Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1956, Seite 518

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 518 (NW ZK SED DDR 1956, S. 518); 518 Kritik und Bibliographie tigsten Punkte dieser Strecke. So kann das Buch, als Ganzes genommen, innere Entwicklungslinien der deutschen National-literatur seit Lessing aufzeigen. Damit wird die Literaturgeschichte des gesamten Zeitabschnittes wesentlich vertieft. Wir finden im vorliegenden Essay-Band im Aufsatz über Lessing das Erwachen des bürgerlichen Selbstbewußtseins, dessen Höchststand in den Hauptwerken Goethes und Schillers widergespiegelt wird. Paul Rilla zeigt uns das Bemühen solch großer Dichterpersönlichkeiten wie Heinrich Heine und Georg Büchner, dieses Bewußtsein wachzuhalten, weiter zu bilden und in Aktionen umzusetzen. Die Essays über Keller, Fontane, Thomas und Heinrich Mann zeugen vom letzten großen Aufschwung realistischer bürgerlicher Literatur, deren Größe darin besteht, daß ihre Schöpfer kritisch zur kapitalistischen Wirklichkeit ihrer Zeit stehen und damit Elemente einer nicht mehr bürgerlichen Betrachtungsweise vorbilden. Im Artikel über Arnold Zweig lenkt uns Paul Rilla auf den Typ des Künstlers, der darum ringt, den Rahmen des kritischen Realismus zu sprengen. In den Essays über Becher, Brecht und Seghers finden wir Probleme solcher Schriftsteller, die bereits den Weg aus der Begrenztheit bürgerlichen Denkens gefunden haben und die mit den Gestaltungsmethoden des sozialistischen Realismus Werke schufen, Werke, die konstruktiv bei der Errichtung unserer neuen Gesellschaftsordnung mit-wirken. Paul Rilla berührt mit seinen „kritischen Beiträgen zur Literatur“ alle wesentlichen Höhepunkte der deutschen Literatur. In vielen Essays, z. B. in „Auseinandersetzung mit Wedekind“, weist er gleichfalls auf die Gefahren hin, die dem bürgerlichen Künstler in der Verfallsperiode des Kapitalismus drohen. Wenn das Werk auf Grund dieser Vorzüge geeignet ist, literaturgeschichtliche Kenntnisse zu vertiefen, so heißt das natürlich nicht, daß es eine gründliche Kenntnis literaturgeschichtlicher Fakten ersetzen kann. Paul Rillas Essays verdienen auch einzeln betrachtet eine besondere Würdigung. Wer sich nicht berufsmäßig mit Literatur befaßt, wird ja ohnehin nicht das Werk von der ersten bis zur letzten Seite durchstudieren, sondern er wird, je nach Bedarf, das eine oder andere Essay herausgreifen. Zu diesem Zweck hat Paul Rilla seine Essays geschrie- ben. Einzeln entstanden, wurden sie erst nachträglich so zusammengestellt, daß ihre Vielzahl eine gewisse Einheit bildet. Der Wert eines Essays hängt ab von richtiger Auswahl und Deutung der Probleme. Paul Rillas außergewöhnlich tiefes Verständnis für die deutsche Literatur und die meisterhafte Handhabung des Marxismus-Leninismus auf dem Gebiete der Literaturkritik gewährleisten in dieser Beziehung eine zuverlässige Arbeit. (Das heißt natürlich nicht, daß Irrtümer in Einzelfällen von vornherein ausgeschlossen sein müssen.) „Heinrich Heine heute“, so überschreibt Paul Rilla sein Heine-Essay. Hier liegt schon im Titel eine bestimmte Zielsetzung vor. Der Aufsatz hält, was der Titel verspricht. Paul Rilla schreibt nicht über Heine zur ästhetischen Selbstbefriedigung weltfremder Kunstaristokraten, sondern er will das Werk des großen deutschen Dichters den Menschen unserer Zeit dienstbar machen. Es liegt Paul Rilla völlig fern, durch Zurechtstutzen des Heineschen Werkes eine „Aktualisierung“ zu erzwingen. Im Gegenteil, gerade dadurch, daß er die reaktionären Verfälschungen und Verzerrungen am Werke Heinrich Heines aufdeckt, zeigt er uns den wahren Heine, den „Soldaten im Befreiungskampf der Menschheit“. Dieser Heine aber ist aktuell, so aktuell, wie es der heute vom Proletariat erfolgreich geführte Befreiungskampf der Menschheit ist. Damit weist Paul Rilla das Proletariat und schließlich die befreite Arbeiterklasse als den legitimen Erben Heinrich Heines aus. Betrachten wir eine andere Arbeit aus Paul Rillas Essayband: den Aufsatz „Georg Büchner“. Büchner, der schon mit 23 Jahren starb, zählt zu den größten deutschen Dramatikern. Sein Werk war allerdings wenig geeignet, den bürgerlichen Bildungsphilister in seiner geistigen Stagnation zu erhalten. So wurde Georg Büchners Werk von bürgerlichen Literaten meistens verschwiegen oder verfälscht. Paul Rilla gibt uns in seinem kurzen, lOseitigen Essay ein richtiges Bild des revolutionären, schon zu Lebzeiten von der Reaktion verfolgten und gehetzten Georg Büchner. Rilla zeigt uns in Büchner einen Dichter, der mit politischem Scharfblick gegen die sozialen Mißverhältnisse seiner Zeit kämpfte, der in seinen Werken den Menschen als Produkt seiner Verhältnisse darstellte, dessen Kampfruf „Friede den;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 518 (NW ZK SED DDR 1956, S. 518) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 518 (NW ZK SED DDR 1956, S. 518)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1956 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1-1560). Die Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1956 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1956 auf Seite 1560. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 (NW ZK SED DDR 1956, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1956, S. 1-1560).

In Abhängigkeit von den Bedingungen des Einzelverfahrens können folgende Umstände zur Begegnung von Widerrufen genutzt werden. Beschuldigte tätigten widerrufene Aussagen unter Beziehung auf das Recht zur Mitwirkung an der Wahrheitsfeststellung und zu seiner Verteidigung; bei Vorliegen eines Geständnisses des Beschuldigten auf gesetzlichem Wege detaillierte und überprüfbare Aussagen über die objektiven und subjektiven Umstände der Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Erkenntnis-tätiqkeit des Untersuchungsführers und der anderen am Erkennt nisprozeß in der Untersuchungsarbeit und die exakte, saubere Rechtsanwendung bilden eine Einheit, der stets voll Rechnung zu tragen ist. Alle Entscheidungen und Maßnahmen müssen auf exakter gesetzlicher Grundlage basieren, gesetzlich zulässig und unumgänglich seinFormelle, gleichgültige, politisch unkluge, undifferenzierte, letztlich ungesetzliche Entscheidungen darf es nicht geben. Immer wieder muß gerade die hohe politische Bedeutung der strikten Einhaltung der Gesetzlichkeit in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit im Ermittlungsverfahren Vertrauliche Verschlußsache . Die weitere Vervollkommnung der Vernehmungstaktik bei der Vernehmung von Beschuldigten und bei Verdächtigenbefragungen in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache - Zu : Trotz Begründung des Verdachts einer Straftat kann es unter Berücksichtigung aller politisch, politisch-operativ und strafrechtlich relevanten Umständen zweckmäßig und angebracht sein, auf die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen den Verdächtigen für das Kollektiv in positiver und negativer Hinsicht ergeben? In welcher Weise und durch wen müßte gegenüber dem Kollektiv im Falle der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens in dieser Alternative an den Staatsanwalt entspricht der Regelung der über die ausschließlich dem Staatsanwalt vorbehaltene Einstellung des Ermittlungsverfahrens, wenn nach den Bestimmungen des Strafgesetzbuch von Maßnahmen der strafrechtlichen Verantwortlichkeit abgesehen wird. Solange diese von uns vorgeschlagene Neuregelung des noch nicht existiert, muß unseres Erachtens für gegenwärtig von nicht getragene Entscheidungen des Absehens von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gemäß abgeschlossen, auch wenn im Ergebnis des Prüfungsverfahrens die Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens erarbeitet wurden.

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