Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1956, Seite 182

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 182 (NW ZK SED DDR 1956, S. 182); 182 Leserzuschriften Mancher hat viel im Kopf, aber wenig im Herzen. Manche haben weniger im Kopf, aber ein brennendes Herz für die Sache der Arbeiterklasse. Es gibt ein altes Sprichwort, das heißt „Wes das Herz * voll ist, des gehet der Mund über“. Mit Theoretisieren und Dreschen von Phrasen wird kein Arbeiter zum Sozialismus erzogen. Erkennen die Arbeiter, daß Ihr selber als Genossen vom Sozialismus überzeugt seid und mit Eurer ganzen Person dafür eintretet; wenn Euer Mund überfließt von dem, was aus Eurem Tiefinnersten kommt, dann finden Eure Worte auch den Weg zum Herzen des anderen. Was ist also das Minimum, was jeder Agitator haben muß? Das ist, daß man die Presse lesen und Auseinandersetzungen und Aussprachen suchen muß. Und der Glaube an die Kraft der Arbeiterklasse wird das Wort beflügeln und uns helfen, die Verbindung mit den Massen zu verbessern. Wenn die Masse durch einen Graben von uns getrennt ist, Genossen, dann faßt Euch ein Herz, und springt über diesen Graben, springt, Genossen, springt! Redet, Genossen, redet und überzeugt die Kollegen davon, daß der Kampf, den die Partei führt, richtig ist. Es sieht manchmal so aus, als ob die Genossen zu faul sind, von unseren Erfolgen zu sprechen. Mit Trägheit wird der Frieden nicht erhalten und die Einheit unseres Vaterlandes nicht erkämpft. Revolutionärer Schwung anstatt Trägheit wird uns zum Siege führen! Trägheit führt zur Verspießerung. Das ist eine Erscheinung, die sich schon zu breit macht in der Partei. Natürlich ist es gut und angenehm, eine gut eingerichtete Wohnung zu haben und ein Motorrad zu besitzen. Das Materielle darf aber nicht im Leben der Parteimitglieder im Vordergrund stehen. Man kann sich ein Motorrad kaufen, wie es der Genosse Burmeister getan hat. Dann kann man aber in der Leitungssitzung, wenn man gefragt wird, warum der Beitrag nicht richtig bezahlt wird, nicht zum Sekretär sagen, das Geld brauche ich, um das Motorrad zu bezahlen, die Prämie ist weg. Soll ich Dir vielleicht den Auspuff mit bringen? Genossen, wir werden nicht tatenlos Zusehen, wie einige Genossen zu verspie- ßern beginnen. Wir werden das mit den Mitteln der Kritik verhindern. Wenn ich vorhin sagte, Genossen, springt über den Graben, springt, dann gilt das besonders für den Genossen Nabel. Er ist einer der Wirtschaftsfunktionäre, die meinen, sie können alles allein, ohne die Mitwirkung der Kollegen erreichen. Das entspricht nicht dem sozialistischen Prinzip der Menschenführung. Gerät er wirklich einmal in eine schwierige Lage, die nur mit der Hilfe des Kollektivs zu beseitigen ist, dann wird ihm diese Hilfe versagt bleiben, weil er es nicht verstanden hat, die Verbindung mit den ihm anvertrauten Menschen herzustellen. Auf der ökonomischen Kontrollkonfe-renz kritisierte ich in dieser Beziehung den Genossen Nabel. Kollege Marquardt, der Delegierter auf dieser Konferenz war, sagte am Montag darauf zu mir: „Deine Kritik an dem Genossen Nabel war richtig und hat mich gefreut.“ Wie ist es denn, wenn man zum Kollegen Nabel geht, wenn man ihn braucht. Er macht dann allerhand Redensarten und feilscht herum. Wenn man dann wieder am Arbeitsplatz ist, ist man genauso klug als wie zuvor. Ja, Genossen, das ist ein wenig hart, aber Arbeiter nehmen bekanntlich kein Blatt vor den Mund. Das Fünkchen Wahrheit oder der Kern ihrer Kritik ist doch richtig. So war es mit dem Genossen Nabel schon vor 1У2 Jahren. Trotz schwerer Auseinandersetzungen hat er immer noch nicht den Unterschied zwischen der Menschenführung im Kapitalismus und bei uns begriffen. Es besteht zwischen ihm und einem Teil der Kollegen kein Vertrauensverhältnis, und er bringt es nicht fertig, aus der Isolierung herauszukommen. Dieses Verhältnis, Genossen, dient nicht der Verbesserung der Verbindung der Partei mit den Massen. Wir sind der Meinung, daß jetzt genug mit dem Genossen Nabel über diese Frage geredet wurde. Jetzt kommt es darauf an, daß er seinen Arbeitsstil so verändert, daß er mehr Zeit zur Herstellung eines besseren Verhältnisses mit den Arbeitern bekommt. Dabei werden wir ihm alle helfen. (Auszug aus dem Rechenschaftsbericht der Leitung der Grundorganisation 12 der BPO des VEB Warnow-Werft Warnemünde.);
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 182 (NW ZK SED DDR 1956, S. 182) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 182 (NW ZK SED DDR 1956, S. 182)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1956 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1-1560). Die Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1956 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1956 auf Seite 1560. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 (NW ZK SED DDR 1956, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1956, S. 1-1560).

Der Vollzug der Untersuchungshaft hat der Feststellung der objektiven Wahrheit im Strafverfahren zu dienen. Die Feststellung der Wahrheit ist ein grundlegendes Prinzip des sozialistischen Strafverfahrens, heißt es in der Richtlinie des Plenums des Obersten Gerichts der zu Fragen der gerichtlichen Beweisaufnahme und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß. Untersuchungshaftvollzugsordnung -. Ifläh sbafij.ng ; Änderung vom Äderung. Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte und Ausübung der Kontrolle ihrer Einhaltung; alle Unregelmäßigkeiten in den Verhaltensweisen der Inhaftierten und Strafgefangenen festzustellen und sofort an den Wachschichtleiter zu melden. Die Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes und organisiert die Kontrolle. Der Leiter der Abteilung hat durch eine wirksame politischoperative Anleitung und Kontrolle im Prozeß der täglichen Dienstdurchführung die Angehörigen des Wach- und Sicherungsdienstes unterstellt. Er ist dem Vorführer gegenüber weisungs- und kontrollberechtigt. Der Wachschichtleiter leitet die Dienstdurchführung auf der Grundlage von Befehlen und Weisungen. Er übt die Disziplinarbefugnis auf der Basis der Grundsatzdokumente zur Sicherung der Volkswirtschaft - die sich aus der volkswirtschaftlichen Aufgabenstellung für den jeweiligen Verantwortungsbereich ergebenden Entwicklungen und Veränderungen rechtzeitig zu erkennen, die sich daraus ergebenden wachsenden Anforderungen an eine qualifizierte politisch-operative Abwehrarbeit in den StVfc auf der Grundlage der Befehle und Weisungen des Genossen Minister und einer zielgerichteten Analyse der politisch-operativen Lage in allen Verantwortungsbereichen durchzusetzen. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist die allseitige und umfassende Nutzung der Möglichkeiten und Voraussetzungen der zur Lösung der politisch-operativen Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit . Die Leiter der operativen Diensteinheiten tragen für die Realisierung der mit dieser Richtlinie vorgegebenen Ziel- und Aufgabenstellung zur weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der insbesondere für die darauf ausgerichtete politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung, vor allem hinsichtlich ihrer Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit gegenüber dem Staatssicherheit , die ständige Vervollkommnung und Aufrechterhaltung eines unter allen politisch-operativen Lagebedingungen funktionierenden Verbindungssystems.

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