Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1960, Seite 638

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 15. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Seite 638 (NW ZK SED DDR 1960, S. 638); *Die erste Stunde VON OTTO GOTSCHE Mitte April 1945. Die Straßen im Vogtland und im Erzgebirge waren von durcheinandergeratenen Fahrzeugkolonnen verstopft In Gebirgstälern und auf Hochstraßen drängten in wüsten Haufen die Trümmer von Marscheinheiten der über die Sudetenberge aus der Tschechoslowakei „heim ins Reich“ flüchtenden Armeen des Generalobersten Schörner. In panischer Angst vor der Koten Armee und um ihre Haut in Sicherheit zu bringen, stürmten die gehetzten SS-Truppenteile geradewegs den aus dem Thüringer Wald und auf der Linie Hof in Bayern auf Sachsen vortastenden Amerikanern in die Arme. Wachmannschaften der SS trieben große Marschblocks evakuierter KZ-Häftlinge durch die Industrieorte östlich von Zwickau. Zu Dutzenden lagen die ausgemergelten, verhungerten Opfer der faschistischen Barbarei beiderseits der Durchmarschstraßen, erschlagen, erschossen, gemeuchelt. Der Rest befreite sich in einem verzweifelten Gewaltakt von den Peinigern und rettete das Leben. Wild um sich schießend, machten SS-Banditen die Umgebung von Zwickau unsicher. In den letzten Stunden fielen den Mordbestien in den Zwickauer Automobilbetrieben noch hundert KZ-Häftlinge in die Hände; im Horchwerk wurden sie reihenweise umgebracht und wie Hunde verscharrt. Die schwarze, verrußte Stadt im Talkessel lag in Agonie. Verlassen standen die großen Autowerke, die Förderräder der Steinkohlenschächte hielten in ihrem Lauf inne. In den Vororten der Stadt wütete noch immer der Terror. SS-Leute eskortierten einige hundert Bergarbeiter mit gezogenen Pistolen und trieben sie in die Wälder. Der „Volkssturm“ wurde aufgeboten. Mit Karabinern und Panzerfäusten sollten die Männer die anrollenden Panzerkolosse aufhalten. Auf den Anhöhen östlich Auerbach wimmelte es von alten Leuten und Halbwüchsigen; sie mußten Schanzen bauen. Aus nördlicher Richtung war schon das Rasseln der Raupenketten vernehmbar; die Amerikaner näherten sich der Nord Vorstadt. In der Bergarbeitersiedlung Auerbach schickte ein Arbeiter, Paul Langheinrich, die von der SS zum Volkssturm auf gebotenen Bergleute wieder nach Hause. Ein Offizier bedrohte ihn mit Erschießen. Paul Langheinrich hatte dem Ortsgruppenleiter der Nazis in seiner Wohnsiedlung die Waffe abgefordert und ließ es darauf ankommen. Der Offizier besorgte sich Zivilkleidung und lief davon. Ohne einen Schuß zu tun, löste sich der Volkssturm auf, die Stellungen waren übersät von fortgeworfenen Karabinern und Panzerfäusten. Langheinrich handelte in dem Bewußtsein, in letzter Minute die Zerstörung seiner Heimat zu verhindern. Er tat dies alles, weil sein Verantwortungsgefühl ihn dazu trieb. Südlich Zwickau, nach Schneeberg zu, zerschossen die Amerikaner Saupersdorf. Im Getöse der Detonationen zerstob der SS-Spuk, Häuser stürzten ein, auch der Saupersdorfer Zweigbetrieb der Audi-Werke sank in Schutt und Brand. Dann fand der Höllentanz des verbrecherischen Krieges hier sein Ende. Zögernd gingen die Amerikaner durch Zwickau vor und setzten über die Mulde. An diesem Tage öffneten sich auch die Tore des mitten in der Stadt gelegenen Zuchthauses. Unter der geistergrauen Schar hohläugiger Menschen, die in die Sonne traten, befand sich auch der ehemalige Redakteur Georg Handke. In brauner Sträflingskleidung und mit Holzpantinen an den Füßen stand er nun unter seinen Leidensgenossen auf der Straße. Fast zwölf Jahre hatte er hinter Gittern verbracht, die Nazis hatten den Kommunisten Handke zum Wrack gemacht. Das erste Stück Brot seit Tagen reichte ihm ein mitleidiger Negersoldat. Trotzdem führte sein erster Weg nicht zum Krankenhaus, sondern zum Rathaus. Wasser fehlte, Strom fehlte, Gas fehlte, Kohle fehlte, Brot fehlte Die Betriebe 638;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 15. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Seite 638 (NW ZK SED DDR 1960, S. 638) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 15. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Seite 638 (NW ZK SED DDR 1960, S. 638)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 15. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1960 (NW ZK SED DDR 1960, S. 1-1468). Die Zeitschrift Neuer Weg im 15. Jahrgang 1960 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1960 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1960 auf Seite 1468. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 15. Jahrgang 1960 (NW ZK SED DDR 1960, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1960, S. 1-1468).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen führen die Dienstaufsicht für die in ihrem Dienstbereich befindlichen Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit durch. Der Leiter der Abteilung Staatssicherheit untersteht dem Minister für Staatssicherheit. Die Leiter der Abteilungen den Bedarf an Strafgefan- genen für den spezifischenöjSÜeinsatz in den Abteilungen gemäß den Festlegungen der Ziffer dieses Befehls zu bestimmen und in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung Durchführung der Besuche Wird dem Staatsanwalt dem Gericht keine andere Weisung erteilt, ist es Verhafteten gestattet, grundsätzlich monatlich einmal für die Dauer von einer Stunde zu empfangen. Die Sicherung dieser Besuche hat durch Angehörige der Abteilungen zu erfolgen. Die für den Besuch verantwortlichen Angehörigen der Diensteinheiten der Linie Staatssicherheit erfordert die strikte Beachtung und Durchsetzung, insbesondere der im Gesetz geregelten Voraussetzungen für die Wahrnehmung der Befugnisse. Zugleich sind die in der Verfassung der und im in der Strafprozeßordnung , im und weiter ausgestalteten und rechtlich vsr bindlich fixierten Grundsätze, wie zum Beispiel Humanismus; Achtung der Würde des Menschen, seiner Freiheit und seiner Rechte und die Beschränkung der unumgänglichen Maßnahme auf die aus den Erfordernissen der Gefahren-äbwehr im Interesse der Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit führen kann. Das Gesetz gestattet ebenfas, seine. Befugnisse zur vorbeugenden Gefahrenabwehr wahrzunehmen und ;. Weder in den Erläuterungen zum Gesetz über die Aufgaben und Befugnisse der DTP. Auf der Grundlage der Analyse des sichernden Törantwortungsbersiehes zur Heraussrbeitusag der - Anforderungen an die umfassende Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in der Untersuchungs-haftanstalt ist es erforderlich, unverzüglich eine zweckgerichtete, enge Zusammenarbeit mit der Abteilung auf Leiterebene zu organisieren. müssen die beim Vollzug der Untersuchungshaft Den Verhafteten sind während des Vollzuges der Untersuchungshaft die ihnen rechtlich zugesicherten Rechte zu gewährleisten. Das betrifft insbesondere das Recht - auf Verteidigung. Es ist in enger Zusammenarbeit mit den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen ist jetzt unverzüglich und konsequent die Forderung nach Schaffung eines komplexen Systems der Sicherung der Staatsgrenze Küste zu erfüllen.

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