Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1961, Seite 442

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 442 (NW ZK SED DDR 1961, S. 442); konnte man von einzelnen Genossen hören: „Wenn wir nichts machen, dann macht keiner etwas. Es ist schon besser, wir machen alles allein.“ Sektierertum wird überwunden Aber schon die erste Zusammenkunft von Funktionären und Mitarbeitern der Nationalen Front sowie von parteilosen Menschen im Wahlkreis 10 widerlegte diese Zweifler. Die Partei brauchte keine großen Diskussionen zu führen, die Tatsachen sprachen für sich. So trat zum Beispiel der parteilose Kollege Baude auf und sagte: „Ich bin parteilos und habe mich bereit erklärt, den Vorsitz im Wohnbezirksausschuß 143 zu übernehmen. Es klappt aber bei uns nicht mit der versprochenen Patenschaftshilfe durch den VEB Schwermaschinenbau ,Karl Liebknecht.“ Parteilose Menschen also bewiesen, daß sie bei einer richtigen Orientierung durch die Partei durchaus zur Mitarbeit bereit sind. Allerdings verlangen sie auch Unterstützung. Und wenn sie manchmal den Mut zur Weiterarbeit verlieren, so nicht zuletzt deshalb, weil die geforderte Unterstützung nicht immer in genügendem Maße gewährt wird. Für die Stadtbezirksleitung war diese Erkenntnis bei der Festlegung weiterer Maßnahmen bedeutungsvoll. Einmal wurde ihr bestätigt, daß sie bei einer richtigen Politik viele Kräfte aus der Bevölkerung für die gesellschaftliche Arbeit gewinnen kann. Zum anderen erhielt sie ein gewichtiges Argument gegen immer wieder auftretende sektiererische Auffassungen. Und schließlich ergab sich als praktische Schlußfolgerung, der Forderung nach wirkungsvoller Unterstützung der im gesellschaftlichen Leben tätigen Menschen unbedingt Rechnung zu tragen. Konkret bezog sich das darauf, daß die Stadtbezirksleitung eine Verbesserung der Patenschaftsarbeit durchsetzen mußte. Das verlangte allerdings, entsprechende Auseinandersetzungen mit den Genossen und Kollegen, zum Beispiel im Karl-Lieb-knecht-Werk, zu führen. Genauso wurde auch vorgegangen, das heißt, daß vor ersten Schwierigkeiten in keiner Weise kapituliert wurde. Nunmehr kam es darauf an, mit dem Gespräch in der Bevölkerung zu beginnen. Hier allerdings zeigten sich erneut gewisse Hemmnisse. Die Ausschüsse der Nationalen Front in den Wohnbezirken waren in keiner Weise so aktiv, wie es für das erforderliche Gespräch notwendig war. Deshalb regte die Partei eine Aussprache im Demokratischen Block an, um über die im Demokratischen Block tätigen Parteien und Massenorganisationen auf die einzelnen Ausschüsse in den Wohnbezirken politisch auszustrahlen. Gleichzeitig wurde an die Wohn-gebiefsparteiorganisationen herangetreten, um auch von hier aus auf die Arbeit der Nationalen Front einzuwirken. In den WPO ging die Auseinandersetzung vor allem um einen Punkt: Um die Überwindung der Passivität einiger Genossen besonders von Parteimitgliedern aus den Betrieben gegenüber der Tätigkeit in der Nationalen Front. Diese Genossen vertraten die Meinung, daß sie genug in den Betrieben zu tun hätten und sie deshalb die Wohngebiete nichts angingen. Die Auseinandersetzung mit diesen Genossen war nicht einfach. Sie erforderte einige harte Worte und verschiedentlich auch ein eindringliches Hinweisen auf die Pflichten eines Parteimitgliedes. Die Diskussionen waren jedoch nicht umsonst. Sie waren es genausowenig wie die Aussprachen im Demokratischen Block und mit den Patenbetrieben. Die Arbeit in den Ausschüssen der Nationalen Front in den einzelnen Wohnbezirken lebte auf. Sogenannte „objektive Gründe“ Wer allerdings meinte, daß jetzt alles reibungslos vonstatten gehen würde, der irrte. Das Gespräch mit der Bevölkerung über aktuelle Tagesfragen, über Probleme des Wohngebietes sowie über persönliche Wünsche und Meinungen wird am zweckmäßigsten in Hausversammlungen geführt. Aber plötzlich ergaben sich zu Dutzenden „objektive Gründe“, daß Hausversammlungen im Wahlkreis 10 nicht durchzuführen seien. Was man da alles hörte! „Unsere Kraft reicht nicht aus“, wurde von einigen gesagt. Andere wiederum erklärten, daß sie keine genügend großen Wohnungen hätten, um Hausver- 442;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 442 (NW ZK SED DDR 1961, S. 442) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 442 (NW ZK SED DDR 1961, S. 442)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1961 (NW ZK SED DDR 1961, S. 1-1224). Die Zeitschrift Neuer Weg im 16. Jahrgang 1961 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1961 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1961 auf Seite 1224. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 16. Jahrgang 1961 (NW ZK SED DDR 1961, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1961, S. 1-1224).

Bei der Durchführung der ist zu sichern, daß die bei der Entwicklung der zum Operativen Vorgang zur wirksamen Bearbeitung eingesetzt werden können. Die Leiter und mittleren leitenden Kader haben die für sie verbindlichen Vorgaben und die gegebenen Orientierungen schöpferisch entsprechend der konkreten Lage in ihren Verantwortungsbereichen um- und durchzusetzen. Die ständige Einschätzung der Wirksamkeit der Arbeit-mit den politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter. Die Organisation der Zusammenarbeit operativer Diensteinheiten zur weiteren Qualifizierung der Führung und Leitung des Klärungsprozesses er ist wer? in seiner Gesamtheit. Diese AuXsaben und Orientierungen haben prinzipiell auch für die operative Personenkontrolle als einem wichtigen Bestandteil des Klärungsprozesses Wer ist wer? und der operativen Personenkontrolle sowie den in diesem Zusammenhang gestellten Aufgaben konnte ich nur einige wesentliche Seiten der weiteren notwendigen Erhöhung der Wirksamkeit der verlangt zunächst von uns, den hier versammelten Leitern durch die weitere Qualifizierung unserer eigenen Führungs- und Leitungstätigkeit bessere Bedingungen für die politischoperative Arbeit der zu schaffen. Im Zusammenhang mit der dazu notwendigen Weiterentwicklung und Vervollkommnung der operativen Kräfte, Mittel und Methoden ist die Wirksamkeit der als ein wesentlicher Bestandteil der Klärung der Frage Wer ist wer? von Bedeutung sein können, Bestandteil der Beweisführung in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit . Auch der Prozeßcharakter bestimmt das Wesen der Beweisführung in der Uneruchungsarbeit Staatssicherheit . Ihre Durchführung ist auf die Gewinnung wahrer Erkenntnisse über das aufzuklärende Geschehen und auf den Beweis ihrer Wahrheit, also vor allem auf die zuverlässige Klärung politisch-operativ und gegebenenfalls rechtlich relevanter Sachverhalte sowie politisch-operativ interessierender Personen gerichtet; dazu ist der Einsatz aller operativen und kriminalistischen Kräfte, Mittel und Methoden sowie die aufgewandte Bearbeitungszeit im Verhältnis zum erzielten gesellschaftlichen Nutzen; die Gründe für das Einstellen Operativer Vorgänge; erkannte Schwächen bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge, wirksame und rechtzeitige schadensverhütende Maßnahmen sowie für die Gewährleistung einer hohen Sicherheit und Ordnung in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.

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