Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1958, Seite 1331

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Seite 1331 (NW ZK SED DDR 1958, S. 1331); Wir halfen die Revolution vorbereiten Von MARTHA GLOB1G Seit dem Winter 1916/17 trafen sich allwöchentlich Genossen der Spartakusgruppe und der Jugend bei dem Genossen Hermann Duncker in seiner Wohnung in Steglitz, Rothenburgstraße 5. Im Zimmer standen große Schränke mit imponierenden Massen von Büchern. Mir schien es unmöglich, daß man das alles lesen kann. Auf dem Schreibtisch lagen auch noch große Bücherstapel. In der Mitte des Zimmers stand ein großer Tisch mit Stühlen, an der Wand hing ein Bild mit einem Ährenfeld. Eines Tages wurde das Gedicht von Dehmel rezitiert: „Es steht ein goldnes Ährenfeld, das geht bis an den Rand der Welt“. Und ich schaute dabei auf das Bild. Noch heute, nach so vielen Jahren, muß ich an das Bild denken, und wenn ich ein Ährenfeld sehe mit seiner ganz besonders herzlichen und warmen Atmosphäre, fällt mir dieses Haus ein, an das ich mich noch immer mit Freude erinnere. Außer Hermann und Käthe Duncker beteiligten sich an diesen Abenden Sophie Liebknecht und eine polnische Genossin. Die letztere ist mir deshalb besonders in Erinnerung, weil sie mir das Lied von der roten Fahne und andere revolutionäre Lieder beibrachte. Hier bei Dunckers wurde gelesen und diskutiert. Lohn, Preis und Profit, das Kommunistische Manifest, die neuesten politischen Ereignisse wurden besprochen. Aber auch mit neuer revolutionärer Literatur wurden wir vertraut gemacht. „Am Vorabend“ wurde gelesen. Wir bekamen hier zum erstenmal Kenntnis von Henri Barbusses „Das Feuer“, Latzkos „Menschen im Krieg“ und Leonhard Franks „Der Mensch ist gut“. Gedichte revolutionären Inhalts wurden vorgetragen. Nachdem Hermann Duncker eingezogen war, führte Käthe Duncker die Abende weiter. Ich erinnere mich noch, als Genosse Duncker auf Urlaub zu Hause war und wir ihn wieder trafen im zu engen feldgrauen Rock, in der Mütze ohne Rand ganz fremd sah er aus. Im Mittel- punkt unserer Diskussion stand immer der Kampf gegen den imperialistischen Krieg mit revolutionären Mitteln. Nach der Februarrevolution und insbesondere nach der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution in Rußland war für uns alle klargeworden, daß der Krieg eben nur durch die Revolution beendet werden kann. Aber eines war für uns noch gar nicht klar: wie denn die ersten Schritte aussehen sollten, die wir tun mußten. Es war wohl im Frühsommer 1918, als wir wieder bei Dunckers mit einem Flugblatt bekannt gemacht wurden, das uns eben diesen Weg zeigte. Das Flugblatt war so groß wie ein Zeitungsblatt, auf hauchdünnes Zigarettenpapier gedruckt. Die Überschrift lautete: „Die Aufgaben des Proletariats während seiner Diktatur“. Wir waren mit-diesem Begriff nicht bekannt, hatte es doch die offizielle Sozialdemokratie fertiggebracht, diesen Begriff aus dem theoretischen Arsenal der deutschen Sozialdemokratie zu streichen. Wir lasen also: „Die Diktatur des Proletariats ist die wahre Demokratie, denn sie bedeutet die Herrschaft der Ausgebeuteten über die Ausbeuterklasse. Die Diktatur stützt sich auf die Arbeiterklasse, und ihre Organe sind die Arbeiter-, Soldaten- und Bauernräte.“ Das war ganz neu und so einfach, und einleuchtend, wie große Dinge überhaupt einfach sind. Es war, als seien uns Schuppen von den Augen gefallen. Ja, wir mußten es so machen, wie es die Russen getan hatten. Eines Tages hatten die Militärbehörden Hermann Duncker entlassen. Wir freuten uns alle, daß er wieder da war. Bei der nächsten Begegnung sagte er uns, daß jetzt wohl die Zeit gekommen sei, alle Kräfte zu vereinigen, um den Krieg zu beenden und dem Militärregime den letzten Stoß zu versetzen. Seit Ende August 1918 hatten die Deser-tationen aus der Armee Massencharakter angenommen. Bei unseren Gesprächen auf den Bahnhöfen konnten wir die Soldaten sehr schnell davon überzeugen, daß;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Seite 1331 (NW ZK SED DDR 1958, S. 1331) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Seite 1331 (NW ZK SED DDR 1958, S. 1331)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1958 (NW ZK SED DDR 1958, S. 1-1792). Die Zeitschrift Neuer Weg im 13. Jahrgang 1958 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1958 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1958 auf Seite 1792. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 13. Jahrgang 1958 (NW ZK SED DDR 1958, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1958, S. 1-1792).

Das Recht auf Verteidigung - ein verfassungsmäßiges Grundrecht in: Neue Oustiz Buchholz, Wissenschaftliches Kolloquium zur gesellschaftlichen Wirksamkeit des Strafverfahrens und zur differenzier-ten Prozeßform in: Neue ustiz ranz. Zur Wahrung des Rechts auf Verteidigung in: Justiz Plitz Те ich er Weitere Ausgestaltung des Strafver- fahrensrechts in der in: Justiz Schröder Huhn Wissenschaftliche Konferenz zur gerichtlichen Beweisführung und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß. die Feststellung der Wahrheit als ein grundlegendes Prinzip des sozialistischen Strafverfahrens. Sie ist notwendige Voraussetzung gerechter und gesetzlicher Entscheidungen. Die grundlegenden Aufgaben des Strafverfahrens sind in der Verfassung der und im in der Strafprozeßordnung , im und weiter ausgestalteten und rechtlich vsr bindlich fixierten Grundsätze, wie zum Beispiel Humanismus; Achtung der Würde des Menschen, seiner Freiheit und seiner Rechte und die Beschränkung der unumgänglichen Maßnahme auf die aus den Erfordernissen der Gefahren-äbwehr im Interesse der Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit hinreichend geklärt werden, darf keine diesbezügliche Handlung feindlich-negativer Kräfte latent bleiben. Zweitens wird dadurch bewirkt, daß intensive Ermittlungshandlungen und strafprozessuale Zwangsmaßnahmen dann unterbleiben können, wenn sich im Ergebnis der durchgeführten Prüfungsmaßnahmen der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt, sondern ist häufig Bestandteil der vom Genossen Minister wiederholt geforderten differenzierten Rechtsanwendung durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit ist selbstverständlich an die strafprozessuale Voraussetzunq des Vorliecens eines der. im aufgeführten Anlässe gebunden. Der Anlaß ist in den Ermittlungsakten euszuWeisen. In den meisten Fällen bereitet das keine Schwierigkeiten, weil das zu untersuchende Vorkommnis selbst oder Anzeigen und Mitteilungen von Steats-und Wirtschaftsorganen oder von Bürgern oder Aufträge des Staatsanwalts den Anlaß für die Durchführung des Untersuchungshaftvollzuges arbeiten die Diensteinheiten der Linie eng mit politisch-operativen Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zusammen. Besonders intensiv ist die Zusammenarbeit mit den Diensteinheiten der Linie zu unterstützen, zum Beispiel in Form konsequenter Kontrolle der Einnahme von Medizin, der Gewährung längeren Aufenthaltes im Freien und anderen.

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