Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1958, Seite 573

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Seite 573 (NW ZK SED DDR 1958, S. 573); Leserzuschriften 573 Danebengefunkt ! Die Schulungen der Betriebs- und Dorf-zeitungs- sowie Funkredakteure bei unserer Bezirksleitung Gera sind bis auf kleine Mängel (sie bestehen z. B. darin, daß man die Themen nicht immer einhält, die vor geschrieben bzw. geplant sind. Man studiert die Themen vorher, und dann fallen sie aus, oder andere werden dafür eingesetzt) als gut zu bezeichnen. Wie wichtig politische Schulungen sind und jetzt sind die Funkredakteure dran , sollen einige nicht übertriebene wahrheitsgetreue Beispiele zeigen. Am 29. November 1957 gehen wir über die Hauptstraße von Gera, da spricht man durch den Funk des Selbstbedienungsladens: „Liebe Hausfrauen, liebe Weijmactsein-käufer! Sie werden es nicht glauben, Sie werden es nicht für möglich halten, es ist wieder Bohnenkaffee eingetroffen!“ Man weiß nicht, ob man dazu kommentieren oder lachen oder weinen soll. Ist das Dummheit, Absicht oder Mangel an politischer Ausbildung. Meines Erachtens alles zusammen. Deshalb mein Vorschlag, den man dringend beachten sollte: Jeder, aber auch jeder Funkredakteur sollte erst zugelassen werden, wenn er über ein gut fundiertes politisches Wissen verfügt und von der Kreis- bzw. Bezirksleitung überprüft wurde. In der letzten Schulung in Gera wurden die Betriebsfunkredakteure sogar als überheblich bezeichnet, weil sie (nicht alle, es waren sogar zwei anwesend) es nicht für nötig halten, an den Schulungen teilzunehmen. Aber es kommt noch besser. Im Eilzug Saalfeld Gera und abends 18.46 Uhr zurück ereignete sich am 17. November folgendes: Ab Saalfeld wurden drei Platten abgespielt, dazwischen einige verbindende, aber ganz unbedeutende Worte. „Auf der Oberhofer Höh’ “. Na ja, ein Gegner solcher Lieder bin ich gerade nicht, aber als bei der Rückfahrt wieder dasselbe gespielt wurde, ging es mir ganz schön auf die Nerven. Als dann noch die Platte gespielt wurde: „Ja, so ein Temposchwung begeistert alt und jung! grinsten fast alle Fahrgäste. Der Zug hatte nämlich wegen des plötzlichen Kälteeinbruches 60 Minuten Verspätung. Lobend muß der Kommentar über die Überlegenheit der sowjetischen Wissen- schaft (drei Minuten) hervorgehoben werden. Aber warum danach ein Trauermarsch? Genossinnen und Genossen, ich erzähle hier keine Witze! Ich hätte am liebsten heulen mögen. „Schlösser, die im Monde liegen “ folgte, und dann waren sie wahrscheinlich im „siebenten Himmel der Liebe“, wo das elektrische Klavier so leise klimpert und Johannes Heesters auf die Tränendrüse drückende Lieder singt, denn diese Schlager wurden nach einer Pause von 24 Minuten gespielt, nachdem sich der Funkredakteur vorher mit den Worten: „Liebe Hörer (es waren auch Hörerinnen im Zug), der Zugfunk verabschiedet sich jetzt von Ihnen!“ zurückgezogen hatte. Nach dieser „kurzen“ Pause endlich wieder ein Satz: „Der Bahnhof Pößneck wird in wenigen Minuten erreicht!“ Schluß! Aus! Pause! Dann schmachtend: „Man müßte Klavier spielen können“ und: „In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine, einerseits u Die Fahrgäste lächelten über solchen Unsinn. Ein älterer Kollege, der für 60jährige Mitgliedschaft in der Gewerkschaft ausgezeichnet worden war, meinte: „Die verdienen wahrscheinlich ihr Geld durch Pausen.“ Um noch etwas zu retten ich schämte mich für die Funkredakteure , wollte ich diese auf ihre schlechte Arbeit aufmerksam machen und zu einer Durchsage anregen, für Abwechslung sorgen und dem Gewerkschaftsveteranen einen Glückwunsch bringen u. a. Vielleicht hätte ich sogar einige Worte über die Bedeutung der Maxhütte gesagt, denn mit ganzen drei Worten wurde die Einfahrt in Unterwellenborn angekündigt. Doch ungeachtet meines Ausweises und meines höflichen Hinweises wies man mir strikt die Tür. Ich wußte genug. Da war nichts zu retten. Aber so geht’s doch wirklich nicht. Haben diese Redakteure denn gar kein Bewußtsein? Hier im Zug, wo viele Menschen beieinander sind und manche sich langweilen, ist doch Gelegenheit zu politischen wirkungsvollen Argumentationen. Auch den vielen Funktionären, die mitreisen, kann man den Vorwurf nicht ersparen, daß sie solche Zustände dulden. Wir geizen mit jeder Minute, wir ringen um jeden Menschen, und hier läßt man die beste Gelegenheit der politischen Agi-;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Seite 573 (NW ZK SED DDR 1958, S. 573) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Seite 573 (NW ZK SED DDR 1958, S. 573)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1958 (NW ZK SED DDR 1958, S. 1-1792). Die Zeitschrift Neuer Weg im 13. Jahrgang 1958 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1958 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1958 auf Seite 1792. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 13. Jahrgang 1958 (NW ZK SED DDR 1958, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1958, S. 1-1792).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen !; Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer !j Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtun- nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucher- und Transitverkehrs. Die Erarbeitung von im - Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung; den Einsatz qualifizierter erfahrener operativer Mitarbeiter und IM; den Einsatz spezieller Kräfte und Mittel. Die Leiter der Diensteinheiten, die Zentrale Operative Vorgänge bearbeiten, haben in Zusammenarbeit mit den Bezirksverwaltungen gewissenhaft untersuchen, welche, wesentlichen Handlungen, Vorkommnisse und Erseheinungen - natürlich unter Berücksichtigung der bisher vorliegenden Erkenntnisse absehbaren Entwicklungen - auf den jeweiligen Transitstrecken auftreten können.

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