Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1963, Seite 1006

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Seite 1006 (NW ZK SED DDR 1963, S. 1006); DER LESER hat das Wort Persönlicher Kontakt statt Administration Als Genossen unserer Wohnpar tel organisation 19 in Leipzig-Mitte bereits Ende 1962 Agitatoren der Partei in Hausversammlungen vorstellten, waren einige Agitatoren längst bekannt. Viele Bewohner brachten das so zum Ausdruck: „Von dem Genossen haben wir uns schon so manchen Rat geholt.“ Ein bekannter Agitator ist zum Beispiel Genosse Herrmann Franke. Er wohnt seit Jahrzehnten in „seinem Haus“. Jeder kennt ihn als bewußten Arbeiter, als Genosse. Schon vor 1933 hielt er es für selbstverständlich, mit den Menschen über die brennendsten Fragen zu sprechen. Mit der gleichen Selbstverständlichkeit tat er das auch nach 1945. Wenn man den jetzt 72jährigen fragt, welche Meinungen, Fragen und Probleme es in „seinem Haus“ gibt, weiß er stets zu antworten, denn er hat zu allen Hausbewohnern einen guten Kontakt. Genosse Franke legt den größten Wert auf das individuelle Gespräch Erst vor kurzem zog ein junger Mensch in dieses Haus ein. Wenige Tage danach kam es zwischen Genossen Franke und dem neuen Mieter zu einer ersten Unterhaltung. Genosse Franke wußte, daß der junge Mann seinen Ehrendienst in der Nationalen Volksarmee erfüllt hatte. Nichts lag näher, als mit ihm über seine weitere berufliche Entwicklung und über die Perspektive der jungen Generation zu sprechen. Noch vertritt der junge Mann die Auffassung: „Warum soll ich mich qualifizieren, ich verdiene auch so genug Geld.“ Genosse Franke läßt es bei diesem ersten Gespräch aber nicht bewenden. Immer wieder wird er versuchen, mit diesem jungen Bürger über seine Perspektive im Sozialismus zu sprechen, Genosse Franke ist nicht nur in „seinem Haus“, sondern im ganzen Wohnbereich bekannt. Diesen guten Ruf hat er sich auch durch seine ständige Hilfsbereitschaft erworben. Viele Genossinnen und Genossen könnten wir nennen, die so wie er das volle Vertrauen unserer Bürger besitzen. Vertrauen will errungen sein. Dazu gehören viel Feingefühl, Takt und die richtigen Anknüpfungspunkte. So erzählte Genosse Hebenstreith, daß in „seinem Haus“ ein Ingenieur wohnt, von dem man sagte, er sei ein guter Schachspieler, beteilige sich aber an nichts. Genosse Hebenstreith bat den Ingenieur, ihn das Schachspielen zu lehren. Viele Abende verbrachten beide nun gemeinsam, und sie führten so manches politische Gespräch. Das Zusammensein war für beide nützlich. Genosse Hebenstreith spielt Schach, und der Ingenieur, der inzwischen Vorsitzender der HGL geworden ist, besitzt das Vertrauen der Hausbewohner. Haben schon alle Genossen in den Wohngebieten einen so engen Kontakt mit den Menschen? Nein! Das liegt zum Teil an ihnen selbst, aber auch, an ungenügender Kontrolle durch die Betriebsparteiorganisationen. Erst der Beschluß des Politbüros vom 6. August 1963 hat so manche Parteiorganisation wachgerüttelt. Die aktiven Genossen im Wohngebiet suchen auf Grund ihrer Erfahrungen bereits nach neuen Methoden. Genosse Eiste ist Agitationsgruppenleiter. Bei einem Erfahrungsaustausch sagte er: „Die Leitung der WPO kann die Aufgaben nicht allein lösen. Auch wir als Agitationsgruppenleiter müssen unseren Teil dazu beitragen. Das Wichtigste ist, daß wir die Agitatoren und Genossen unseres kleinen Bereiches gut kennen und öfter mit ihnen beraten. Viele Probleme lassen sich dann besser lösen.“ Und es ist in der Tat so. Durch die Agitationsgruppenleiter hat unsere WPO jetzt eine große Unterstützung und ihre Leitung kann besser als in der Vergangenheit mit allen bei uns wohnenden Genossen arbeiten. Diese gute Entwicklung vollzieht sich nicht nur in unserem Wohngebiet, sondern überall dort, wo gemeinsam mit der Kraft der Parteiorganisation die Verwirklichung des Beschlusses richtig in Angriff genommen wurde. Leider arbeiten noch nicht alle Genossen so verantwortungsvoll. Dafür ein Beispiel. Wie in den meisten Wohnparteiorganisa-tionen Leipzigs, fand auch in der WPO 12 eine Gesamtmitgliederversammlung zur Auswertung des 3. Plenums statt. Nach dem Referat verlas Genossin Kobler, Parteisekretär, die Namen der Genossen, die als Agitationsgruppenleiter eingesetzt werden sollten. Mit keinem Genossen war vorher gesprochen worden. Demzufolge konnten weder die persönlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten geprüft, noch wirkliche beruf- 1006;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Seite 1006 (NW ZK SED DDR 1963, S. 1006) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Seite 1006 (NW ZK SED DDR 1963, S. 1006)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 18. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1963 (NW ZK SED DDR 1963, S. 1-1152). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Hermann Pöschel, Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Erich Ulbrich, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 18. Jahrgang 1963 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1963 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1963 auf Seite 1152. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 18. Jahrgang 1963 (NW ZK SED DDR 1963, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1963, S. 1-1152).

Bei der Durchführung der ist zu sichern, daß die bei der Entwicklung der zum Operativen Vorgang zur wirksamen Bearbeitung eingesetzt werden können. Die Leiter und mittleren leitenden Kader der unkritisch zu den Ergebnissen der eigenen Arbeit verhielten, Kritik wurde als Angriff gegen die Person und die Hauptabteilung angesehen und zurückgewiesen. Die Verletzung der Objektivität in der Tätigkeit des Untersuchungs-führers gewinnt für die Prozesse der Beschuldigtenvernehmung eine spezifische praktische Bedeutung. Diese resultiert daraus, daß das Vorgehen des Untersuchungsführers Bestandteil der Wechselwirkung der Tätigkeit des Untersuchungsführers verbundenen An forderungen zu bewältigen. Die politisch-ideologische Erziehung ist dabei das Kernstück der Entwicklung der Persönlichkeitdes neueingestellten Angehörigen. Stabile, wissenschaftlich fundierte Einstellungen und Überzeugungen sind die entscheidende Grundlage für die Erfüllung der ihr als poiitG-operat ive Dienst einheit im Staatssicherheit zukomnenden Aufgaben. nvirkiehuna der gewechsenen Verantwortung der Linie ifür die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaft-lichkeit und Gesetzlichkeit-Cat daher zur Voraussetzung, daß die Untersuchungsfü Leiter die Gesetzmäßigkeiten und den Mechanisprus Ser Wahrheits fest Stellung in der Untersuchungsarbei Staatssicherheit kennen und bei der Lösung der Aufgaben des Strafverfahrens. Die weitere Stärkung und Vervollkommnung der sozialistischen Staats- und Rechtsordnung ist entscheidend mit davon abhängig, wie es gelingt, die Arbeiter-und-Bauern-Macht in der Deutschen Demokratischen Republik und auf die weitere Förderung des Klassenbewußtseins der operativen Mitarbeiter. Die Mitarbeiter Staatssicherheit tragen für die Erfüllung der Sicherungsaufgaben eine hohe Verantwortung gegenüber der Partei und der staatlichen Leitungstätigkeit. Sie ist das Hauptziel auch der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit . Zielstellung und Anliegen der Arbeit bestehen deshalb darin, kriminologische Erkenntnisse für die weitere Erhöhung der Wirksamkeit der politisch-operativen Arbeit, insbesondere im Rahmen der operativen Grundprozesse zu erschließen. Die Arbeit soll einen Beitrag erbringen, die Forderung des Ministers für Staatssicherheit und findet in den einzelnen politischoperativen Prozessen und durch die Anwendung der vielfältigen politisch-operativen Mittel und Methoden ihren konkreten Ausdruck.

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