Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1957, Seite 58

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Seite 58 (NW ZK SED DDR 1957, S. 58); 53 Skizze von Werner Neubert: Eine Arbeiterfamilie „Gleichmäßig laufen die Kräfte nicht auspumpen , wir müssen schnell da sein, aber auch noch fest auf den Beinen stehen!“ wird durchgegeben. Fünf Kilomeier, vier Kilometer, zwei, ein Kilometer bleibt noch, und da ist das Ortsschild. Hört ihr uns, Genossen? Wir sind schon da! Ganze neun Kilometer sind wir jetzt vorgerückt, vorwärts marschiert, vorwärts gestürmt zur Aktionseinheit. Stimm7 doch einer ein Lied an! „Wir reichen euch die Hände, Genossen all zum Bund!“ Im Saale des Gasthofs brodelt es. Eigentlich hätte die Versammlung schon vor einer Viertelstunde beginnen müssen, aber Genosse Heinitz hat den sozialdemokratischen Genossen angeraten: „Wartet noch ein paar Minütchen, Genossen, dann könnt ihr in Ruhe beginnen. Gleich müssen alle von uns da sein.“ Und einen Augenblick später sagt er ganz ruhig: „Ihr könnt anfangen, Genossen.“ Ernst Heinitz hat zu den Genossen aus Großolbersdorf gesagt: „Klug verteilen, Genossen, nicht gleich als ganzer Trupp hinsetzen. Rechts und links den Zugang zum Rednerpult sichern, die Tür im Auge halten und ein paar Stühle im Mittelgang besetzen.“ Schon wissen die Genossen, wtq sich die Nazis im Saale postiert haben. Der in der Ecke ist auch ein Nazi. Warum fährt der mit der Hand immer wieder prüfend unter seine Jacke? Die bauscht sich so . Darunter verbirgt sich sein Argument. Ein Argument besonderer Art, faschistischer Art, das er dann vortragen will in diesem Saal: Ein Gummiknüppel wohl, wie man sich denken kann. Der Nazi blickt sich um, scheint nachzudenken, was ihm Mühe macht, kramt wieder tiefer in der Jacke herum, schwitzt sehr, weil es heiß ist draußen und hier. Dumpf brüten die Nazis im Saale. Furcht und Wut tobt in ihnen, weil ihr Plan nun davonschwimmt wie das Freibier gestern im Sturmlokal. Die Versammlung hat begonnen. Eine Stunde später: Die Köpfe wrenden sich nach dem untersetzten Mann, dessen Gesicht so klar und ehrlich ist wie das Wollen der Arbeiterklasse selbst. Ernst Heinitz hat sich zu Wort gemeldet. Der Versammlungsleiter schwankt, soll er einem Kommunisten hier das Wort geben, da es doch nicht wenige Meinungsver- schiedenheiten zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten gibt? Doch die Arbeiter rufen: „Laß ihn sprechen!“ Und nun spricht er: „Genossen, der heutige Tag hat wieder gezeigt, wie bitter notwendig es ist, daß sich die Arbeiter einig sind gegen ihren gemeinsamen Feind, gegen den Faschismus, der von den Großkapitalisten und Junkern losgelassen wird. Wenn wir vereint auftreten, werden wir den Feind schlagen und siegen, “ Zurufe kommen: „Ja, so ist es!“ „Sehr gut!“ „So müßte es immer sein!“ Freilich, so rufen noch nicht alle, aber man muß Geduld haben und die Klassengenossen an' Hand ihrer eigenen Erfahrungen überzeugen. Immer wieder hat Ernst Heinitz diese Leninsche Wahrheit den Genossen erklärt. Daß die Genossen heute so schnell zur Stelle waren, beweist schon, daß sie die Linie der Partei verstehen und auch durchführen. Darüber freut sich Heinitz. Die Nazis wagen keinen Angriff. Die aus dem Ort schleichen in ihre Winkel. Die auswärtigen rollen enttäuscht über die Berge. Am späten Nachmittag aber demonstrieren die Arbeiter, Kommunisten und Sozialdemokraten, RFB und Reichsbanner gemeinsam durch Großrückerswalde. „ . vorwärts marsch, marsch! Es stürmt die rote Front, reih du dich ein Prolet!“ Die Antifaschistische Einheitsfront triumphiert. Härte und Güte Frühjahr 1936. Beide sind eingekerkert, Vater und Sohn. Beide aus dem gleichen Grund: Sie sind unerbittliche Feinde des Faschismus und des Krieges. Olga Heinitz, längst nicht mehr die Jüngste, steht nun schon mehrere Stunden in diesem Raume, dessen Wände schmutziggrau und kahl sind. An einem Tisch sitzt ein Beamter der Zuchthausverwaltung in Zwickau. Heute ist Besuchstag für die Politischen. Olga Heinitz steht nicht allein in diesem Raum. Sechs, sieben Frauen warten mit ihr. Eine der Frauen seufzt: „Warum muß das wohl alles sein? Hätten die Männer nicht diese Politik im Kopf gehabt, dann wären sie zu Hause;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Seite 58 (NW ZK SED DDR 1957, S. 58) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Seite 58 (NW ZK SED DDR 1957, S. 58)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1957 (NW ZK SED DDR 1957, S. 1-1552). Die Zeitschrift Neuer Weg im 12. Jahrgang 1957 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1957 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1957 auf Seite 1552. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 12. Jahrgang 1957 (NW ZK SED DDR 1957, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1957, S. 1-1552).

Durch den Leiter der Abteilung Staatssicherheit Berlin ist zu sichern, daß über Strafgefangene, derefr Freiheitsstrafe in den Abteilungen vollzogen wird, ein üenFb ser und aktueller Nachweis geführt wird. Der Leiter der Abteilung und der Leiter des Bereiches Koordinie rung haben eine materiell-technische und operativ-technische Einsatzreserve im Zuführungspunkt zu schaffen, zu warten und ständig zu ergänzen. Der Leiter der Abteilung hat sicherzustellen, daß die Angehörigen zielgerichtet und wirksam zur Erfüllung der Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes eingesetzt werden. Er veranlaßt die Organisation und Planung des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen Grundsätze des Wach- und Sicherungs- dienstes - Aufgaben des Wachschichtleiters, Aufgaben des Stellvertreters des Wachschichtleiters, Aufgaben und Befugnisse des Wach-. und Sicherungsdienstes Einsatzformen des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen der Befehle und Weisungen des Leiters der Abteilung und seines Stellvertreters, den besonderen Postenanweisungen und der - Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und den dazu erlassenen Anweisungen die Kräfte und Mittel des Wach- und Sicherungsdienstes der Abteilung Dem Wachschichtleiter sind die Angehörigen des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen Grundsätze des Wach- und Sicherungs- dienstes - Aufgaben des Wachschichtleiters, Aufgaben des Stellvertreters des Wachschichtleiters, Aufgaben und Befugnisse des Wach-. und Sicherungsdienstes Einsatzformen des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen der Befehle und Weisungen des Leiters der Abteilung und seines Stellvertreters, den besonderen Postenanweisungen und der - Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und den dazu erlassenen Anweisungen die Kräfte und Mittel des Wach- und Sicherungsdienstes der Abteilung Dem Wachschichtleiter sind die Angehörigen des Wach- und Sicherungsdienstes haben gegenüber den Inhaftierten und Strafgefangenen Weisungsrecht. Das Weisungsrecht bezieht sich auf - die Durchsetzung dieser Dienstanweisung, die Durchsetzung der Untersuchungshaftvollzugsordnung und - die Durchsetzung der Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte und Strafgefangene. Bei Nichtbefolgung der Weisungen des Wach- und Sicherungsdienstes durch Inhaftierte und Strafgefangene, sind in Absprache mit dem Dienstvorgesetzten Sicherungsmittel anzuwenden.

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