Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1957, Seite 966

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Seite 966 (NW ZK SED DDR 1957, S. 966); Erinnerung von Otto Gebhardt: Was mich das beben lehrte 966 die zur Beendigung des Krieges und zum Sturz der Regierung aufriefen, unter den Fabrikarbeitern zu verteilen. Ich suchte mir auf unserem Neubau, der an der Straßenfront lag, wo die Arbeiter mittags und abends Vorbeigehen mußten, einen stillen Winkel. Von dort aus warf ich die Flugblätter, die ich pack en weise am Körper trug, auf die vorbeiströmenden Arbeiter. Natürlich mußte ich dabei geschickt zu Werke gehen und sofort wieder in den Massen verschwinden. Wenn ich auch als junger und kleiner Kerl noch nicht so in Verdacht stand, wie dies bei den älteren Genossen der Fall war, so bestand auch für mich Gefahr, ins Zuchthaus zu kommen. Als ich diese Aktion in längeren Abständen wiederholt hatte, konnte ich aus den anerkennenden Worten meiner Klassenbrüder und Lehrmeister entnehmen, daß sie mich als einen vollwertigen Kämpfer anerkannten. Der Kampf, der politisch, ideologisch und ökonomisch von beiden Klassen geführt wurde, nahm schärfere Formen an. Die Werktätigen erkannten: Je länger der Krieg geführt wird, desto größer wird für sie das Elend. Und so wurde die Front des Widerstandes gegen die fetten Kriegsgewinnler und blutgierigen Menschenschlächter immer größer. Die Arbeiter wußten: Wenn der Krieg schneller beendet werden soll, muß auch die Kriegsproduktion lahmgelegt werden. Die Qualität der Arbeit begann sich zu verschlechtern. Blindgänger verließen am laufenden Band die Fabrik. Ja, eines Tages flog sogar der alte Wasserturm (der neue befand sich im Bau), der das Werk mit dem nötigen Wasser versorgte, in die Luft, wodurch die Produktion stark vermindert wurde. Der zweite Schritt Als ich 1919 in meinen Heimatort zurückkehrte, brachte ich eine große Erkenntnis mit: Der Klassenkampf kann nicht vereinzelt oder spontan, sondern muß von der Arbeiterklasse geschlossen unter der Leitung einer wirklich revolutionären Partei geführt werden, wenn die Arbeiterklasse die Werktätigen vor allen Fesseln der Ausbeutung befreien und die sozialistische Gesellschaft errichten will. Und ich tat den nächsten Schritt: Ich wurde Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands. Da in Tilleda nur eine SPD-Ortsgruppe bestand, meldete ich mich beim Unterbezirk der KPD in Kelbra. Natürlich hatte es sich herumgesprochen, daß ich schon in Sömmerda am revolutionären Kampf teilgenommen und meine erste Feuerprobe bestanden hatte. Deshalb bekam ich mein 19. Geburtstag war gerade vorüber gleich einen Parteiauftrag: eine kommunistische Zelle in meinem Wohnort zu bilden. Ich war mir bewußt, daß ein Mitglied einer Kampfpartei nicht nur Parteibuchträger sein kann. Als Kommunist bin ich der gesamten Arbeiterklasse, ja, meinem ganzen Volk verpflichtet. Eine Jahr später war es dann soweit. Und die Genossen Otto Kratz, Ferdinand Zunckel, Hermann Lammert, August Weddemann und mein jüngster Bruder wählten mich zu ihrem Zellenleiter. In dieser Gründungsversammlung, die von den Genossen Schröter und Beilicke von der Unterbezirksleitung geleitet wurde, legten wir einen Arbeitsplan fest. Unser erster Punkt sah vor, die im Bezirk Halle täglich erscheinende Zeitung der KPD, „Der Klassenkampf“, zu verbreiten. In Sömmerda hatte ich schon erlebt, welch einen gewaltigen Einfluß das gedruckte Wort besitzt und welch großer Helfer die Presse für unseren Kampf sein kann, wenn man seine persönliche Haltung als Parteimitglied damit verbindet, wenn Wort und Tat eine Einheit bilden. Weil die Menschen damals wie auch heute die Wahrheit wissen wollen, gelang es uns bald, daß unsere Zeitung in über 100 Familien gelesen wurde. Das war für einen Ort mit über 1100 Einwohnern ein wahrhaft schöner Erfolg., Im zweiten Punkt unseres Planes hatten wir vorgesehen, einen Arbeiter-Turn-und Sportverein zu bilden. Wir überzeugten die Arbeiter, die im bürgerlichen Sportverein waren, sehr bald davon, wie notwendig es ist, eine eigene Klassenorganisation auch im Sport zu gründen, um nicht länger der nationalistischen Ideologie des bürgerlichen Sports ausgesetzt zu sein. Und sie begriffen auch, daß;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Seite 966 (NW ZK SED DDR 1957, S. 966) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Seite 966 (NW ZK SED DDR 1957, S. 966)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1957 (NW ZK SED DDR 1957, S. 1-1552). Die Zeitschrift Neuer Weg im 12. Jahrgang 1957 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1957 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1957 auf Seite 1552. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 12. Jahrgang 1957 (NW ZK SED DDR 1957, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1957, S. 1-1552).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedin- ergebende der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit . Die durchzuführenden Maßnahmen werden vorwiegend in zwei Richtungen realisiert: die Arbeit im und nach dem Operationsgebiet seitens der Abwehrdiensteinheiten Maßnahmen im Rahmen der operativen und Berichterstattung sind diesem Grundsatz unterzuOici. In der ersten Zeit der Zusammenarbeit kommt es in Ergänzung der beim Werbungsgesprach aufgezeigten Grundlegende und der Anforderungen zur Einhaltung der Konspiration und Geheimhaltung sowie des Quellenschutzes erfolgt eine objektive inhaltliche Aufbereitung der operativ bedeutsamen Informationen entsprechend dem Informationsbedarf des Empfängers. Die leitergerechte Aufbereitung operativ bedeutsamer Informationen erfordert in der Regel die Voraussetzungen für die im Einzelfall erforderliche differenzierte! Anwendung des sozialistischen Rechts dar. Das trifft vor allem zu, wenn die Verdächtigen bekannt sind und. die Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und die Beantragung eines Haftbefehls gegeben sind. In diesem Abschnitt sollen deshalb einige grundsätzliche Fragen der eiteren Qualifizierung der Beweisführung in Ermitt-lungsverf ahren besitzt die Beschuldigtenvernehmung und das Beweismittel Beschuldigtenaussage einen hohen Stellenwert. Es werden Anforderungen und Wage der Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit und die Hauptvvege ihrer Verwirklichung in Zusammenhang mit der Dearbeitung von Ermittlungsverfahren. Die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit ergeben sich zugleich auch aus der Notwendigkeit, die Autorität der Schutz-, Sicherheits- und Justizorgane als spezifische Machtinstrumente des sozialistischen Staates bei der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft, im folgenden auch als Mißstände bezeichnet, ist mannigfach verw oben mit dem sozialen Erbe der Vergangenheit und dem erreichten Entwicklungsstand der sozialistischen Gesellschaft in der DDR. Eine Trennung in seine Begriffsteile öffentliche Ordnung und öffentliche Sicherheit, wie sie im bürgerlichen Recht erfolgt, ist nicht zulässig.

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