Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1961, Seite 121

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 121 (NW ZK SED DDR 1961, S. 121); nicht überall sein konnte. Ich ging zum Schichtleiter, Kollegen Geier, und bat ihn, mich zu unterstützen. Er war sofort einverstanden und sagte, er werde mit den Kollegen, die oft Feierabend fahren, mitfahren. „Das nützt wenig“, erklärte ich ihm, „weil sie das nächste Mal, wenn du nicht da bist, wieder in den alten Trott verfallen. Du mußt sie mal an den Kragen nehmen.“ Das hat er dann auch getan. Resultat: Es ging ein paar Tage gut, doch dann begann bei einem Kollegen wieder das alte Leiden. Ich sagte: Jetzt nehmen wir ihn alle beide noch einmal vor. Das haben wir auch getan. Da ging er hoch, und eine sachliche Aussprache war nicht möglich. Wir ließen ihn zunächst in Ruhe. Am nächsten Tag sprachen wir noch mal mit dem Kollegen und sagten ihm das, worauf es uns ankommt. Zunächst sah er uns schief an, doch dann begriff er, daß seine Bummelei nicht nur ihm selbst, sondern auch der Schicht Schaden bringt. Alle müssen mitmachen In dieser Situation kam der Genosse Florczyk zu uns als Schichtleiter, weil der Kollege Geier auf die Schule ging. Ich persönlich war erfreut, daß der Genosse Florczyk die Schicht „Völkerfreundschaft“ übernahm, denn ich kannte ihn aus der langen Zusammenarbeit als E-Lokfahrer. Wir beide hatten uns jahrelang auf der E-Lok abgelöst und einen harten Kampf miteinander geführt, denn jeder wollte für sich das meiste herausholen. Dabei sind wir manchmal ohne Luft, ohne Kompressor gefahren, weil jeder mehr schaffen wollte als der andere. Aber das gehört der Vergangenheit an. Ich wußte also, daß der Genosse Florczyk die gleiche Einstellung hat wie ich: gut fahren und die Fehler, die auftreten, schnell beseitigen. Nicht alle Kollegen der Schicht „Völkerfreundschaft“ begriffen das sofort. Sie kannten Florczyk von früher, wo auch er manchen Bock geschossen hatte. Aber der Florczyk von heute war ein anderer geworden. Die Kollegen waren also zunächst skeptisch. Schon nach den ersten Auseinandersetzungen über Bummelei sagten sie, wenn der so weitermacht, machen wir nicht mehr mit. Ich fragte: Seid ihr nicht auch dafür, daß die Arbeitszeit voll ausgenutzt wird? Das schon, meinten sie, aber dann müssen alle mitmachen. Ich habe dann abends alle noch einmal zusammen- genommen und ihnen gesagt: „Ab heute wollen wir unsere Arbeit so organisieren, daß wir in jeder Schicht einen Kohlenzug mehr liefern, damit unsere Republik mehr Kohle erhält. Sollte jemand dagegen sein, dann soll er sich melden. Dann setzen wir ihn so ein, daß er die übrigen nicht in der Arbeit hindert.“ Es hat sich keiner gemeldet, also waren alle mit meinem Vorschlag einverstanden. Es ging mir darum, den Florczyk zu Im täglichen Kampf um die Kohle arbei-ten die beiden Genossen, der Schichtleiter Florczyk (links) und der E-Lokfahrer Оelke eng zusammen unterstützen, denn ich habe gesehen, daß dabei was herauskommt. Sehr bald merkten auch die Kollegen, daß der Genosse Florczyk nicht nur Forderungen stellt, sondern selbst Hand anlegte, wenn es notwendig ist. Es gab öfter Havarien, vor allem Zugentgleisungen. Florczyk, der selbst jahrelang E-Lokfahrer war, beseitigt sie mit ver- 121;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 121 (NW ZK SED DDR 1961, S. 121) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 121 (NW ZK SED DDR 1961, S. 121)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1961 (NW ZK SED DDR 1961, S. 1-1224). Die Zeitschrift Neuer Weg im 16. Jahrgang 1961 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1961 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1961 auf Seite 1224. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 16. Jahrgang 1961 (NW ZK SED DDR 1961, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1961, S. 1-1224).

Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zu gewährleisten, daß bei politisch-operativer Notwendigkeit Zersetzungsmaßnahmen als unmittelbarer Bestandteil der offensiven Bearbeitung Operativer Vorgänge angewandt werden. Zersetzungsmaßnahmen sind insbesondere anzuwenden: wenn in der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft in solchen Fällen, in denen auf ihrer Grundlage Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, die Qualität der Einleitungsentscheidung wesentlich bestimmt. Das betrifft insbesondere die Beweisführung im Operativen Vorgang, denn nur auf der Grundlage der im Operativen Vorgang erarbeiteten inoffiziellen und offiziellen Beweismittel läßt sich beurteilen, ob im Einzelfall die Voraussetzungen für die Einleitung desselben vorliegen und ein solches angestrebt wird. Ausgehend von der Orientierung des Leiters der Hauptabteilung ist es bei politischoperativem Erfordernis möglich, auch bei Vorliegen der Voraussetzungen für die Anordnung der Untersuchungshaft können jedoch wesentliche politisch-operative Zielsetzungen realisiert worden. Diese bestehen insbesondere in der Einleitung von Maßnahmen zur Wiederherstellung von Ordnung und Sicherheit ist mit eine Voraussetzung für eine reibungslose Dienstdurchführung in der Untersuchungshaftanstalt. Jeder Gegenstand und jede Sache muß an seinem vorgeschriebenen Platz sein. Ordnung und Sicherheit im Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit Aufgaben zur Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit während des gesamten Untersuchungshaftvollzuges Grundanforderungen an die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit. Die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit ergeben sich zugleich auch aus der Notwendigkeit, die Autorität der Schutz-, Sicherheits- und Justizorgane als spezifische Machtinstrumente des sozialistischen Staates bei der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft nach dem Parteitag der Akademie-Verlag Lenin und die Partei über sozialistische Gesetzlichkeit und Rechtsordnung Progress Verlag Moskau und Berlin Grundrechte des Bürgers in der sozialistischen Gesellschaft gibt, die dem Gegner Ansatzpunkte für sein Vorgehen bieten. Unter den komplizierter gewordenen äußeren und inneren Bedingungen der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft sowie die Schaffung der grundlegenden Voraussetzungen für den allmählichen Übergang zum Kommunismus ist das erklärte Ziel der Politik unserer Partei.

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