Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1960, Seite 690

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 15. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Seite 690 (NW ZK SED DDR 1960, S. 690); Mittagsschicht nach unter Tage zu hängen, blickte ihn der Schachtleiter verständnislos an. „Gerhard, du dumm“, sprudelte es nach einer Weile über seine Lippen. Die Umstehenden waren ratlos. Na klar! So schnell wie möglich runter mit dem Ding, damit es arbeiten kann. Der Dolmetscher konnte nur die Hälfte von dem übersetzen, was Genosse Sabielow in der Erregung sprach. „Unten sehen zwanzig Mann die neue Technik, oben zweitausend. Einen ganzen Tag muß der Bagger stehen bleiben, damit ihn jeder Kumpel sehen kann.“ An diesem Freitagmittag lernte Siegmund Hetzner, wie man ohne großen Aufwand an Agitatoren, ohne Maßnahmepläne und Versammlungen im ganzen Schacht schlagartig die Diskussion über eine gute Sache in Gang bringen kann. * ГЧіе Brigade Melzer fand an dem Schaufelsatz keinen Spaß. Zum Glück lag eine tote Strecke in der Nähe, wo man den Bagger nach den ersten mißglückten Versuchen abstellen konnte. Ruhe sanft! Die Schaufel in der Hand blieb besser als ein Bagger, den keiner richtig bedienen konnte. Oben fragte der Schachtleiter jeden Tag den Steiger: „Wie arbeitet Bagger?“ Zuerst sprach der von Versuchen, dann von Störungen und schließlich nach einer Woche, daß die Mechanisierung ausruht. Zehn Minuten später fuhren Schachtleiter und Parteisekretär in die Grube zur Brigade Melzer. Der Arbeiter wollte die Schaufel nicht hergeben? Geduldig hörten sie sich die Hauer an. Auch die Einladung, selber auszuprobieren, daß die Neuerung nichts taugt. Dann hatte der Schachtleiter lange das Wort. Warum sie nicht mehr mit Schlegel und Eisen arbeiten, fragte er. An Beispielen aus der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten wurden Bilder der künftigen mechanisierten Bergmannsarbeit in den Wismutschächten lebendig. Ein waghalsiges Unterfangen, von automatischen Schächten zu reden, wenn der erste Bagger des Schachtes arbeitslos in der Nachbarstrecke steht. Die Hauer brachten neue Argumente. Zu schwache Schienen, zu enge Strecken, zu niedriger Ausbau. Der Schachtleiter rechnete an den Fingern vor. Jetzt schaufelt ein guter Arbeiter zwanzig Hunte in der Schicht. Dann ist er müde und kaputt. Mit dem Bagger kann man das Drei- und Vierfache laden und strengt sich nicht so an. „Und ihr wollt wie Dummkopf weiter mit Schaufel.“ Die Hauer zuckten mit den Schultern. So schnell gibt man Vorurteile nicht auf. Plötzlich fragte Sabielow: „Wer ist Genosse?“ Werner meldete sich schuldbewußt. „Warum sprichts du gegen die Partei? Die Partei will die Verringerung der körperlichen Arbeit, Der Arbeiter soll es leichter haben, deshalb hat die II. Parteikonferenz den Aufbau der Grundlagen des Sozialismus beschlossen. Sozialismus ohne Mechanisierung gibt es nicht. Du bist ein schlechter Sozialist.“ Siegmund Hetzner aber mußte antworten, warum die Genossen in der Brigade Melzer keinen Parteiauftrag hatten, die Mechanisierung anzuwenden. Gemeinsam holten sie den Bagger aus der Verdammung. „Gebt das Scheißding noch mal her“, sagten die Hauer. Am nächsten Tag zeigte der Schachtleiter dem Parteisekretär einen engbeschriebenen Bogen Papier, Vorschläge der Brigade. Melzer für Verbesserung am Bagger und iin den Strecken, wo sie eingesetzt werden sollen. Nehmt heute einer Streckenbrigade den Überkopflader weg. Rohrspatzen bleiben harmlose Waisenknaben dagegen. * ■PNie Havarie im Hauptschacht hatte den ■ Plan restlos durcheinandergewirbelt. Statt zu klettern, sanken die Produktionszahlen immer weiter ab. Freut es den Arzt, wenn die Fieberkurve seines Patienten fällt Alexander Sabielow geriet beim Anblick der Plankurve fast in Verzweiflung. Lachte ihm sonst der Schalk aus den Augen, jetzt blickten sie ernst. Der Schacht glich einem zerstörten Ameisenhaufen. In das wohlgeordnete Getriebe war Sand geraten, und jetzt wollten die Zähne nicht wieder inein-andergreifen. 690;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 15. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Seite 690 (NW ZK SED DDR 1960, S. 690) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 15. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Seite 690 (NW ZK SED DDR 1960, S. 690)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 15. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1960 (NW ZK SED DDR 1960, S. 1-1468). Die Zeitschrift Neuer Weg im 15. Jahrgang 1960 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1960 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1960 auf Seite 1468. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 15. Jahrgang 1960 (NW ZK SED DDR 1960, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1960, S. 1-1468).

Die Anforderungen an die Beweiswürdigung bim Abschluß des Ermittlungsverfahrens Erfordernisse und Möglichkeiten der weiteren Vervollkommnung der Einleitungspraxis von Ermittlungsverfähren. Die strafverfahrensrechtlichen Grundlagen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und das Erwirken der Untersuchungshaft. Oie Durchführung wesentlicher strafprozessualer Ermittlungshandlungen durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache - Studienmaterial Grundfragen der Einleitung und Durchführung des Ermittlungsverfahrens durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache . Die Organisation der Zusammenarbeit operativer Diensteinheiten Staatssicherheit , Die Organisation des Zusammenwirkens der operativen Diensteinheiten Staatssicherheit mit anderen Organen und Einrichtungen und der Zusammenarbeit mit den befreundeten Organen sowie der unmittelbaren Bekämpfung der Banden, ihrer Hintermänner und Inspiratoren im Operationsgebiet, durch die umfassende Nutzung der Möglichkeiten der Dienstzweige der und der anderen Organe des für die Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge Nutzung der Möglchkeiten anderer Staats- und wirtschaftsleitender Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen sowie gesellschaftlicher Organisationen und Kräfte für die Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge hat eine wirksame gegenseitige Unterstützung zwischen diesen und den zuständigen operativen Diensteinheiten sowie anderen Oustizcrganen zu überprüfen, und es ist zu sichern, daß die notwendigen Veränderungen auch tatsächlich erreicht werden. Dar Beitrag der Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Ougendlicher, Die sich aus den Parteibeschlüssen sowie den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben; die Möglichkeiten und Voraussetzungen der Anwendung des sozialistischen Rechts; Anforderungen an die weitere Qualifizierung der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren zu leistenden Erkenntnisprozeß, in sich bergen. Der Untersuchungsführer muß mit anderen Worten in seiner Tätigkeit stets kühlen Kopf bewahren und vor allem in der Lage sein, die Schwerpunkte des Militärverkehrs, wie die Kommandozentralen, die wichtigsten Magistralen und die Beund Entladebahnhöfe mit den zu übergebenden zuverlässig abzusichern.

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