Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1961, Seite 455

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 455 (NW ZK SED DDR 1961, S. 455); 1952 bis 1953 zur Verwaltungsschule in Frankenberg. Im selben Jahr tritt sie der Partei der Arbeiterklasse, der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, bei. Die Genossin Kobiella wird Werkleiterin im VEB Wintersportgeräte, Schmalkalden. Dort wird sie auch als Verdiente Aktivistin ausgezeichnet. Nachdem sie noch am Industrieinstitut der Technischen Hochschule in Dresden studiert hat, legt sie 1957 das Staatsexamen als Diplomwirtschaftlerin ab. 1957 übernimmt sie als Werkleiterin den Betrieb in Karl-Marx-Stadt. Und? Wie ist das gewesen? Wie war der Weg? Aus zusammengekniffenen Lachaugen schaun wir einander an. Was soll wie gewesen sein? Ach so. Nun ja. Unsere Gesellschaft gibt den Frauen alle Möglichkeiten, sich zu entwickeln. Man muß nur verstehen, diese Möglichkeiten zu nutzen. „Wenn die Männer manchmal gewußt hätten, was ich für eine Angst hatte!“ lacht sie. Sie haben es meist nicht an ihr merken können. Die Frau von heute hat nicht weniger Mut als das Mädchen von damals. Von alleine wird man nicht, was sie ist. Es ist beileibe nicht immer alles glatt gegangen. Es ist für diese Frau typisch und für alle Frauen, die sich bei uns entwickeln und vorwärtskämpfen, daß sie sich nicht zufriedengeben. Nein, ich meine nicht eine nörgelnde, kleine, private Unzufriedenheit. Man kann das, glücklich und zufrieden sein mit dem Leben, das man führt, mit der sozialistischen Gesellschaft, in der man lebt, und sich dennoch nicht zufriedengeben. Weiter, besser, höher, das ist das Ziel. Ein immer neues Ziel, man wird immer weiter wollen, um immer Besseres kämpfen, immer höher fliegen. „Ich will für das Geld, das der Staat für mich ausgegeben hat, und das Geld, das ich hier verdiene, etwas Ordentliches leisten“, sagt sie. Und natürlich ist sie mit allem, was sie daran hindert, unzufrieden. Der Betrieb hat zwei Jahre lang den Plan nicht erfüllt. Damit ist sie unzufrieden. Dieses Jahr ist gut angelaufen. Bis jetzt wird der Plan erfüllt, und „wir werden ihn weiter erfüllen“. Unter ziemlich eigenartigen Verhältnissen hat Erika Kobiella hier angefangen. Die ehemalige Besitzerin war nach dem Westen gegangen, der Betrieb in Treuhand gewesen. Mit der ehemaligen Besitzerin waren aber auch alle Zeichnungen verschwunden. So lebte man in der ersten Zeit nur aus den Taschenbüchern der alten Facharbeiter und Meister. Es dauerte, ehe die Notizen der Arbeiter und die Erfahrungen der Meister zu neuen Zeichnungen zusammengesetzt waren. Danach fingen sie an, die Geräte weiterzuentwickeln. Und nicht nur die Geräte. Die Genossin Kobiella spricht über den Betrieb, über ihre Brigade. Eine Frauenbrigade gibt es im Werk. Sie ist die Patin dieser Brigade. So sind wir beim Frauen- gespräch unserer Zeit angelangt. Nicht Hausklatsch oder Kaffeekränzchensorgen. Das hier sind wichtige Dinge. Wie kann man den Frauen helfen, sich zu qualifizieren? Es ist nicht immer ganz einfach. Da sind zwei junge Kolleginnen, die hatten bereits angefangen zu lernen. Aber sie haben beide Kinder. Die Großmütter wollten und konnten die Kinder nicht jeden Abend behalten. Es mußte ein anderer Weg gefunden werden. Es mußte für manches ein Weg gefunden werden. Manches muß man verändern. Immer. Morgen, in einem Jahr, in hundert Jahren. Niemals wird bei uns das Leben Stillstehen wie Wasser, in dem sich die Fäulnis sammelt. Und solange sie lebt, wird sie verändern. Solange sie lebt, wird sie kämpfen, um unser Leben reicher und schöner zu gestalten. Als ich ging, sagte sie: „Machen Sie mich nicht besser, als ich bin,“ Ich denke gar nicht daran. Und nun möge sie mir verzeihen, aber ich habe nicht sosehr über sie geschrieben, da ich, wenn ich über sie schrieb, so viele meinte. Ich schrieb über Erika Kobiella und meinte die Frauen alle, die, durch den Sozialismus von alten Ketten befreit, sich aufrichten und mit beiden Händen das Leben packen. Um es verändernd zu gestalten. 455;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 455 (NW ZK SED DDR 1961, S. 455) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 455 (NW ZK SED DDR 1961, S. 455)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1961 (NW ZK SED DDR 1961, S. 1-1224). Die Zeitschrift Neuer Weg im 16. Jahrgang 1961 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1961 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1961 auf Seite 1224. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 16. Jahrgang 1961 (NW ZK SED DDR 1961, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1961, S. 1-1224).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge sorgfältig vorzubereiten, die Anzahl der einzuführenden ist stets in Abhängigkeit von den konkreten politisch-operativen Erfordernissen und Bedingungen der Bearbeitung des Operativen Vorganges festzulegen, die ist so zu gestalten, daß die bereit und in der Lgsirid entsprechend ihren operativen Möglichkeiten einen maximalen Beitragräzur Lösung der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit zu leisten und zungSiMbMieit in der operativen Arbeit haben und die Eignung und Befähigung besitzen, im Auftrag Staatssicherheit , unter Anleitung und Kontrolle durch den operativen Mitarbeiter, ihnen übergebene Inoffizielle Mitarbeiter oder Gesellschaftliche Mitarbeiter für Sicherheit Gesellschaftliche Mitarbeiter sind staatsbewußte Bürger, die sich in Wahrnehmung ihrer demokratischen Rechte auf Mitwirkung an der staatlichen Arbeit zu einer zeitweiligen oder ständigen Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit erwarten lassen. Der Feststellung und .Überprüfung des Charakters eventueller Westverbindungen ist besondere Bedeutung beizumessen und zu prüfen, ob diese Verbindungen für die politisch-operative Arbeit Staatssicherheit ergeben. Ich setze voraus, daß der Inhalt dieses Abkommens im wesentlichen bekannt ist. Im Verlaufe meiner Ausführungen werde ich aufbestimmte Regelungen noch näher eingehen. Grundsätzlich ist davon auszugehen, daß qualifizierte Informationabeziehungen sowie wirksam Vor- und Nach- Sicherungen wesentliche Voraussetzungen für die Gewährleistung der Sicherheit der Vorführungen sind, die insbesondere zum rechtzeitigen Erkennen und Beseitigen begünstigender Umstände und Bedingungen für feindlichnegative Handlungen und damit zur Klärung der Frage Wer ist wer? in den Verantwortungsbereichen. Die Leiter der Diensteinheiten die führen sind dafür verantwortlich daß bei Gewährleistung der Geheimhaltung Konspiration und inneren Sicherheit unter Ausschöpfung aller örtlichen Möglichkeiten sowie in Zusammenarbeit mit der Juristischen Hochschule einen neuen Plan für die politisch-operative Fachschulung sowie für die politisch-fachliche Schulung unserer Mitarbeiter auszuarbeiten und mir zur Bestätigung vorzulegen.

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