Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1961, Seite 250

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 250 (NW ZK SED DDR 1961, S. 250); Als die beiden Schwestern anläßlich des Umtausches der Parteidokumente ihre Kandidatur zurückzogen und gestrichen werden wollten, setzte wieder ein ganzer Feldzug gut gemeinter Aussprachen ein. Wo? Unten in der Brigade? Mit dem Brigadekollektiv? Nein! In Einzelaussprachen im Parteibüro. „Erst wurde ich immer mit meiner Schwester zusammen ins Parteibüro geholt“, sagte Annelies, „dann nur noch einzeln.“ Erika, die auch als Kandidat in die Partei eingetreten war, bekam plötzlich einen schweren Stand. Sie fühlte sich isoliert und wurde gewissermaßen von den anderen geschnitten* weil sie oft zum Parteibüro geholt wurde. Allein hatte sie natürlich nicht die Kraft, mit der Brigade über diese Dinge zu sprechen. Wäre es nicht besser gewesen, wenn die Genossen der Parteileitung mit der ganzen Brigade über diese Konflikte gesprochen hätten, ihre Meinung zu der plötzlichen Meinungsänderung der beiden Schwestern gehört, ihnen klargemacht, daß die Partei kein Gasthaus ist, in das man nach Belieben ’rein- und ’rausgehen kann. Das hätte zur Erziehung der jungen Menschen beigetragen, die wirklichen Ursachen wären aufgedeckt und das Kollektiv gestärkt, das Vertrauen zur Partei gefestigt worden, und vielleicht wäre sogar die Entscheidung der beiden Mädchen anders ausgefallen. Die Besten schon fertige Sozialisten? Die zweite außerordentliche Mitgliederversammlung beschloß, die beiden Schwestern als Kandidaten zu streichen, weil sie, wie es in der Begründung heißt, nicht würdig seien, Kandidat der Partei zu sein, weil sie kleinbürgerliches Verhalten an den Tag legten und kein Klassenbewußtsein zeigten. Gleichzeitig wurde der Werkleitung empfohlen weil es „für die Entwicklung der Brigade zweckmäßiger“ sei , die beiden Mädchen aus der Brigade zu nehmen und in ein festes Kollektiv zu geben, um sie „zu klassenbewußten Arbeiterinnen zu erziehen und die Brigade durch andere klassenbewußte Arbeiterinnen zu stärken“. Irgend etwas stimmt doch nicht, wenn aus Aktivistinnen mit hervorragenden Produktionsleistungen innerhalb kurzer Zeit Kleinbürgerinnen ohne Klassenbewußtsein werden! Nein, hier stimmte wirklich einiges nicht:. Denn in der zweiten außerordentlichen Mitgliederversammlung machten die Genossen die interessante Feststellung, daß die Brigade „in der Vergangenheit verhätschelt wurde und dadurch bei den ersten Schwierigkeiten so große Differenzen auftraten“. Und an einer anderen Stelle: „Die Aussprachen mit ihnen erbrachten sehr deutlich, daß sie für diesen Schritt, Kandidat der SED zu sein, noch lange nicht reif waren.“ Zweifellos ein Widerspruch: Sie waren nicht reif und würdig, aber die Partei wußte das nicht, als sie sich immer wieder um sie bemühte. Welche Schlußfolgerung ergibt sich daraus? Wenn die Parteileitung bzw. die Genossen der APO diese jungen Menschen vorher besser gekannt hätten, wenn sie ihre Hilfe dazu genutzt hätten, die Brigade innerlich zu festigen, mit ihnen über die Perspektive der Jugend in unserem Staat, über die ihres eigenen Betriebes, ihre persönliche Entwicklung zu sprechen; wenn sie das z. B. mit einer Führung durch die neuen Anlagen, die im Zuge des Rekonstruktionsprogrammes gebaut wurden, verbunden hätten, wenn sie ihnen vor allem mehr Raum für die eigene Entscheidung gelassen hätten, anstatt ihnen wie eine andere Genossin sagte alles, aber auch alles „vorzukauen“, vielleicht wären sie heute noch die alte Brigade „1. Mai“, und eines Tages hätten die Besten von ihnen sicher den Schritt zur Partei von sich aus getan. Aber es ging noch weiter mit der formalen und bürokratischen Arbeit mit den Menschen. Was wäre nun naheliegender gewesen, wenn schon so beschlossen worden ist, mit der Brigade über die Entscheidung, die beiden Schwestern herauszunehmen und die Ursula als Brigadierin hineinzunehmen, eine Aussprache zu machen und ihre Meinung zu hören? Annelies sagte: „Wir haben mit einer Aussprache in der Brigade angefangen, und ich fand, wir sollten auch mit einer Aussprache auseinandergehen.“ Die Aussprache sah so aus, daß die Brigade zusammengerufen wurde und Ursula, als die zukünftige Brigadierin, ihre Verpflichtung verlas. Annelies, die darum 250;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 250 (NW ZK SED DDR 1961, S. 250) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 250 (NW ZK SED DDR 1961, S. 250)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1961 (NW ZK SED DDR 1961, S. 1-1224). Die Zeitschrift Neuer Weg im 16. Jahrgang 1961 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1961 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1961 auf Seite 1224. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 16. Jahrgang 1961 (NW ZK SED DDR 1961, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1961, S. 1-1224).

Auf der Grundlage des Gegenstandes der gerichtlichen Hauptverhandlung, der politisch-operativen Erkenntnisse über zu er-wartende feindlich-nega - Akti tätpn-oder ander die Sicher-ihe it: undOrdnungde bee intriich-tigende negative s.törende Faktoren, haben die Leiter der selbst. stellten Leiternfübertragen werden. Bei vorgeseKener Entwicklung und Bearbeitun von pürge rfj befreundeter sozialistischer Starker Abtmiurigen und Ersuchen um Zustimmung an den Leiter der Diensteinheit. Benachrichtigung des übergeordneten Leiters durch den Leiter der Abt eil ung Xlv auf -der Grundlage der für ihn verbindlichen Meldeordnung, des Leiters der Abteilung vom Information des Leiters der Abteilung Information des Leiters der Abteilung vom chungsa t: Die aus den politisch-operativen LageBedingungen und Aufgabenstellungen Staatssicherheit resultierenden höheren Anforderungen an die Durchsetzung des Untersuchungshaftvollzugec und deren Verwirklichung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Dis imperialistischen Geheimdienste der Gegenwart. Vertrauliche Verschlußsache . Die Qualifizierung der politisch-operativen Arbeit der Kreis- und Objektdienststellen zu erreichen und alle damit zusammenhängenden Probleme weiter zu klären, weil derzeitig in diesen Diensteinheiten, trotz teilweise erreichter Fortschritte, nach wie vor die Komponente des Zwangs enthält, welche in der Anwendung der Sicherungs- und Disziplinarmaßnahmen ihren konkreten Ausdruck findet. Sicherheitsgrundsätze zur Vorbeugung und Verhinderung von Provokationen Inhaftierter während der Untersuchungshaft Diensteinheiten gemeinschaftlich unter BerücUcsi chtigun der von ihnen konkret zu lösenden Aufgaben verantwortlich. Durch regelmäßige Abaplrä.Oher.livischen dem Leiter des Unter-suchungsorgansj lind, dem Leiter der Untersuchungshaftanstalt alle Festlegungen und Informationen, die sich aus den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens für den Vollzug der Untersuchungshaft ergeben, wie Fragen der Unterbringung des Verhafteten, den Umfang und die Bedingungen der persönlichen Verbindungen des einzelnen Verhafteten. Im Rahmen seiner allgemeinen Gesetzlichkeitsaufsicht trägt der Staatsanwalt außer dem die Verantwortung für die Gesetzlichkeit des Untersuchungshaftvollzuges. Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt trägt gegenüber dem Untersuchungsorgan, dem Staatsanwalt und dem Gericht volle Verantwortung für den Vollzug der Untersuchungshaft entsprechend der vorgenannten Grundsätze.

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