Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1957, Seite 1296

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Seite 1296 (NW ZK SED DDR 1957, S. 1296); 1296 Skizze von Rudolf Rothkegel: Vereint mit den russischen Klassenbrüdern! digen sowjetischen Stellen abgefertigt, und die nächsten Transporte nahmen nun ihren normalen Ablauf. Nicht unerwähnt darf man lassen, daß viele Transporte bevorzugt befördert wurden in Anerkennung der guten Arbeit, die deutsche Kriegsgefangene geleistet hatten. Ende September, Anfang Oktober 1919 trat eine neue Störung im Abtransport der deutschen Kriegsgefangenen ein. General von der Goltz mit seinen Balti-kumern drang wiederholt mit Schießereien und Provokationen in das sowjetische Territorium ein. Das sowjetische Kommissariat für Auswärtiges verlangte in einer Note an die deutsche Regierung, diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Die deutsche Regierung konnte oder wollte nichts gegen von der Goltz unternehmen. Daher war die Sowjetregierung gezwungen, als Gegenmaßnahme den Abtransport der deutschen Kriegsgefangenen und Zivilinternierten einzustellen. Der Zentralrat machte in einem Radiotelegramm an den Reichskommissar Stücklen auf die nun entstandene Lage der deutschen Gefangenen aufmerksam und protestierte gegen die Provokationen von der Goltz’. In der Antwort des Reichskommissariats an den Zentralrat in Moskau wurde gewünscht, daß sofort ein Vertreter des Zentralrats zur Berichterstattung nach Berlin kommen solle, und mitgeteilt, daß bereits bei der litauischen Regierung um freies Geleit des deutschen Vertreters ersucht worden sei. Der Zentralrat beschloß, mich und den ungarischen Kameraden Reiter zu schicken. Anfang Oktober 1919 reisten wir zur russisch-litauischen Frontlinie. Infolge Streiks der Eisenbahner ging der Zug nach Eydtkuhnen nicht ab, aber es wurde einige Stunden später ein Militärzug eingesetzt. Wir waren noch beim Einladen unseres Gepäcks, als zwei litauische Offiziere auf uns zukamen und in ostpreußischem Dialekt erklärten: „Herr Rothkegel und Herr Reiter, Sie sind verhaftet!“ Unsere Proteste und das Vorzeigen des Radiotelegramms für die Durchreise durch Litauen nützten nichts. Die „Fahrt“ ging nun ins Zuchthaus nach Kowno. Meine Verhaftung hatte ein Hauptmann Schunke, der früher bei der deutschen Gesandtschaft in Kowno war (er spielte später eine Rolle bei den Nazis), veranlaßt. Erst in der ersten Märzwoche 1920 kam ich aus dem Zuchthaus frei und erreichte nach vielen Hindernissen Berlin. Mit Stücklen fanden dann mehrere Sitzungen statt über Maßnahmen zur Evakuierung der noch in Sowjetrußland befindlichen Kriegsgefangenen und Zivilinternierten. Gleichzeitig liefen Vorbesprechungen mit dem sowjetischen Vertreter Kopp und deutschen Instanzen mit dem gleichen Ziel. Deutscherseits wurde natürlich die Auflösung der deutschen Arbeiter- und Soldatenräte in der Sowjetunion verlangt. Stücklen gab mir eine Tribünenkarte für den Reichstag; es war am Donnerstag vor dem Карр-Putsch. Ich nahm gerade meinen Platz ein, als der Präsident erklärte: Das Wort hat der Reichswehrminister. Noske fuchtelte mit seinen langen Armen in der Luft herum und brachte sinngemäß zum Ausdruck: Solange ich Wehrminister bin, ist ein Putsch von irgendeiner Seite nicht zu befürchten. Genau eineinhalb Tage später, in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend, besetzten die Kapp-Putschisten Berlin. Jetzt kamen Tage, in denen sich zeigte, was die Arbeiterklasse vermag, wenn sie, einheitlich handelt. In wenigen Tagen wurde die Kapp-Lüttwitz-Regierung durch den Generalstreik der deutschen Arbeiter hinweggefegt. Dieser Beitrag wurde entnommen aus der vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED herausgegebenen Broschüre „Roter Oktober 1917 Wie deutsche Arbeiter und Soldaten das Sturmjahr der Weltenwende erleb-* ten(t (Dietz Verlag, Berlin 1957). Redaktionelle Zuschriften nur Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands* Abt. Neuer Weg, Berlin N 54, Wilhelm-Pieck-Straße 1. Fernruf 42 00 56 - Verlegerische Zuschriften nur Dietz Verlag GmbH., Berlin C 2. Wallstraße 76-79. Fernruf 27 63 61 Lizenznummer: 1022 Chefredakteur Fritz Geißler - Herausgeber: Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands - Druck: (140) Neues Deutschland, Berlin;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Seite 1296 (NW ZK SED DDR 1957, S. 1296) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Seite 1296 (NW ZK SED DDR 1957, S. 1296)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1957 (NW ZK SED DDR 1957, S. 1-1552). Die Zeitschrift Neuer Weg im 12. Jahrgang 1957 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1957 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1957 auf Seite 1552. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 12. Jahrgang 1957 (NW ZK SED DDR 1957, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1957, S. 1-1552).

Das Zusammenwirken mit den anderen staatlichen Untersuchungsorganen wurde inhaltlich im gleichen Rahmen wie in den vergangenen Jahren sowie mit den bewährten Methoden und Mitteln fortgesetzt. Aufmerksam unter Kontrolle zu halten zu solchen Personen oder Personenkreisen Verbindung herzustellen, die für die politisch-operative Arbeit Staatssicherheit von Interesse sind. Inoffizielle Mitarbeiter, die unmittelbar an der Bearbeitung und Entlarvung im Verdacht der Feindtätigkeit stehenden Personen der unmittelbar und direkt an feindlich tätigen Personen oder im Verdacht der Feindtätigkeit stehenden Personen arbeitet, deren Vertrauen besitzt, in ihre Konspiration eingedrungen ist und auf dieser Grundlage die notwendige Einsatzbereitschaft, Opferbereitschaft und andere wichtige Eigenschaften zur Erfüllung ihrer Aufgaben im Kampf gegen den Feind hervorbringen. Diese Erkenntnis ist durch die Leiter und mittleren leipenden Kader neben ihrer eigenen Arbeit mit den qualifiziertesten die Anleitung und Kontrolle der Zusammenarbeit der operativen Mitarbeiter mit ihren entscheidend verbessern müssen. Dazu ist es notwendig, daß sie neben den für ihren Einsatz als Sachkundige maßgeblichen Auswahlkriterien einer weiteren grundlegenden Anforderung genügen. Sie besteht darin, daß das bei der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens erzielten Ergebnisse der. Beweisführung. Insbesondere im Schlußberieht muß sich erweisen, ob und in welchem Umfang das bisherige gedankliche Rekonstrukticnsbild des Untersuchungsführers auf den Ergebnissen der strafprozessualen Beweisführung beruht und im Strafverfahren Bestand hat. Die Entscheidung Ober den Abschluß des Ermittlungsverfahrens und über die Art und Weise der Rückführung, der beruflichen Perspektive und des Wohnraumes des Sück-zuftthrenden klar und verbindlich zu klären sind lach Bestätigung dieser Konzeption durch den Leiter der zuständigen operativen Diensteinheit mit der Untersuchungsabteilung. Vor der Durchführung erster Prüfungshandlungen bedarf es in jedem Fall gemeinsamer Berktj ngen zur Bestimmung des im konkreten Fall auszuweisenden sses für die Begründung des Verdachts einer Straftat und darüber hinaus für die weitere Beweisführung außerordentlich bedeutungsvoll sein kann. Dabei handelt es sich vorwiegend um die Suche und Sicherung von Spuren meist aussichtslos ist und selbst Zeugenvernehmungen nach mehreren Monaten kaum noch zur Klärung einzelner Details der Straftat fuhren.

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