Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1959, Seite 183

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 14. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1959, Seite 183 (NW ZK SED DDR 1959, S. 183); Kampfstimmung „Brüder, seht die rote Fahne * Das Betriebsorchester des VEB Berliner Vergaserfabrik intoniert bekannte Arbeiterlieder. Von der Bühne leuchten Fahnen und Blumen. Es ist Donnerstag, der 15. Januar, kurz vor 9.00 Uhr. Kein gewöhnlicher Werktag. Die Parteileitung hat die gesamte Belegschaft zu einer Feierstunde eingeladen: „Wir ehren unsere teuren Toten Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. In ihrem Geiste kämpfen wir für Friedensvertrag, gegen Militarismus und Imperialismus.“ Schnell füllt sich der Saal. Für alle reichen nicht die Stühle. So stehen viele. Zwischen dem Blau der Schlosseranzüge und dem Grau der Arbeitskittel leuchten bunte Pullover junger Mädchen. Gruppen stehen beisammen. Dann wird es still im Saal. Der Parteisekretär, Genosse Stawit-z к i, selbst ein alter Berliner Arbeiter, eröffnet die Feierstunde. Er beginnt damit, warum uns Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg so teuer sind, und schildert, wie beide opferbereit und unversöhnlich gegen den deutschen Militarismus kämpften. Im ersten Weltkrieg wiesen sie weitblickend und furchtlos den nach Frieden dürstenden Massen den Weg. Die Namen Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg wurden zum Kampfprogramm der Vorhut der deutschen Arbeiterklasse. Genosse Backhäuser von der Bezirksleitung Groß-Berlin tritt vor. Mit seinen Worten baut er den Zuhörenden eine Brücke zwischen 1919 und 1959 und skizziert er ihnen die Parallelen. „Erneut sind die mahnenden und anklagenden Worte Karl Liebknechts höchst aktuell: Der Hauptfeind des deutschen Volkes steht in Deutschland: der deutsche Imperialismus, der deutsche Militarismus! Denn auch heute steht dieser Hauptfeind des deutschen Volkes im eigenen Land, in dem westlichen Teil Deutschlands. Und so, wie die deutschen Imperialisten und Militaristen damals vor den Worten Karl Liebknechts erschrocken waren, weil damit ihre volksfeindliche Politik entlarvt wurde, so fürchten sie heute den sowjetischen Vorschlag für einen Friedensvertrag mit Deutschland. Sie nennen ihn eine Drohung. Bedroht er das deutsche Volk? Nein. Nur dem Militarismus sagt er den Kampf an, denn Frieden und Militarismus sind unvereinbar.“ Der Referent führt die Zuhörer zu der richtigen Folgerung: Der deutsche Militarismus muß gebändigt und überwunden werden! Von deutschem Boden aus darf nie wieder ein Krieg gegen friedliebende Völker begonnen werden! Des Abschluß eines Friedensvertrages liegt im Interesse aller friedliebenden Deutschen und muß von ihnen unterstützt werden! Mancher Kollege und manche Kollegin mögen gerade in diesem Augenblick daran denken, wie die Parteiorganisation ihres Betriebes ihnen vor kurzem den Vorschlag der Sowjetunion für einen Friedensvertrag mit Deutschland erklärte. * Wie ging das vor sich? Am Montag, dem 12. Januar, gleich nach Arbeitsbeginn, teilen die Parteigruppenorganisatoren ihren Genossinnen und Genossen mit: Um 9,00 Uhr treffen sich alle zum Parteiappell. Den Genossinnen und Genossen ist bekannt, worum es geht, nämlich um die neuen Vorschläge der Sowjetunion. Die meisten von ihnen haben diese schon am Sonntag in der Presse gelesen. So weiß auch Genosse D а u schon Bescheid, als sein Parteigruppenorganisator zu ihm kommt, und er antwortet lachend: „Das geht ja jetzt Schlag auf Schlag. Erst die Sache mit dem Schaffer, dann die Berlin-Note, dann der Sonnensputnik, Otto Grotewohl bei Nasser, Mikoj an in Amerika und jetzt noch dieser Vorschlag für den Friedensvertrag.“ „Da hast du recht. Dazu zählt ja auch noch der Besuch Walter Ulbrichts in Polen. Nur, wir müssen uns mit allen in der Abteilung über den neuen sowjetischen Vorschlag unterhalten.“ „Damit habe ich vorhin schon angefangen. Alle, bis auf einen, mit denen ich gesprochen habe, waren mit dem Friedensvertragsvorschlag einverstanden. Der eine meinte allerdings, daß der Vertrag von Versailles einen neuen Krieg gebracht habe und der Vorschlag der Sowjetunion auch keine Sicherung sei.“ „Was hast du ihm geantwortet?“;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 14. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1959, Seite 183 (NW ZK SED DDR 1959, S. 183) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 14. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1959, Seite 183 (NW ZK SED DDR 1959, S. 183)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 14. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1959, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1959 (NW ZK SED DDR 1959, S. 1-1600). Die Zeitschrift Neuer Weg im 14. Jahrgang 1959 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1959 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1959 auf Seite 1600. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 14. Jahrgang 1959 (NW ZK SED DDR 1959, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1959, S. 1-1600).

Im Zusammenhang mit der Aufklärung straftatverdächtiger Handlungen und Vorkommnisse wurden darüber hinaus weitere Personen zugeführt und Befragungen unterzogen. Gegen diese Personen, von denen ein erheblicher Teil unter dem Einfluß der politisch-ideologischen Diversion und verstärkter Eontaktaktivitäten des Gegners standen, unter denen sich oft entscheidend ihre politisch-ideologische Position, Motivation und Entschluß-, fassung zur Antragstellung auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der gestellt hatten und im Zusammenhang mit der darin dokumentierten Zielsetzung Straftaten begingen, Ermittlungsverfahren eingeleitet. ff:; Personen wirkten mit den bereits genannten feindlichen Organisationen und Einrichtungen in der bei der Organisierung der von diesen betriebenen Hetzkampagne zusammen. dieser Personen waren zur Bildung von Gruppen, zur politischen Untergrundtätigkeit, zun organisierten und formierten Auftreten gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsorönung der verwertet worden. Bei nachweislich der in Bearbeitung genommenen Personen sind derartige Veröffentlichungen in westlichen Massenmedien erfolgt. Von den in Bearbeitung genommenen Personen zeigt sich die Wirksamkeit der vom Gegner betriebenen politisch-ideologischen Diversion und Kontaktpolitik Kontakttätigkeit in der Herausbildung ihrer feindlich-negativen Einstellungen zur sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung besitzen, sich unterschiedlicher, zum Teil widersprechender Verhaltensweisen in den einzelnen Lebensbereichen bedienen, um ihre feindlich-negative Einstellung ihre feindlichnegativen Handlungen zu tarnen. Deshalb ist es erforderlich, die sich aus diesen sowio im Ergebnis der Klärung des Vorkommnisses ergebenden Schlußfolgerungen und Aufgaben für die weitere Qualifizierung der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher und gosellschafts-schädlicher Handlungen Jugendlicher. Zu den rechtspolitischsn Erfordernissen der Anwendung des sozialistischen Rechts im System der Maßnahmen zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlungen Jugendlicher, Anforderungen an die weitere Qualifizierung der Tätigkeit der Linie Untersuchung bei der Durchführung von Vernehmungeft. Die Fähigkeiten und Fertigkeiten des Einzuarbeitenden zur anforderungsgerechten Dokumentierung von Vernehmungsergebnissen sowie von Ergebnissen anderer Untersuchungshandlungen werden weiter entwickelt.

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