Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1963, Seite 112

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Seite 112 (NW ZK SED DDR 1963, S. 112); Da ist der Genosse Gerhard Pursch, ein Schlosser der Hochofenmontage, bescheiden, wortkarg. Zäh und verbissen klebte er an der Arbeit. Der Skip mußte fahren, koste es, was es wolle. Vielleicht hat er in diesen Minuten gar nicht so sehr an den Parteitag gedacht. Aber was er machte, das entsprach den Beschlüssen des Parteitages. Es ging um die Ehre der Eisenhüttenstädter Arbeiter, um das Roheisen, das die Republik so dringend braucht, es ging um die Planerfüllung. Gerhard Pursch zog durch sein Beispiel seine Genossen und Kollegen mit. Drei Uhr früh war die schwere Havarie am Skip beseitigt. Der Hochofen ÎV konnte wieder schmelzen. Das war ein Höhepunkt einer Kette von Heldentaten, die die Arbeiter vom EKO in den letzten Wochen vor Beginn des VI. Parteitages vollbrachten. * enosse Werner Schulz, Sekretär der APO Hochofen, hat das täglich erscheinende Flugblatt der zentralen Agitationskommission zum zweiten Mal gelesen. Mit einem Rotstift unterstreicht er diese Stelle: „Im Hochofenbetrieb stieg der Planrückstand am gestrigen Tag auf 607 Tonnen Roheisen an. Durch die Anstrengungen der Erzaufbereiter und des Eisenbahnbetriebes sind alle Voraussetzungen für die höchste Produktionsplanerfüllung gegeben.“ Ihr Planrückstand war schon Thema der vorangegangenen Parteiaktivtagung. Die Hochöfner werden die Lücke schließen, das schwört sich Werner Schulz. In der APO-Leitung steht dieser eine Punkt auf der Tagesordnung: Wie kommt die Abteilung Hochofen aus dem Keller heraus? Der APO-Sekretär umreißt in knappen Sätzen die Lage: Jawohl, der Winter macht Schwierigkeiten. Die Erztransporte kommen stockend, der Transport friert bald ein, und am Hochofen gibt es nicht wenige Pannen, die die Planerfüllung runterdrücken. Im Leitungskollektiv wird leidenschaftlich argumentiert. Das Flugblatt hat gezündet. „Wir arbeiten alle wie die Berserker. Die Kumpel am Hochofen tun das Menschenmöglichste. Mehr ist nicht drin! Die 600 Tonnen aufholen unmöglich! Die gehen auf Kosten des Winters,“ In der APO-Leitung prallen die Meinungen aufeinander. Kann die APO-Leitung mit den Kumpeln diesen Mängeln zu Leibe rücken, wenn sich die Leitung nicht einig ist und dem Pessimismus Zutritt in ihre Reihen gewährt? Keiner hatte behauptet, daß die Kumpel an den Öfen nicht ihr Bestes geben. Aber ist denn schon alles mögliche getan? Gab es trotz aller Heldentaten, die in diesen Tagen vollbracht wurden, nicht auch noch Mängel? Werner Schulz legt den einzig richtigen Standpunkt dar: „Es geht um die maximale Stärkung der DDR. Wir haben kein Recht, unserem Staat am Monatsende Roheisen zu schulden.“ So wurde am Ende in der APO-Leitung beschlossen, die Kumpel an den Hochöfen zu fragen. Sollten sie ihre Meinung sagen, ob wir dem VI. Parteitag, dem Genossen Walter Ulbricht volle Pfannen melden können. * or Schichtbeginn treffen sich die Hochöfner mit den Funktionären zum „Roten Treff“. Obwohl die Kälte durch die Kleider kriecht, spürt man die Spannung. 607 Tonnen Minus stehen zur Debatte. Der APO-Sekretär spricht: „Der Plan ist für uns Gesetz. Wir können dem Parteitag doch nicht weniger Roheisen zum Geschenk machen. Was meint ihr, müssen wir tun, um aus dem Minus herauszukommen?“ Die Hochöfner, die sich seit vier Wochen Tag und Nacht gegen die widrigen Witterungsumstände stemmen, schweigen. Langsam kommt der Stein dann doch ins Rollen. Einer antwortet: „Wir wollen mehr bringen. Glaubt ihr, uns ist es recht, wenn wir mit dem Plan hängen? Schafft die Voraussetzungen!“ Er trifft damit die Meinung seiner Brigademitglieder. 112;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Seite 112 (NW ZK SED DDR 1963, S. 112) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Seite 112 (NW ZK SED DDR 1963, S. 112)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1963 (NW ZK SED DDR 1963, S. 1-1152). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Hermann Pöschel, Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Erich Ulbrich, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 18. Jahrgang 1963 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1963 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1963 auf Seite 1152. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 18. Jahrgang 1963 (NW ZK SED DDR 1963, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1963, S. 1-1152).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen !; Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer !j Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtun- nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucherund Transitverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen im Rahmen der gesamten politisch-operativen Arbeit zur Sicherung der Staatsgrenze gewinnt weiter an Bedeutung. Daraus resultiert zugleich auch die weitere Erhöhung der Ver antwortung aller Leiter und Mitarbeiter der Grenzgebiet und im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung; den Einsatz qualifizierter erfahrener operativer Mitarbeiter und IM; den Einsatz spezieller Kräfte und Mittel. Die Leiter der Diensteinheiten, die Zentrale Operative Vorgänge bearbeiten, haben in Zusammenarbeit mit den Leitern der Diensteinheiten, die Teilvorgänge bearbeiten, zu sichern, daß alle erforderlichen politisch-operativen Maßnahmen koordiniert und exakt durchgeführt und die dazu notwendigen Informationsbeziehungen realisiert werden. Organisation des Zusammenwirkens mit den territorialen Diensteinheiten Staatssicherheit , insbesondere der Linie im operativen Grenzsicherungssystem sowie - der systematischen und zielstrebigen Aufklärung des grenz- nahen Operationsgebietes mit dem Ziel der Schaffung einer eindeutigen Beweislage, auf deren Grundlage dann VerdächtigenbefTagungen oder gar vorläufige Festnahmen auf frischer Tat erfolgen können, genutzt werden.

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