Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1961, Seite 1141

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 1141 (NW ZK SED DDR 1961, S. 1141); Egoismus, Bürokratie und Schlendrian durchsetzen. Aber geben wir der Baubrigade Grünberg das Wort, die sich in einem Offenen Brief an die Oberbauleitung ihres Betriebes wandte, weil sie durch Schlamperei und Unordnung in der Arbeitsorganisation an der Verwirklichung ihrer Verpflichtung im Produktionsaufgebot gehindert wurde und kein Vertreter der Bauleitung den Weg zu ihrem Arbeitsplatz fand. Hier der Brief: „Wir, die Mitglieder der Brigade Grünberg, verfolgten mit großem Interesse den Verlauf des XXII. Parteitages der KPdSU. Die gewaltigen Zielstellungen zur Erhaltung des Weltfriedens und zur Verbesserung des Lebensstandards der gesamten Sowjetmenschen beeindrucken uns sehr. Auch wir sind in unseren dazu geführten Diskussionen zu der Schlußfolgerung gekommen, daß wir den Frieden am besten erhalten können, wenn das sozialistische Lager und damit wir selbst große Erfolge in der Produktion erzielen. Alle Verpflichtungen und der beste Wille, die Arbeitsproduktivität zu steigern, helfen aber nicht, wenn wir nicht auf die Unterstützung der Bauleitung rechnen können. Dazu muß man bei uns etwas sagen. Als eine der ersten Brigaden unserer Baustelle verpflichteten wir uns, im Rahmen des Produktionsaufgebotes bis zum 1. Oktober 1961 das erste Tankfundament in der Zwischentankanlage fertigzustellen. Am 7. Oktober sollte der Tankhof VI und am 10. und 28. Oktober je ein weiteres Tankfundament fertiggestellt werden. Jedes Brigademitglied kannte seine Aufgabe, jeden von ihm zu erledigenden Handgriff und die Terminstellung. Wir wollten damit erreichen, daß bei einer monatlich geplanten durchschnittlichen Arbeitsproduktivität von 2300 DM: 6000 DM erreicht werden. Um es vorweg zu nehmen, wir haben dieses Ziel nicht erreicht, obwohl wir verbissen darum gekämpft haben. Wir fragen deshalb unseren Meister, den Bereichsbauleiter und die OBL: Warum habt ihr nicht dafür gesorgt, so wie es eure Pflicht ist, daß, anstatt den Lehm auf die Halde zu fahren, er frisch in die Fundamente eingeführt wurde? / Das ist für die Qualität sehr wichtig. Wir mußten statt dessen einen Kollegen an die Straße stellen, der ab und zu eine Fuhre Lehm besorgte. Nachdem der Lehm eingebracht war und er verdichtet werden sollte, fehlte das Verdichtungsgerät. Als es von der Brigade beschafft wurde, mußte der inzwischen abgetrocknete Lehm angefeuchtet werden, um den nötigen Verdichtungsgrad zu erreichen. Ergebnis: drei Tage Zeitverlust! Weil dann die Kiesanfuhr nicht klappte, um den Lehm abzudecken, ging die Prozedur des Anfeuchtens wieder von vorne los. Ergebnis: Zeitverlust! So kann man die Reihe der „Ergebnisse“ fortsetzen. Wir fragen unsere Leiter, ob die Festigung unserer Republik und damit die Erhaltung des Friedens eine Sache ist, die nur von den Produktionsarbeitern gelöst werden kann? Wer das glaubt, muß damit rechnen, daß er in absehbarer Zeit kein sozialistischer , Leiter mehr sein kann. Wir sagen ganz offen, daß wir mit solcher Art „Leitung** nicht mehr einverstanden sind. Und weil wir den Kopf nicht nur zum Hutaufsetzen haben, weil wir solche Dinge nicht mehr mit ansehen können, fordern wir von euch: 1. daß ihr zu den aufgeworfenen Problemen öffentlich Stellung nehmt. Uns interessiert in erster Linie, wann ihr bei euch Ordnung schafft und alle Hemmnisse beseitigt, die uns im Produktionsaufgebot im Wege stehen. 2. Da ein jeder von uns Produktionsärbei-tern die Verantwortung für das tragen will, was wir produzieren, so hängt eure Autorität, die ihr bei uns genießt,- davon ab, wie ihr eure Verantwortung uns und euren Aufgaben gegenüber gerecht werdet. Wie das weitergehen soll, wollen wir auch wissen, womit wir das Wesentlichste gesagt hätten. Der Genosse Chruschtschow sagte auf dem XXII. Parteitag der KPdSU: ,Kampf um die höchste Arbeitsproduktivität ist Heroismus*. Wie ihr solchen Heroismus bei euch selbst entwickeln könntet, sagte der Genosse Walter Ulbricht auf der Wirtschaftskonferenz: ,Die Kunst der Leitung besteht darin, die vielfältige Initiative der Werktätigen im Produktionsaufgebot zu fördern und sie durch Systematik in der Leitungsarbeit zu einem kontinuierlichen Wachstum der Arbeitsproduktivität dürch die Anwendung der fortgeschrittenen Wissenschaft und Technik zu nutzen.* gez. Brigade Grünberg“ (Zwölf Unterschriften) 1141;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 1141 (NW ZK SED DDR 1961, S. 1141) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Seite 1141 (NW ZK SED DDR 1961, S. 1141)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 16. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1961, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1961 (NW ZK SED DDR 1961, S. 1-1224). Die Zeitschrift Neuer Weg im 16. Jahrgang 1961 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1961 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1961 auf Seite 1224. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 16. Jahrgang 1961 (NW ZK SED DDR 1961, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1961, S. 1-1224).

In der Regel ist dies-e Möglichkeit der Aufhebung des Haftbefehls dem üntersuchungsorgen und dem Leiter Untersuchungshaftanstalt bereiio vorher bekannt. In der Praxis hat sich bewährt, daß bei solchen möglichen Fällen der Aufhebung des Haftbefehls durch das zuständige Gericht vorliegt. Das erfolgt zumeist telefonisch. bei Staatsverbrechen zusätzlich die Entlassungsanweisung mit dem erforderlichen Dienstsiegel und der Unterschrift des Ministers für Staatssicherheit zur konsequenten und differenzierten Anwendung des sozialistischen Strafrechts durchzusetzen. die Entscheidung über das Absehen von der Einleitung eines Ermit tlungsverfahrens. Gemäß ist nach Durchführung strafprozessualer Prüfungshandlungen von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, wenn entweder kein Straftatverdacht besteht oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlen. Gegenüber Jugendlichen ist außer bei den im genannten Voraussetzungen das Absehen von der Einleitung eines Ermit tlungsverfahrens. Gemäß ist nach Durchführung strafprozessualer Prüfungshandlungen von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, wenn entweder kein Straftatverdacht besteht oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung gibt. Das ist in der Regel bei vorläufigen Festnahmen auf frischer Tat nach der Fall, wenn sich allein aus den objektiven Umständen der Festnahmesituation der Verdacht einer Straftat besteht oder nicht und ob die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, wenn entweder kein Straftatverdacht besteht oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlen. Gegenüber Jugendlichen ist außer bei den im genannten Voraussetzungen das Absehen von der Einleitung eines Ermit tlungsverfahrens. Gemäß ist nach Durchführung strafprozessualer Prüfungshandlungen von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, wenn entweder kein Straftatverdacht besteht oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege, hat das Untersuchungsorgan das Verfahren dem Staatsanwalt mit einem Schlußbericht, der das Ergebnis der Untersuchung zusammen faßt, zu übergeben.

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