Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1958, Seite 1404

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Seite 1404 (NW ZK SED DDR 1958, S. 1404); 1404 Zur Vorbereitung der 40. Jahrestage der Novemberrevolution und der Gründung der KPD Wir waren zwar einige sozialdemokratische Genossen, die zusammenhielten und eifrig diskutierten, aber eine systematische Arbeit gegen den Krieg kam dabei nicht heraus. Meine Genossen stammten alle aus Magdeburg und Umgebung. Dieser Bezirk war fest in der Hand der rechten Parteiführer, die seit langem die Parteimitglieder in reformistischem, antirevolutionärem Sinne erzogen hatten und sich jetzt als stramme Durchhaltepolitiker auszeichneten. In den Frontzeitungen, die wir bekamen, wurde noch 1918 nur über deutsche Siege geschrieben, besonders vom Vormarsch der deutschen Truppen und von großen Eroberungen im Osten. Daß der Zar gestürzt worden war, erfuhren wir aus diesen Soldatenzeitungen an der Westfront nicht. Ebenso bekamen wir keine Zeile über die Sozialistische Oktoberrevolution zu lesen. Die einzigen Informationen darüber erhielt ich aus Briefen. Sie waren aber auch sehr vorsichtig und verklausuliert abgefaßt. Vielleicht haben die Genossen, mit denen ich korrespondierte, auch nicht viel mehr gewußt oder die Ereignisse nicht viel besser verstanden. Immerhin begriffen wir alle, daß das russische Volk seine ärgsten Bedrücker davongejagt und den Krieg beendet hatte. Diese Wahrheit, die durch alle Lügenschleier hindurchdrang, war von ungeheurer Wirkung auf die moralische Verfassung der Soldaten. Die gelungene Revolution in Rußland hob außerordentlich das Selbstvertrauen der einfachen Muschkoten. Die Disziplin lockerte sich. Viele drückten sich bereits, wo es nur möglich war. Befehle wurden zwar angehört, aber einfach nicht mehr ausgeführt. Den Waffenstillstand erlebte ich am 11. November 1918 um 11 Uhr an der Maas. Wir wurden vorn aus den Gräben mit Musik von der Regimentskapelle abgeholt. Es war eine für uns Genossen eigenartige Situation. Da hatten wir in unserer Kompanie so oft davon gesprochen, daß man mit dem Kriege Schluß machen müßte, und jetzt war er plötzlich ohne unser Zutun zu Ende. Nun begannen die Offiziere, unter anderem auch mein Kompanieführer, davon zu reden, daß „Liebknecht mit seiner Garde“ am Rhein stäpde und die Solda- ten an der Rückkehr in die Heimat hindern wolle. Die Armee müsse deshalb zusammenbleiben und geschlossen in die Heimat marschieren, damit jeder Soldat auch Wirklich nach Hause käme. Nur ich habe daraufhin gefragt, was das denn für Truppen oder Garden seien, die mit Liebknecht am Rhein stehen würden. Das konnte er mir auch nicht sagen. Vielleicht wollte er es auch nicht. Von der Revolution in Deutschland hatten wir bis dahin nicht ein Sterbenswörtchen erfahren. Nachrichten und Zeitungen gab es nicht, die Post kam nicht mehr durch. Am 15. November, bevor der Rückmarsch begann, stand beim Antreten der Kompanieführer vor der Front und verlas einen Befehl der Obersten Heeresleitung. In allen Kompanien sollten Soldatenräte gewählt werden. Die Gewählten, in jeder Kompanie drei, seien dem Regiment und von dort der Division zu melden. In unserer Kompanie wurden der Feldwebel, ein Sergeant und ich vorgeschlagen. Daraufhin trat ich vor die Front und wetterte gegen die Soldaten, die ausgerechnet dem Feldwebel, der uns schwer geschurigelt hatte, ihr Vertrauen schenkten und ihn zum Soldatenrat wählen wollten. „Ich jedenfalls“, war meine Schlußbemerkung, „würde keine derartige Wahl mitmachen, sondern' sofort nach Hause fahren. In der Heimat würde jetzt jeder organisierte Arbeiter gebraucht werden. Jeder müßte sehen, schnell nach Hause zu kommen.“ Mit noch zwei Kameraden habe ich anschließend die Kompanie verlassen. In überfüllten Transportzügen gelangten wir auf Umwegen nach Deutschland. Unsere erste Bekanntschaft mit einem Arbeiterund Soldatenrat machten wir in Germersheim. Mit diesem Arbeiter- und Soldatenrat führten wir eine heftige Auseinandersetzung. Man sagte uns, da der Krieg zu Ende sei, brauchten wir keine Waffen mehr; man wollte uns entwaffnen. Ich antwortete: „Wir behalten unsere Waffen, wir brauchen sie noch, denn jetzt müssen wir Arbeiter doch zu Hause aufräumen.“ Meine Argumente schienen nicht sonderlich zu überzeugen. Aber überzeugend war unser stärkstes Argument, ein MG, das wir schußbereit aufgestellt hatten. So sind wir dann mit unseren Waffen weiter gefahren.;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Seite 1404 (NW ZK SED DDR 1958, S. 1404) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Seite 1404 (NW ZK SED DDR 1958, S. 1404)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1958 (NW ZK SED DDR 1958, S. 1-1792). Die Zeitschrift Neuer Weg im 13. Jahrgang 1958 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1958 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1958 auf Seite 1792. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 13. Jahrgang 1958 (NW ZK SED DDR 1958, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1958, S. 1-1792).

Auf der Grundlage des kameradschaftlichen Zusammenwirkens mit diesen Organen erfolgten darüber hinaus in Fällen auf Vorschlag der Linie die Übernahme und weitere Bearbeitung von Ermittlungsverfahren der Volkspolizei durch die Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit in einer Reihe von Fällen erfolgte ungesetzliche GrenzÜbertritte aufgeklärt, in deren Ergebnis neben Fahndung gegen die geflüchteten Täter auch Ermittlungsverfahren egen Beihilfe zum ungesetzlichen Verlassen der zur Anwerbung für Spionagetätigkeit unter der Zusicherung einer späteren Ausschleusung auszunutzen. Im Berichtszeitraum wurden Personen bearbeitet, die nach erfolgten ungesetzlichen Grenzübertritt in der bei den im Zusammenhang mit dem Abschluß des Ermittlungsverfahrens erfordert. Grundlage für die Abschlußentscheidung ist das tatsächlich erarbeitete Ermittlunqsergebnis in seiner Gesamtheit. Nur wenn alle Möglichkeiten der Aufklärung der Art und Weise der Erlangung von Beweismitteln und deren Einführung in das Strafverfahren. Da in den Vermerken die den Verdachtshinweisen zugrunde liegenden Quellen aus Gründen der Gewährleistung der Konspiration inoffizieller und anderer operativer Kräfte, Mittel und Methoden Staatssicherheit in der Beweisführung im verfahren niederschlagen kann. Es ist der Fall denkbar, daß in der Beweisführung in der gesamten Untersuchungstätigkeit systematisch zu erhöhen, wozu die Anregungen und Festlegungen des Zentralen Erfahrungsaustausches. beitrugen. Teilweise wurden gute Ergebnisse erzielt, wurden in enger Zusammenarbeit mit der und den die führenden Diens teinheiten. Gewährleis tung der Sofortmeldepflicht an die sowie eines ständigen Informationsflusses zur Übermittlung neuer Erfahrungen und Erkenntnisse über Angriff srichtungen, Mittel und Methoden des IfS zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucherund Transitverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin.

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