Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1958, Seite 229

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Seite 229 (NW ZK SED DDR 1958, S. 229); Albert Norden: Für eine Massenbewegung gegen den Atomtod 229 nachdem Adenauer mit semen millionenschweren und uniformierten Beratern die Entscheidung gefällt, verkündet und in Kraft gesetzt hat. Die Debatten des Bonner Parlaments beeinflussen die Regierungsentscheidung in gar keiner Weise. All das weckt eine Welle des Unbehagens in Westdeutschland. Die Bevölkerung drüben sieht, daß Adenauer alle Vorschläge zur Entspannung zurückweist und keine eigenen Vorschläge vorweist, weil er keine weiß und auch keine unterbreiten will. Sein Mund spricht von der Verteidigung, aber seine Hand ist tätig für den Angriff. In der Nacht vom 23. zum 24. Januar 1958 ging im Bundestag die politischmoralische Hinrichtung des Adenauer-Regimes vor sich. Zwei ehemalige Minister der Bonner Regierung, Dehler und Heinemann, rissen dem gerissenen Kanzler die Maske herunter und entblößten mit Fakten und an Hand der Schilderung eigener Erlebnisse die Politik der westdeutschen Regierung als einen Kurs des Krieges, der Spaltung Deutschlands und der Unterdrückung elementarer Bestandteile selbst der bürgerlich-parlamentarischen Demokratie (nebenbei sei festgestellt, daß Dehler, führende Persönlichkeit der kapitalistischen FDP, und Heinemann, der von der CDU zur SPD gestoßen ist, ganz erheblich mutiger auftraten als offizielle Vorstandsmitglieder der SPD, wie Ollenhauer, Schmid und Erler, die vor lauter eleganten retorischen Florettkünsten vergaßen, den Gegner wirklich ins Mark zu treffen, wozu allerdings mehr gehört, als das Auftreten nur i m Bundestag). Die anklagenden Enthüllungen Dehlers und Heinemanns riefen unter der westdeutschen Bevölkerung um so tiefere Bewegung hervor, als Adenauer und sein Abgeordnetenhaufen durch ihr Schweigen alles eingestanden. Was ist das Neue an alldem? Das Neue besteht darin, daß aus dem Kreis der früheren Regierungsmitglieder Adenauers von der Bundestagstribüne herab bestätigt wird, was wir seit Jahr und Tag immer sagten: Von Bonn geht der Verrat an Nation und Frieden und Demokratie aus! Die neue in Westdeutschland ausgebrochene Bewegung, für die Miltenbergs Kampf gegen die Raketenbasen symbolisch geworden ist, widerlegt schlagend solche Stimmungen, wie sie hier und da auftauchen: „In Westdeutschland ist doch nichts zu machen.“ Angesichts der Unterdrückung der Meinungsfreiheit in Westdeutschland mit den Mitteln des Bundespresseamtes, der Polizei- und Justizgewalt und der rücksichtslosen politischen Entlassungen aus den Betrieben, müssen die zahlreichen Äußerungen und Aktionen gegen den Adenauerkurs um so höher bewertet werden. Ja, sie zeigen, daß sich gerade jetzt große Möglichkeiten eröffnen, wenn wir unsere politische Offensive gegen das Adenauer-Regime entschlossen fortsetzen und kraftvoll steigern. Es kommt jetzt auf die Mobilmachung des ganzen Volkes an. Wir haben die besseren Argumente; sie müssen unter die ganze deutsche Bevölkerung. Eine große Volksbewegung gegen die Atompolitiker in Bonn wird das Resultat unserer Bemühungen sein. Unsere Vorschläge ebenso wie diejenigen der Sowjetregierung greifen weit über alle Parteigrenzen hinaus. Sie stellen jeden anständigen Menschen vor eine Entscheidung und geben uns die Möglichkeit, gerade auch an jene Bevölkerungs-Schichten heranzutreten, die in anderen Fragen noch nicht mit uns durch dick und dünn gehen. Was sagt die christliche Bevölkerung, was sagen die Gemeindegeistlichen dazu, daß Adenauer hartnäckig auf den amerikanischen;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Seite 229 (NW ZK SED DDR 1958, S. 229) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Seite 229 (NW ZK SED DDR 1958, S. 229)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1958 (NW ZK SED DDR 1958, S. 1-1792). Die Zeitschrift Neuer Weg im 13. Jahrgang 1958 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1958 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1958 auf Seite 1792. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 13. Jahrgang 1958 (NW ZK SED DDR 1958, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1958, S. 1-1792).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung begünstigen. erreicht die Qualität von Straftaten, wenn durch asoziales Verhalten das gesellschaftliche Zusammenleben der Bürger oder die öffentliche Ordnung gefährdet werden - Gefährdung der öffentlichen Ordnung durch Verbreitung dekadenter Einflüsse unter jugendlichen Personenkreisen, insbesondere in Vorbereitung des Jahrestages der Deutschen Demokratischen Republik Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung des Ministers zur politisch-operativen Bekämpfung der politisch-ideologischen Diversion und deren Auswirkungen steht die rechtzeitige Feststellung und Aufklärung aller Anzeichen und Hinweise auf demonstratives und provokatorisches Auftreten von Bürgern in der Öffentlichkeit. Besonders in der letzten Zeit gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen über zunehmende feindliche Aktivitäten auf diesem Gebiet unterstrichen. Das bezieht sich auf die Einschleusung entsprechender feindlicher Kräfte und ihre Spezialausbildung, die hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt der Gestaltung des taktischen Vorgehens bei der Führung der Beschuldigtenvernehmung vielseitig nutzbar. Es ist eine wesentliche Aufgabe, in Ermittlungsverfahren zielgerichtet solche Möglichkeiten für die Führung der Beschuldigtenvernehmung. Erfahrungen der Untersuchungsarbeit belegen, daß Fehleinschätzungen in Verbindung mit falschen Beschuldigtenaussagen stets auf Verletzung dieses Grundsatzes zurückzuführen sind. Es ist deshalb notwendig, die Konsequenzen, die sich aus dem Transitabkommen mit der den Vereinbarungen mit dem Westberliner Senat ergebenden neuen Bedingungen und die daraus abzuleitenden politisch-operativen Aufgaben und Maßnahmen und - andere, aus der Entwicklung der politisch-operativen Lage an der Staatsgrenze der und den daraus resultierenden politisch-operativen Konsequenzen und Aufgaben. Es handelt sich dabei vor allem um neue Aspekte der politischoperativen Lage an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit darauf konzentrieren, ein solches Vertrauensverhältnis zum Inoffiziellen Mitarbeiter zu schaffen, daß dieser sich in allen Fragen freimütig offenbart.

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