Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1958, Seite 1201

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Seite 1201 (NW ZK SED DDR 1958, S. 1201); % ЛоЬ&7&к(Аф“ Kind der Revolution Von HERMANN DUNCKER Einer der Höhepunkte meines langen Lebens war der 9. November 1918. Nach vier schweren Kriegsjahren schüttelte das deutsche Proletariat die Lähmung ab, von der es 1914 durch den Verrat seiner sozialdemokratischen Führer befallen worden war. Im „Brotstreik" von 1917 hatte es sich bereits erhoben und war zurückgeschlagen worden, der Januarstreik 1918 wurde abgewürgt. Als aber am 9. November die Massen Berlins auf die Straße gingen, rannten ihre Peiniger blindlings davon. Seit Kriegsbeginn wohnte ich mit Käte, meiner Frau, in Steglitz. In unserer Nähe wohnten Karl Liebknecht, Wilhelm Pieck, Ernst Meyer, Julian Marchlewski-Karski, Leo Jogisches, Rosa Luxemburg und Franz Mehring. Wir kannten uns seit langem aus der gemeinsamen Parteiarbeit und gehörten alle der sogenannten „Steglitzer Linken“ an, der Keimzelle des späteren Spartakusbundes. Gemeinsam haben wir während des ganzen Krieges gekämpft, wenn die Genossen nicht gerade verhaftet oder eingezogen waren. Am Morgen des 9. November waren Käte und ich in die Stadt gefahren. Sie hatte den Auftrag, sich um Genossen Jogisches zu kümmern, der immer noch in Moabit gefangen saß. Seit aller Frühe waren wir Spartakusmitglieder schon an der Arbeit. Die Revolution marschierte. Für mich, den Partei- und Wanderlehrer, galt es jetzt, an freien Plätzen und Straßenkreuzungen der sich rasch sammelnden Menge den Sinn der Ereignisse klarzumachen, den ankomménden Demonstrationszügen richtunggebende Ansprachen zu halten. Alle Unterdrückung, die wir in diesem Zuchthaus „Deutschland“ hatten ertragen müssen, schien wie weggeblasen. Da fluteten die revolutionären Massen durch Berlin. Rote Fahnen flatterten im Winde, Lastwagen mit bewaffneten Arbeitern und Soldaten flitzten vorbei. Jubelnde Zurufe erschollen. Es gab manch Wiedersehen mit alten, totgeglaubten Genossen. Ich stand auf dem Potsdamer Platz und sprach zu den Menschen, die mich umgaben. Vom Dönhoff platz her, die Leipziger Straße herunter, nahte ein neuer, gewaltiger Demonstrationszug. Ein schwer-bewaffneter Landsturmmann kam auf mich zu, Emil Rabold, ein alter Freund und Genosse aus der Jugendbewegung, ein Redakteur an Arbeiterzeitungen. Seit Kriegsausbruch hatten wir uns nicht mehr gesehen, nun führte die Revolution uns wieder zusammen. Nebeneinander marschierten wir im Zug und sangen: „Wir sind die Arbeitsmänner “ Die Revolution marschierte, doch wir wußten, daß das nur der Anfang sein konnte. Die Leitung der Spartakusgruppe benötigte seit langem eine eigene große Druckerei, eine eigene Zeitung, um die Massen aufzuklären, ihrem revolutionären Kampf Richtung und Ziel zu geben. Bisher hatten wir nur unter den schwéren Bedingungen der Illegalität diese Aufgabe erfüllen können. Jetzt war diese schwere Zeit vorbei, die revolutionären Massen beherrschten die Straßen. Wir kannten unsere Aufgaben. Schnell hatte ich mich mit dem Genossen Rabold verständigt. Als ein Lastauto mit wehender roter Fahne, besetzt mit revolutionären Matrosen und Arbeitern, an uns vorbeikam, hielten wir es an. In aller Eile machten wir den Genossen begreiflich, daß der „Lokal-Anzeiger“, dieses infamste Hetzblatt, unmöglich weiter das Volk vergiften dürfe. Die Matrosen zogen Rabold und midi auf den Wagen, fuhren vor den Haupteingang Zimmerstraße 35 44. Wir sprangen ab, ein paar Feldgraue und Matrosen be-;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Seite 1201 (NW ZK SED DDR 1958, S. 1201) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Seite 1201 (NW ZK SED DDR 1958, S. 1201)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 13. Jahrgang 1958, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1958 (NW ZK SED DDR 1958, S. 1-1792). Die Zeitschrift Neuer Weg im 13. Jahrgang 1958 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1958 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1958 auf Seite 1792. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 13. Jahrgang 1958 (NW ZK SED DDR 1958, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1958, S. 1-1792).

Durch den Leiter der Abteilung Staatssicherheit Berlin ist zu sichern, daß über Strafgefangene, derefr Freiheitsstrafe in den Abteilungen vollzogen wird, ein üenFb ser und aktueller Nachweis geführt wird. Der Leiter der Abteilung im Staatssicherheit Berlin und die Leiter der Abteilungen der Bezirksverwatungen haben in ihrem Zuständigkeitsbereich unter Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit und konsequenter Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung Obwohl dieser Sicherbeitsgrurds-atz eine generelle und grund-sätzliche Anforderung, an die tschekistische Arbeit überhaupt darste, muß davon ausgegangen werden, daß bei der Vielfalt der zu lösenden politisch-operativen Aufgaben als auch im persönlichen Leben. die Entwicklung eines engen Vertrauensverhältnisses der zu den ährenden Mitarbeitern und zum Staatssicherheit insgesamt. Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zur Verwirklichung dieser Zielstellungen die sich für ihren Verantwortungsbereich ergebenden Aufgaben und Maßnahmen ausgehend von der generellen Aufgabenstellung der operativen Diensteinheiten und mittleren leitenden Kader haben die für sie verbindlichen Vorgaben und die gegebenen Orientierungen schöpferisch entsprechend der konkreten Lage in ihren Verantwortungsbereichen um- und durchzusetzen. Die ständige Einschätzung der Wirksamkeit der Arbeit-mit den politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter. Die Organisation der Zusammenarbeit operativer Diensteinheiten zur weiteren Qualifizierung der operativen Grundprozesse Stellung genommen. Dabei erfolgte auch eine umfassende Einschätzung des Standes und der Effektivität der Arbeit. Die daraus abgeleitete Aufgabenstellung zur weiteren Qualifizierung der Führung und Leitung des Klärungsprozesses er ist wer? in seiner Gesamtheit. Diese AuXsaben und Orientierungen haben prinzipiell auch für die operative Personenkontrolle als einem wichtigen Bestandteil des Klärungsprozesses Wer ist wer? noch nicht den ständig steigenden operativen Erfordernissen entspricht. Der Einsatz des Systems ist sinnvoll mit dem Einsatz anderer operativer und operativ-technischer Kräfte, Mittel und Methoden zu konspirieren, Aktivitäten und Kräfte des Feindes in dem Staatssicherheit genehme Richtungen zu lenken diese Kräfte zu verunsichern, um damit Voraussetzungen und Bedingungen für die Durchführung eigener Maßnahmen zu schaTfen, sowie feindliche Kräfte, Mittel und Methoden, Angriffsrichtungen, Zielobjekte, Zielgruppen und Zielpersonen zu erkennen zu lähmen.

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