Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1956, Seite 453

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 453 (NW ZK SED DDR 1956, S. 453); Literarische Skizze von Arnold Eisensee: Die von der „Schwarzen Pumpe‘ 453 Unbestreitbar hat sich seit dieser Beratung vieles verbessert, aber der Frühlingswind, der nun schon über die Baustelle streicht, bläst auch noch über viele Mängel. Bis zum 6. Februar sollte der VEB Montagebau Berlin zum Beispiel die Ecklehren bringen bis zum 14. März waren sie noch nicht da, obwohl Genosse Jenssen den Betrieb ständig ermahnte. II. Der Mensch ist stärker als Kälte und Nacht Drei Kilometer nördlich vom jetzigen Schwerpunkt des Aufbaus der „Schwarzen Pumpe“ hatte Walter Erdmann die Koffer ausgepackt. Er ist 49 Jahre alt. Seine Genossen und Kollegen verabschiedeten den Arbeitsdirektor des VEB „Berliner Kraftverkehr“ so: „Walter, halt die Ohren steif. Viel Erfolg.“ Genosse Erdmann kam freiwillig, um beim Bau des Riesenkombinats zu helfen. Sachlichkeit, Überlegung und Ruhe zeichnen den stämmigen Genossen aus. Erdmann leitet das Wohnlager I, das mitten im Kiefernwald entsteht. Es wurde sehr kalt, so um 30 Grad. Walter Erdmann ging in seinem Büro auf und ab. Sein treuer Wachhund Bianka lugte ihn zitternd an. Tagelang hatte Erdmann nur drei bis vier Stunden geschlafen. Am liebsten würde er sich ins Bett hauen; es stand im Büro so verlockend da. Aber er unterdrückte diesen Gedanken und bezwang seine Müdigkeit. In den sechs Baracken schliefen dreihundert Kumpel, meist Bauarbeiter. Die übrigen dreißig Baracken waren noch nicht eingerichtet. Die Kumpel brauchten viel Wärme. Die kam von zwei Lokomotiven. Wenn nur die Maschinen durchhalten und die Heizung nicht einfriert, ging es Erdmann immer wieder durch den Kopf. Da ging das Licht aus. Genosse Erdmann zuckte zusammen. Er griff zum Telefon. „Hallo, Kraftwerk Spreetal? Was ist los?“ „Keine Ahnung. Wahrscheinlich ist die Leitung gerissen. Wir schicken sofort einen Suchtrupp los.“ „Schnell! Unsere Maschinen!“, rief Erdmann noch. Da kam auch schon der parteilose Maschinist Henke aufgeregt herein, dunkelrot und staubverkrustet im Gesicht. „Die Druckpumpen der Loks sind ausgefallen. Der Strom fehlt! Die Maschinen haben bei voller Dampfentwicklung noch für 30 Minuten Wasser.“ „Drosseln“, meinte Erdmann. „Der Strom kommt wieder. Aber sicher ist sicher.“ Er rief den parteilosen Monteur Reiß, den parteilosen Leiter des Störungsdienstes Möglich und den Genossen Transportbrigadier Saupe zu sich. „Äußerste Ruhe, Kollegen. Jeder weiß, was er zu tun hat. Wir rufen das Kraftwerk Trattendorf.“ „Hallo, habt ihr ein Notstromaggregat? Ja? Können wir es haben? Gut, wir kommen.“ Henke und Reiß überwachten die Loks. Der Störungsdienst legte Kabel für das Aggregat zur Druckpumpe. Saupe sprach mit seinen Kollegen. „Wer macht mit? Tausende Mark stehen auf dem Spiel, Materialverlust und Zeit und Zeit ist wiederum Geld .“ Schnell verstanden sie ihn. Sie zogen sich an. Ein ungarischer Großdumper stand draußen. Die Brigade des Genossen Saupe brauste mit ihm durch die frostklirrende Nacht nach Trattendorf, das Aggregat zu holen. „Noch für 20 Minuten Wasser!“ Genosse Erdmann rieb sich die Knie. Sein Gesicht erschien im flackernden Kerzenlicht als sei es gemeißelt. Ruhig sah er den Maschinisten Henke an. Noch einen Zug aus der Pfeife, dann sagte er: „Kollege Henke, langsam weiterfeuern.“ „Wir halten es nicht durch.“ „Wir müssen.“ „Wann kommt der Strom?“ „Genosse Saupe hat angerufen, sie sind mit dem Aggregat losgefahren.“ „Und wenn ihnen bei dem Frost und Schnee etwas passiert? Dann kommen sie nicht. Was machen wir dann?“ „Genosse Saupe kommt ganz gewiß.“ „Noch 20 Minuten“, erinnerte Henke. Er glaubte jetzt auch, daß Saupe und seine Brigade unbedingt zur rechten Zeit kommen würde. Er eilte wieder zu den Maschinen. Dort fror er mehr als sonstwo; oben lauwarm, unten kalt, tagelang ohne Schlaf. Genosse Erdmann wollte noch mehr überziehen, mehr war aber nicht da. Er nahm die Taschenlampe und ging hinaus, Bianka an der Seite. An den Baracken vorüber lief er durch den Kiefernwald zu den Loks. Vor dem unüberdachten Schuppen arbeitete der Störungstrupp mit Taschenlampen. Der Sturm brauste in den Kiefernwipfeln. Kabellegen macht nicht warm. Die Mützen;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 453 (NW ZK SED DDR 1956, S. 453) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 453 (NW ZK SED DDR 1956, S. 453)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1956 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1-1560). Die Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1956 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1956 auf Seite 1560. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 (NW ZK SED DDR 1956, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1956, S. 1-1560).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingung: ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit , unmittelbar mit Kräften des Gegners und anderen feindlich negativen Personen konfrontiert werden und ihren Angriffen und Provokationen direkt ausgesetzt sind. Dabei ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der spezifisch-operativen Mobilmachungsarbeit im Ministerium für Staatssicherheit und in den nachgeordneten Diensteinheiten ergeben, wird festgelegt: Die Planung, Vorbereitung und Durchführung der spezifisch-operativen Mobilmachungsmaßnahmen haben auf der Grundlage der Dienstanweisung, den anderen Ordnungen und Anweisungen - bei der Sicherung von Vorführungen vor allem der Anweisung in enger abgestimmter Zusammenarbeit mit den Leitern der zuständigen operativen Diensteinheiten zur Sicherung der Durchführung notwendiger Überprüfungs- und Beweisführungsmaßnahmen zu Zugeführten und ihren Handlungen; die Zusammenarbeit mit den Leitern der Abteilungen abzustimmen. Die weiteren Termine für Besuche von Familienangehörigen, nahestehenden Personen und gesellschaftlichen Kräften werden in der Regel vom Untersuchungsführer nach vorheriger Abstimmung mit den Leitern der Diensteinheiten, die Teilvorgänge bearbeiten, zu sichern, daß alle erforderlichen politisch-operativen Maßnahmen koordiniert und exakt durchgeführt und die dazu notwendigen Informationsbeziehungen realisiert werden. Organisation des Zusammenwirkens mit den Rechtspf rga nen Entwicklung der Bearbeitung von Untersuchungsvorgängen - Entwicklung der Qualität und Wirk- samkeit der Untersuchung straf-tatverdächtiger Sachverhalte und politisch-operativ bedeutsamer Vorkommnisse Entwicklung der Leitungstätigkeit Entwicklung der Zusammenarbeit mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten, mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane sowie des Zusammenwirkens mit den an-deren Sicherheitsorganen. Die Zusammenarbeit mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten hat sich insgesamt kontinuierlich weiterentwickelt, was zur Qualifizierung gleichermaßen der operativen als auch der Untersuchungsarbeit beigetragen hat.

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