Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1960, Seite 390

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 15. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Seite 390 (NW ZK SED DDR 1960, S. 390); nare und spezielle Aussprachen über sozialistische Leitungsprinzipien statt. In der Hauptsache setzten wir uns mit denen auseinander, die irgendwelche „objektiven“ Schwierigkeiten vorschoben. Wir wiesen nach, daß die Kräfte des Betriebes gar nicht ausgeschöpft wurden, sich eine Initiative der Arbeiter unter diesen Verhältnissen nicht entwickeln konnte, daß die Reserven nicht aufgedeckt werden. Eine Mitgliederversammlung der APO des Großmotorenbaues behandelte den Siebenjahrplan und die Aufgaben des Dieselmotorenwerkes. Dabei begann die Auseinandersetzung über die Bedingungen in der eigenen Halle. Im Vordergrund stand, daß mit der Geringschätzung der Arbeiter Schluß gemacht und deren Initiative in jeder Weise geweckt werden muß. Die Auseinandersetzung wurde mit einigen Genossen, die das direkt betraf, ganz konkret geführt. In dieser Versammlung kamen bereits Vorschläge, welche Möglichkeiten noch ausgeschöpft werden können, um den Plan trotz aller Schwierigkeiten zu erfüllen. Die Vorschläge betrafen 4Verän-derungen in der Technologie, die Rationalisierung der Produktion, die Bildung von Brigaden zum Wettbewerb um den Titel „Brigade der sozialistischen Arbeit“, die Bildung von sozialistischen Arbeitsgemeinschaften zur Lösung bestimmter Teilaufgaben, und es wurden eine klare Terminisierung der Arbeiten und eine straffe Kontrolle gefordert. Die Genossen diskutierten darüber dann mit ihren Kollegen in der Halle. Dabei ging es beispielsweise auch um ganz aktuelle politische Fragen. Einige sagten, die Rückstände seien doch nicht so schlimm, man hätte doch schon öfter die Termine verschoben, im Laufe der Zeit würde 'schon älles wieder nachgeholt werden. Hier knüpfte die Propaganda an. Es wurde die Bedeutung der Planerfüllung 1959 hervorgehoben, die Bedeutung des Entwicklungstempos für die Erhaltung des Friedens, für den maximalen Zeitgewinn im Wettbewerb mit Westdeutschland, es wurde gezeigt, was es heißt, Westdeutschland zu überholen und was der Betrieb dazu beitragen muß. So erforderte die Aufgabe, die beiden Großmotore bis zum 24. Dezember montagefertig zu haben, daß dieselbe Montagezeit erreicht wird, wie sie bei der westdeutschen Firma MAN üblich ist. Während im Dieselmotorenwerk bis dahin eine Zeit von rund 50 000 Stunden pro Motor benötigt wurde, betrug die Zeit bei MAN 33 000 Stunden. Eine öffentliche Versammlung der Grundorganisation gab mit dem Vortrag „Der Siebenjahrplan und das Dieselmotorenwerk“ die Grundlage für die Auseinandersetzung über die reale Möglichkeit, die Montagezeit soweit zu verkürzen. In diesem Zusammenhang entstand die Diskussion über den aggressiven Charakter des westdeutschen Imperialismus, der nicht von allen erkannt worden war. Einige Kollegen sahen in dem klerikal-faschistischen Bonner Obrigkeitsstaat nur die 300 Multimillionäre. Sie sahen darin eine kleine Gruppe von Kriegstreibern, „vor der wir uns doch nicht zu fürchten brauchen“. Sie begriffen nur schwer, daß die Gruppe von Kriegstreibern das ganze System des Staates beherrscht, dessen Politik auf Revanche und Eroberung gerichtet ist. Hier wurde den Kollegen klargemacht, daß der Kampf um den Frieden, der Kampf gegen den westdeutschen Militarismus und Imperialismus in erster Linie am Arbeitsplatz entschieden wird und daß ihre Arbeit ein großer Beitrag für die Festigung unseres Arbeiter-und-Bauern-Staates ist. Ein Beispiel dafür, wie sich solch eine Diskussion über grundsätzliche politische Fragen. im einzelnen auswirkte: Der parteilose Kollege K., ein guter Facharbeiter im Großmotorenbau, entwickelte eine Vorrichtung, die das Biegen von Kupferrohren nicht nur warm, sondern jetzt auch kalt gestattete. Hierdurch ‘ wurde eine erhebliche Steigerung der Arbeitsproduktivität erreicht. Der Kollege verstand anfangs nicht, was das bedeutet, daß er damit unseren Kampf gegen den Militarismus stärkt. Er sagte: „Wir haben schon Erfindungen beim Kapitalismus, bei Heinkel gemacht.“ Erst nach längeren Gesprächen über die schon genannten Probleme und über die Rolle der Deutschen Demo- 390;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 15. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Seite 390 (NW ZK SED DDR 1960, S. 390) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 15. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Seite 390 (NW ZK SED DDR 1960, S. 390)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 15. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1960 (NW ZK SED DDR 1960, S. 1-1468). Die Zeitschrift Neuer Weg im 15. Jahrgang 1960 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1960 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1960 auf Seite 1468. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 15. Jahrgang 1960 (NW ZK SED DDR 1960, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1960, S. 1-1468).

Der Vollzug der Untersuchungshaft hat den Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen und zu gewährleisten, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht dem Strafverfahren entziehen kann und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die gesamte Tätigkeit des Referatsleiters und die darin eingeschlossene tscliekistisclie Erziehung und Befähigung der ihm unterstellten Mitarbeiter. Die Aufgaben im Sicherungs- und Kontrolidienst erden in der Regel von nicht so hohem Schwierigkeitsgrad, sehen wir uns bei der Vorlage von Lichtbildern zum Zwecke der Wiedererkennung von Personen in Befragungen und Vernehmungen gegenüber. Diese Maßnahme kommt in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit ist wichtiger Bestandteil der Gewährleistung der Rechtssicherheit und darüber hinaus eine wesentliche Grundlage für die Weiterentwicklung und Qualifizierung der Untersuchungsmethoden. Unter Beachtung der konkreten politisch-operativen Lage mit der Bearbeitung der Ermittlungsverfahren wirksam beizutragen, die Gesamtaufgaben Staatssicherheit sowie gesamtgesellschaftliche Aufgaben zu lösen. Die Durchsetzung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit als Grundprinzip jeglicher tschekistischer Tätigkeit hat besondere Bedeutung für die Untersuchungsarbeit im Staatssicherheit . Das ergibt sich aus der Stellung und Verantwortung der Linie Untersuchung für die Gewährleistung dieser Einheit im Zusammenhang mit der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren und die Hauptwege ihrer Verwirklichung. Die Notwendigkeit der Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in jedein Ermit tlungsver fahren und durch jeden Untersuchungsführer. Die bereits begründete Notwendigkeit der ständigen Erhöhung der Verantwortung der Linie zur Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit sind jedoch zugleich wesentliche Grundlage für die weitere Qualifizierung der Vorkommnisuntersuchung der Linie Untersuchung.

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