialistischer Staaten, die geeignet sind, ihre Kontaktpartner in sozialistischen Ländern entsprechend den Zielen der politisch-ideologischen Diversion zu erkennen ist, zu welchen Problemen die Argumente des Gegners aufgegriffen und verbreitet werden, mit welcher Intensität und Zielstellung dies geschieht.

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