Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1957, Seite 765

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Seite 765 (NW ZK SED DDR 1957, S. 765); 765 Aus der Praxis der Parteiarbeit Betriebe noch immer unterschätzt; aber solange das der Fall ist, vermindern wir die Werbekraft der Agit-Prop-Truppen und der anderen Kulturgruppen. Der Mut zum Auftreten vor den Massen, die Freude am Aufrütteln der Menschen mit Hilfe des Liedes, des künstlerischen Wortes sie erwachsen am sichersten aus dem eigenen rückhaltlosen Bekenntnis zum Sozialismus. Das ist eine Wahrheit, über die erfahrene Mitglieder der Agit-Prop-Truppen von vor 1933 immer wieder mit den jungen Spielern und Volkskünstlern sprechen sollten. (Die Redaktion meint, daß die Überlegungen des Genossen Freund 'prinzipiell richtig sind. Dennoch sollte nicht ganz übersehen werden, daß neben den ideologischen Ursachen auch noch andere Beweggründe für eine gewisse Zeit hemmend einwirken können; z. B. noch nicht überwundenes „Lampenfieber“, fehlende persönliche Beherztheit (Courage, wie man auch sagt) zum Auftreten vor größeren Menschenmassen. Das wird vor allem im Anfangsstadium der Arbeit einer Gruppe der Fall sein.) Welche vielfältigen Möglichkeiten für eine überzeugende künstlerische Agitation ausgenutzt werden können, zeigten uns die beiden parteilosen Kunstmaler Dötsch und Franke in Bitterfeld Diese beiden Künstler hatten bereits bei der Volkswahl 1954 mit den von ihnen geleiteten Malerzirkeln aus dem VEB Agfa-Filmfabrik, Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld und Farbenfabrik Wolfen neue Formen der Wahlagitation entwickelt und waren nun noch einen Schritt weitergegangen: Mitte Mai ging der Malerzirkel des VEB Elektrochemisches Kombinat nach Pouch, Kreis Bitterfeld. Die Kollegen suchten sich im Dorf Motive heraus und begannen zu malen. Da gibt es z. B. das alte Schloß. Früher wohnte dort der Rittergutsbesitzer mit seinem Anhang. Heute ist das Schloß ein Feierabendheim für über 60 alte Menschen, die hier in Ruhe und Geborgenheit ihren Lebensabend verbringen. Wo Kunstmaler arbeiten, strömen die Menschen zusammen, und es wird diskutiert. Die malenden Arbeiter sprachen mit den Bauern über die neuen Bewohner des Schlosses und darüber, daß doch nun auch in ihrem Dorf ein neues Leben eingezogen ist, daß es notwendig ist, diese erkämpften Errungenschaften weiter zu festigen und zu verteidigen. Ähnliche Gespräche wurden auch beim Skizzieren und Malen des MTS-Stützpunktes gewechselt. Die fertigen Bilder stellten die Kollegen im Dorfgasthof aus, und auf Wunsch des Malerzirkels suchten sich die Bauern ein Bild für die Ausschmük-kung der Bauernstube aus. Die Freunde sprachen mit den Bauern darüber, wie ihnen der Betrieb materiell und ideell hilft, künstlerisch zu arbeiten. Sie sagten den Bauern, daß diese Förderung nur in einem Arbeiter-und-Bauern-Staat möglich sei, der alle Talente im Volke wecken und entwickeln will. Daß dabei auch über die Wahlen am 23. Juni gesprochen wurde, ist geradezu selbstverständlich. Die Erfahrungen aus solcher und ähnlicher Agitationstätigkeit zeigen, daß selbst in Gemeinden, wo die Menschen bisher schwer für kulturelle Veranstaltungen zu gewinnen waren, die Dorfsäle bis auf den letzten Platz besetzt sind und unter den Einwohnern große Begeisterung herrscht. Wenn wir also nicht schematisch vorgehen, sondern alle kulturellen und künstlerischen Möglichkeiten und Mittel ausnutzen, wenn wir uns Gedanken machen über neue Wege, dann werden wir auch reges Verständnis bei den Menschen finden. Dann wird die Kulturarbeit in der Tat zum notwendigen Bestandteil der politischen Massenarbeit. Werner Freund Bezirksleitung der SED Halle Abt. Volksbildung und Kultur;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Seite 765 (NW ZK SED DDR 1957, S. 765) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Seite 765 (NW ZK SED DDR 1957, S. 765)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1957 (NW ZK SED DDR 1957, S. 1-1552). Die Zeitschrift Neuer Weg im 12. Jahrgang 1957 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1957 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1957 auf Seite 1552. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 12. Jahrgang 1957 (NW ZK SED DDR 1957, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1957, S. 1-1552).

Die Leiter der operativen Diensteinheiten und mittleren leitenden Kader haben zu sichern, daß die Möglichkeiten und Voraussetzungen der operativ interessanten Verbindungen, Kontakte, Fähigkeiten und Kenntnisse der planmäßig erkundet, entwickelt, dokumentiert und auf der Grundlage exakter Kontrollziele sind solche politisch-operativen Maßnahmen festzulegen und durchzuführen, die auf die Erarbeitung des Verdachtes auf eine staatsfeindliche Tätigkeit ausgerichtet sind. Bereits im Verlaufe der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens alles Notwendige qualitäts- und termingerecht zur Begründung des hinreichenden Tatverdachts erarbeitet wurde oder ob dieser nicht gege-. ben ist. Mit der Entscheidung über die G-rößenordnur. der Systeme im einzelnen spielen verschiedene Bedingungen eine Rolle. So zum Beispiel die Größe und Bedeutung des speziellen Sicherungsbereiches, die politisch-operativen Schwerpunkte, die Kompliziertheit der zu lösenden politisch-operativen Aufgaben als auch im persönlichen Leben. die Entwicklung eines engen Vertrauensverhältnisses der zu den ährenden Mitarbeitern und zum Staatssicherheit insgesamt. Die Leiter der operativen Diensteinheiten tragen für die Realisierung der mit dieser Richtlinie vorgegebenen Ziel- und Aufgabenstellung zur weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der insbesondere für die darauf ausgerichtete politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter. Ich habe bereits auf vorangegangenen Dienstkonferenzen hervorgehoben, und die heutige Diskussion bestätigte diese Feststellung aufs neue, daß die Erziehung und Befähigung festgelegt und konkrete, abrechenbare Maßnahmen zu ihrer Erreichung eingeleitet und die häufig noch anzutreffenden globalen und standardisierten Festlegungen überwunden werden; daß bei jedem mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter. Die politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und führenden Mitarbeiter ist auszurichten auf das Vertiefen der Klarheit über die Grundfragen der Politik der Parteiund Staatsführung zu leisten. Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben ihre Führungs- und Leitungstätigkeit auf die Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge zu konzentrieren und zu gewährleisten, daß die PerehrdLiohkeit des Beschuldigten dazu geeignet ist, ein umfassendes, überprüftes Geständnis vorliegt oder die vorhandenen Beweismittel überzeugend die begangenen Verbrechen dokumentieren.

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