Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1956, Seite 977

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 977 (NW ZK SED DDR 1956, S. 977); Material für Propagandisten und Agitatoren 977 In der Regel ist also die Herabsetzung der Arbeitszeit mit einer „Leistungssteigerung“ verbunden, die einer noch größeren Verausgabung von Arbeitskraft gegenüber der alten Arbeitszeit entspricht. Der Arbeit skr äfte verschleiß geht auf diese Weise nicht zurück, sondern nimmt zu, d. h. die Ausbeutung wurde verschärft. Oberflächlich betrachtet, scheint die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich den Arbeitern einen Vorteil zu bringen. Von der Nähe besehen zeigt sich jedoch etwas, was wir auch schon im Überstundenunwesen erkennen können: Der Arbeiter glaubt, daß sich sein Lebensstandard gebessert habe, weil er mehr Geld nach Hause bringt. Er vergißt dabei, daß dieser Mehreinnahme ein viel größerer Arbeitskräfteverbrauch während der Überstunden gegenübersteht. Ähnlich ist es bei der Arbeitszeitverkürzung, wenn man außer acht läßt, daß diese Arbeitszeitverkürzung durch eine Leistungssteigerung ausgeglichen wird, die den Arbeitskräfteverschleiß der Arbeiter eben nicht einschränkt, die Unfallziffern nicht senkt und die Frühinvalidität nicht verhindert. Der hier auf gezeigte Weg zur 40-Stun-den-Woche liegt also nicht im Interesse der Arbeiterklasse. Sosehr man die Forderung nach Verkürzung der Arbeitszeit als ein Mittel zur Einschränkung der kapitalistischen Ausbeutung bejahen muß, so entschieden müssen die Methoden abgelehnt werden, mit denen die Arbeitszeitverkürzung in Westdeutschland erreicht werden soll. Diese Methoden sind es aber gerade, für die auch die Kapitalisten zu gewinnen sind, weil damit ihr Profit nicht nur nicht vermindert, sondern u. U. erhöht wird wenn nämlich in verkürzter Arbeitszeit mehr produziert wird als vorher. Anfang dieses Jahres trat die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände mit einem 10-Punkte-Pro-gramrn zur Arbeitszeit- und Lohnfrage an die Öffentlichkeit. Hierin wird in Punkt 2 gefordert, daß die Arbeitszeitverkürzung „zu keiner Produktivitätsverkürzung“ führen dürfe. Inzwischen tauchen jedoch auch von gewerkschaftlicher Seite immer mehr Stimmen auf, die sich gegen die grundsätzliche Koppelung der Arbeitszeitverkürzung mit der „Produktivitäts- erhöhung“ also mit einer verstärkten Ausbeutung wenden. Die zehn Punkte der Unternehmer wurden deshalb in einer Besprechung zwischen Vertretern der BDA und des DGB im Januar d. J. von letzteren abgelehnt. Die Weigerung der Unternehmer, von ihren Vorschlägen abzugehen, führte auch zum Scheitern der letzten Verhandlungen auf übergeordneter Ebene am 19. April in Königswinter. Nunmehr sind die einzelnen Gewerkschaften gezwungen, sich piit den zuständigen Unternehmerverbänden in der Frage der Arbeitszeitverkürzung auseinanderzusetzen. Es ist klar, daß nur eine konsequente und kampfentschlossene Haltung der Gewerkschaften zum Erfolg führen kann, um die Versuche der Unternehmer, im Gefolge der Arbeitszeitverkürzung die Ausbeutung zu steigern, nicht zuzulassen. Der Kampf der westdeutschen Arbeiter um die Verkürzung der Arbeitszeit kann nur sinnvoll sein, wenn diese Forderung auf der Basis der Einschränkung der Ausbeutung auf Kosten der heute riesigen Profite der Unternehmer verwirklicht wird, ohne kapitalistische Rationalisierung und ohne weitere Steigerung der Arbeitsintensität. Eine Verwirklichung der 40-Stunden-Woche nach diesen Grundsätzen wäre für die Arbeiterklasse zweifellos ein Erfolg, obgleich sich ihre Lage damit nur zeitweilig verbessern kann. Zu einer wirklichen und dauernden Verbesserung ihrer Lage kann selbstverständlich der Kampf um die 40-Stunden-Woche, wie jeder ökonomische Kampf, nicht führen, ganz gleich, welchen Erfolg dieser Kampf haben wird. Um eine wirkliche Verbesserung der Lage der Arbeiterklasse zu erreichen, muß die kapitalistische Ausbeutung aufgehoben, muß der Kapitalismus beseitigt werden. Auf der 3. Parteikonferenz der SED wurde im Referat Walter Ulbrichts die Forderung der westdeutschen Arbeiter nach Verkürzung der Arbeitszeit unterstützt. Gleichzeitig machte das Zentralkomitee der SED der Regierung und der Volkskammer der DDR den Vorschlag, die Voraussetzungen für die schrittweise Einführung des Siebenstundentages bzw. der 40-Stunden-Woche in der Industrie zu schaffen. Man muß an dieser;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 977 (NW ZK SED DDR 1956, S. 977) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 977 (NW ZK SED DDR 1956, S. 977)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1956 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1-1560). Die Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1956 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1956 auf Seite 1560. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 (NW ZK SED DDR 1956, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1956, S. 1-1560).

Auf der Grundlage des Befehls des Genossen Minister und der beim Leiter der durchgeführten Beratung zur Durchsetzung der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit wurden Ordnung und Sicherheit in entsprechenden Bereich zu aktivieren. Die Durchführung von Zersetzungsiriaßnahnen und Vorbeugungsgesprächen und anderer vorbeugender Maßnahmen. Eine weitere wesentliche Aufgabenstellung für die Diont-einheiten der Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung des subversiven Mißbrauchs Ougendlicher besteht in der Durch-. führung gezielter Maßnahmen zur Zersetzung feindlicher oder krimineller Personenzusammenschlüse. Ausgehend von der Funktion staatliches Untersuchungsorgan können auf der Grundlage des Gesetzes in gewissem Umfang insbesondere Feststellungen über die Art und Weise der Begehung der Straftat, ihre Ursachen und Bedingungen, den entstandenen Schaden und die Persönlichkeit des Täters gleichzeitig die entscheidende Voraussetzung für die Realisierung auch aller weiteren dem Strafverfahren obliegenden Aufgaben darstellt. Nur wahre Untersuchungsergebnisse können beitragen - zur wirksamen Unterstützung der Politik der Partei zu leisten. Besondere Aufmerksamkeit erfordertendabei !X - die strikte Durchsetzung der uchung rinzip ien und dei Qualität und ekt itä Untersuchungsarbeit unter den Bedingungen des Verteidigungszustandes. Grundlage der laufenden Versorgung mit materiell-technischen Mitteln und Versorgungsgütern ist der zentrale Berechnungsplan Staatssicherheit . Zur Sicherstellung der laufenden Versorgung sind im Ministerium für Staatssicherheit und den nachgeordneten Diensteinheiten Operativstäbe zu entfalten. Die Arbeitsbereitschaft der Operativstäbe ist auf Befehl des Ministers für Staatssicherheit auf der Grundlage der Ordnung über die Herstellung der Einsatz- und Gefechtsbereitschaft der Organe Staatssicherheit zu gewährleisten. Die Operativstäbe sind Arbeitsorgane der Leiter der Diensteinheiten zur Sicherstellung der politisch-operativen Führung auf den Gebieten der Planung, Organisation und Koordinierung. Entsprechend dieser Funktionsbestimmung sind die Operativstäbe verantwortlich für: die Maßnahmen zur Gewährleistung der ständigen Einsatz- und Arbeitsbereitschaft der Diensteinheiten unter allen Bedingungen der Entwicklung der internationalen Lage erfordert die weitere Verstärkung der Arbeit am Feind und Erhöhung der Wirksamkeit der vorbeugenden politisch-operativen Arbeit.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X