Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1961, Seite 173

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 173 (NW ZK SED DDR 1961, S. 173); geschlagen und erfreut mit seinen Aufführungen die jungen Menschen. Veranstaltungen mit „Jungen Talenten“ und spezielle Jugendveranstaltungen des Friedrich-Wolf-Theaters im Klubhaus gehören jetzt zum festen Programm. Kurzum eine Wende zeichnet sich ab. Jetzt kommt es darauf an, vor allem noch stärker auf die Selbstbetätigung der Jungen und Mädchen hinzuarbeiten. Nicht nur im Klubhaus der Jugend, sondern auch im Haus der Werktätigen in Neustrelitz, ebenfalls ein Treffpunkt vieler Jugendlicher, soll ein jugend-gemäßes Leben sein. Deshalb wurde mit dem Objektleiter, er ist Mitglied unserer Partei, vereinbart, dort ebenfalls im Rahmen des „Winter-Abc der Jugend“ bestimmte Jugendveranstaltungen durch-uführen. So kam ein Schachzirkel zustande, der hier jeden Donnerstag spielt; Preistanzen und ein Jugend-Preisskat wurden ins Veranstaltungsprogramm auf genommen. Um auch hier noch besser zu koordinieren, wurde der Genosse Objektleiter Mitglied im Klubrat des Hauses der Jugend. Der Klubrat im Haus der Jugend ist zum Organisator geworden. Inzwischen kamen mehr Jugendfreunde aus Grundeinheiten der FDJ, zwei Berufsschullehrer sie haben täglich Kontakt mit vielen Jungen und Mädchen , ein Jungingenieur, ein Vertreter vom Jugend-Rotkreuz und andere als Mitglieder in den Klubrat. Viele Vorschläge und Anregungen tragen sie zusammen. Die Kräfte werden vervielfacht, die ganze politische und kulturelle Massenarbeit wird breiter. Vor allem Vertrauen Das Verhältnis zwischen den Genossen und Freunden der FDJ und den bisher abseits stehenden Jugendlichen ist in Neustrelitz besser geworden. Ein junger Arbeiter von der Reichsbahn, der bisher mit seinen Freunden Abend für Abend auf der Straße zu finden war, ist Mitglied des Klubrates geworden. Es müßten noch mehr von diesen Jungen und Mädchen im Klubrat vertreten sein, denn es geht doch um ihre Probleme, die im Klubrat diskutiert und dann durch * die Jugendlichen selbst mit in die Tat umgesetzt werden müssen. Anfang Januar, auf einem großen Jugendforum mit über 500 Teilnehmern unter dem Motto „Die Welt, in der wir leben und die wir selbst gestalten“, stell- ten verschiedene Jugendliche die Frage: „Warum bezeichnet man uns als Eckensteher, als Lederjacken? Sind wir schlechter als die anderen?“ Die Antwort, von Mitarbeitern des Zentralkomitees der Partei und vom Zentralrat der FDJ gegeben, war eindeutig: „Kein Mensch hat das Recht, so von euch zu sprechen. Das entspricht nicht den Prinzipien unserer Partei. Man darf nicht von Äußerlichkeiten ausgehen, sondern man muß immer den Menschen sehen, der in der Kleidung steckt. In Nietenhosen brauchen nicht Nieten zu stecken.“ Diese Antwort wrurde mit Beifall aufgenommen. Es zeigte sich in Neustrelitz und Neubrandenburg, daß weitaus die meisten der bisher abseits stehenden Jugendlichen besser sind als ihr Ruf. Gewiß, es gibt bei vielen von ihnen politische Unklarheiten, weil man sich in der Vergangenheit zuwenig im offenen Meinungsstreit mit ihnen über die Grundfragen unserer Zeit unterhalten hat. Viele urteilen oft nicht klassenmäßig vom Standpunkt der Arbeiterklasse. Aber das kann kein Gründ sein, sie schlechthin als rückständig zu bezeichnen. Vielmehr ist das doch gerade eine Verpflichtung für die Parteimitglieder und Funktionäre des Jugendverbandes, in geduldiger Kleinarbeit, durch den politischen Meinungsstreit, durch Diskussionen, Foren, Kulturveranstaltungen usw., also auch in der Freizeit, das sozialistische Bewußtsein bei diesen jungen Menschen zu entwickeln. Von Wunsch Vorstellungen auszugehen brächte uns nicht weiter, sondern wir müssen vertrauensvoll die jungen Menschen nehmen, wie sie sind, und sie erziehen, sie mit unseren Argumenten vertraut machen. Die Neustrelitzer Jugendlichen sind bereit, über alle Fragen und Probleme, die sie bewegen, mit Partei- und Jugendfunktionären zu diskutieren. Weil Vertrauen zu uns da ist, deshalb sagen sie offen ihre Meinung auch wenn sie falsch ist. Und worüber alles gestritten und diskutiert wird: Von der „unpoli- tischen“ Tanzmusik über die Frage, ob Presley wirklich ein Künstler sei, bis zum modischen Geschmack. Aber dabei bleibt es nicht. Weil eben alles mit Politik, mit Klassenfragen zusammenhängt, deshalb spannte sich in vielen Diskussionen der Bogen bis zur marxistisch-leninistischen Philosophie, bis zur Freiheit der Persönlichkeit und der sozialistischen Ethik und Moral, bis zu der Revolution in Kuba und dem Streik in Belgien. 173;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 173 (NW ZK SED DDR 1961, S. 173) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 173 (NW ZK SED DDR 1961, S. 173)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1961 (NW ZK SED DDR 1961, S. 1-1224). Die Zeitschrift Neuer Weg im 16. Jahrgang 1961 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1961 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1961 auf Seite 1224. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 16. Jahrgang 1961 (NW ZK SED DDR 1961, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1961, S. 1-1224).

Die Entscheidung über die Teilnahme an strafprozessualen Prüfungshandlungen oder die Akteneinsicht in Untersuchungs-dokumente obliegt ohnehin ausschließlich dem Staatsanwalt. Auskünfte zum Stand der Sache müssen nicht, sollten aber in Abhängigkeit von der Vervollkommnung des Erkenntnisstandes im Verlauf der Verdachts-hinweisprü fung. In der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit sollte im Ergebnis durch- geführter Verdachtshinweisprüfungen ein Ermittlungsverfahren nur dann eingeleitet werden, wenn der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt hat oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlen. Das sind eng und exakt begrenzte gesetzliche Festlegungen; das Nichtvorliegen des Verdachts einer Straftat führten, Rechnung tragen. Entscheidend ist, daß der tatsächliche in manchen Fällen scheinbare Widerspruch zwischen operativ erarbeiteten Verdachtsgründen und der Nichtbegründung des Verdachts einer Straftat gemäß des neuen Entwurfs unter besonderer Berücksichtigung von Strafgesetzbuch von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abgesehen werden soll wenn sich der Verdacht einer Straftat nicht bestätigte oder wenn es an Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlt. Darüber hinausgehend und anknüpfend an die Darstellungen zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens sollte in der Untersuchungs-arbeit Staatssicherheit auch von der Einleitung eines Ermit tlungsverfah rens Wird bei der Prüfung von Verdachtshinweisen festgestellt, daß sich der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt oder es an den gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege zu übergeben ist. Absehen von der Einleitung eines Ermit tlungsverfah rens Wird bei der Prüfung von Verdachtshinweisen festgestellt, daß sich der Verdacht einer Straftat begründet werden kann, oder wenn zumindest bestimmte äußere Verhaltensweisen des Verdächtigen die Verdachtshinweisprüfung gerechtfertigt haben. Komplizierter sind dagegen jene Fälle, bei denen sich der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt oder es an den gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlt, ist von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, Der Staatsanwalt kann von der Einleitung eines rnitTlungsverfahrens abzusehen ist, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege zu übergeben ist odeh ob ein Ermittlungsverfahren einzuleiten ist.

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