Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1962, Seite 134

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1962, Seite 134 (NW ZK SED DDR 1962, S. 134); heit: Wer im Dorf wohnt, der nennt einen halben Hektar sein eigen. Den Besitzer mußte man also wirklich überzeugen. Darum haben Ortsausschuß und Gemeindevertretung gemeinsam mit dem LPG-Vorstand die Kleinstflächenbesitzer-zu einer Aussprache eingeladen. Heute hat die LPG mit ihnen allen einen Nutzungsvertrag und beiden Seiten ist geholfen. Die LPG legt größere Flächen zusammen, es wurden Brigaden gebildet und die Kleinstflächenbesitzer leisten in der LPG Arbeitsstunden und haben auf „ihrem Boden“ keine Arbeit mehr. Das Beispiel zeigt, daß wir den Genossen im Dorf auch helfen müssen, solche Probleme zu lösen, die die Entwicklung hemmen und mit denen sie selbst nicht fertig werden. Perspektive und Ordnung Eine interessante Diskussion gab es in der Aussprache des LPG-Vorstandes mit den Bäuerinnen. Heute sind bis auf wenige alle Mitglieder der LPG. Aber im Oktober „Warum sind eure Frauen keine LPG-Mitglieder?“ Einer vom Vorstand sagte damals, die Frauen wollten einfach nicht. Was aber waren die eigentlichen Ür-sachen? Das erfuhren wir von den Frauen selbst. Inzwischen war beim Ortsausschuß der Nationalen Front eine Agitatorengruppe gebildet worden, die die Frauen aufsuchte. Die Agitatoren wollten von den Bäuerinnen wissen, was sie abhält, Mitglied der LPG zu werden. Die Antworten kamen zögernd und liefen auf eins hinaus sie glaubten, daß ihre LPG in ein paar Jahren aufgelöst würde, da wollten sie gar nicht erst Mitglied werden. Was führte sie zu einer solchen Auffassung? Sie kannten die Perspektive des sozialistischen Aufbaus in der DDR und auch die Perspektive ihrer ‘LPG nicht. Bisher hätte man ja mit ihnen noch nicht richtig darüber gesprochen, sagten einige, und sie schenkten ihr Ohr teilweise den Bauernfeinden jenseits der Staatsgrenze. Die Bäuerinnen wußten mit dem Sozialismus noch nichts Richtiges anzufangen. Diese Meinung wurde noch genährt durch eine schlechte Arbeitsorganisation in ihrer LPG. Es gab keine ordentliche Brig'ade-arbeit. Ein halbes Jahr zurück waren die Arbeitseinheiten nicht abgerechnet, keiner wußte, was gehauen und gestochen ist. Die ’Abrechnungsbücher waren überall verstreut. Es fanden keine Vollversammlungen statt usw. Den Genossen des Dorfes wurde klar, daß es die Aufgabe der Parteiorganisation, der Staatsorgane und aller demokratischen Kräfte im Ort ist, dem LPG-Vorstand zu helfen, die Arbeit in Ordnung zu bringen. Die Agitatoren brachten in Erfahrung, daß man die große Perspektive klarmachen muß, daß dies aber allein nichts nützt, wenn man nicht gleichzeitig für eine bessere Arbeitsorganisation, für eine gewissenhafte Abrechnung des Planes und der Arbeitseinheiten und für eine hohe Arbeitsdisziplin in der LPG sorgt. Es ist doch schwer für einen LPG-Bauern, an die große Perspektive zu glauben, wenn seine eigene LPG mit Schulden beladen ist und aus den Schwierigkeiten nicht herauskommt. Diese Probleme waren Stoff für die gut besuchte Mitgliedervollversammlung der LPG. Mitglieder der Parteileitung und des Ortsausschusses der Nationalen Front waren anwesend. Ganz offen sprach es der LPG-Vorstand aus: „Was soll aus unserer LPG werden,- wenn sich nicht jeder von uns für die genossenschaftliche Arbeit interessiert und dafür verantwortlich fühlt? Es ist doch eine schlechte Sache, wenn zur Ernte der Genossen-schaftsrunkeln 20 Frauen auf den Feldern sind und bei der Ernte der ,Individuellen4 aber über 100 Menschen.“ Der LPG-Vorstand schlug auch vor, mit der Mißachtung der inneren Betriebsordnung Schluß zu machen. Einige Mitglieder hatten für das ganze Jahr nur 40 Arbeitseinheiten. Ihre Einnahmen stammen aus der Hauswirtschaft. Die Genossen der Parteiorganisation Zwinge sind mit ihrer Arbeit gewachsen. Gemeinsam mit dem Ortsausschuß der Nationalen Front haben sie das politische Gespräch in ihrem Ort begonnen. Als in der LPG bei der Kartoffelablieferung LPG-Mitglieder den Standpunkt vertraten erst die Kartoffeln für unser Vieh sichern diskutierte das Agitatoren- 134;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1962, Seite 134 (NW ZK SED DDR 1962, S. 134) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1962, Seite 134 (NW ZK SED DDR 1962, S. 134)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1962, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1962 (NW ZK SED DDR 1962, S. 1-1224). Die Zeitschrift Neuer Weg im 17. Jahrgang 1962 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1962 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1962 auf Seite 1224. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 17. Jahrgang 1962 (NW ZK SED DDR 1962, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1962, S. 1-1224).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und bei der weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft. Die höheren Sicherheits-erfordernisse sowie die veränderten politischen und politisch-operativen Lagebedingungen stellen höhere Anforderungen an die Leitungstätigkeit in der Linie. Die weitere Qualifizierung und Vervollkommnung der Tätigkeit der Leiter aller Ebenen ist eine grundlegende Voraussetzung für die Realisierung des erforderlichen Leistungsanstieges in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit im Ermittlungsverfahren Vertrauliche Verschlußsache . Die weitere Vervollkommnung der Vernehmungstaktik bei der Vernehmung von Beschuldigten und bei Verdächtigenbefragungen in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache - Zu : Trotz Begründung des Verdachts einer Straftat kann es unter Berücksichtigung aller politisch, politisch-operativ und strafrechtlich relevanten Umständen zweckmäßig und angebracht sein, auf die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen die gleiche Person anzugeben, weil die gleichen Ermittlungsergebnisse seinerzeit bereits Vorlagen und damals der Entscheidung über das Absehen von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens könnte unter Berücksichtigung der anstehenden Novellierung der Straf Prozeßordnung der Beginn des zweiten Abschnitts des dritten Kapitels folgende gesetzestechnische Ausgestaltung erhalten: Zweiter Abschnitt Prüfung der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens könnte unter Berücksichtigung der anstehenden Novellierung der Straf Prozeßordnung der Beginn des zweiten Abschnitts des dritten Kapitels folgende gesetzestechnische Ausgestaltung erhalten: Zweiter Abschnitt Prüfung der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens könnte unter Berücksichtigung der anstehenden Novellierung der Straf Prozeßordnung der Beginn des zweiten Abschnitts des dritten Kapitels folgende gesetzestechnische Ausgestaltung erhalten: Zweiter Abschnitt Prüfung der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens; an ausgewählte Prüfungshandlungen sowie an die abschließenden Entscheidungen herausgearbeitet und begründet. Hierauf beruhend wurden von den Autoren Vorschläge zur Neukodifizierung der StrafProzeßordnung unterbreitet.

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