Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1956, Seite 1505

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 1505 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1505); Führende Genossen des Zentralkomitees berieten mit den Î. Kreissekretären 1505 Wir sind der Meinung, daß sich ein Teil der leitenden Genossen in ihrem ganzen Verhalten von der Arbeiterklasse entfernt hat. Das kommt daher, weil sie zuwenig mit den Menschen arbeiten und hauptsächlich Sachen verwalten. Es genügt also nicht, zu sagen, daß die Vorhut fest steht. Anläßlich der ungarischen Ereignisse hat es ausgezeichnete Beispiele einer guten Arbeit der Partei gegeben. Die Arbeiterklasse hat ausgezeichnet reagiert. Unsere Presse hat schnell und richtig reagiert, und auch der Rundfunk hat ausgezeichnet gearbeitet. Das alles erkennen wir an. Aber mit der Vorhut allein kann man nicht siegen. Es ist daher jetzt notwendig, in den Parteiorganisationen, in den Parteileitungen und überall die Frage zu stellen, was geändert werden muß, damit sich die Partei fester und enger mit den Massen verbindet, damit erreicht wird, daß jeder Parteigenosse ein Vertrauensmann der Werktätigen ist. Wie viele Parteisekretäre gibt es in Großbetrieben, die im ganzen Monat nicht einen einzigen Vortrag in einer Grundorganisation halten. In dem Verhalten einer Reihe von Genossen zeigt sich doch ein bestimmtes Spießertum. Dieses Spießertum kommt in verschiedenen Dingen zum Ausdruck. Es zeigt sich im persönlichen Leben, das nicht immer so ist, wie es sich die Arbeiter von einem Parteifunktionär wünschen. Das kommt auch darin zum Ausdruck, daß manch Parteifunktionäre nicht mit den Menschen sprechen, sondern wie Propheten auf treten. Wie viele Partei- und Staatsfunktionäre gibt es wir wollen jetzt einmal auf gut deutsch miteinander darüber sprechen , die abends, wenn um 16 oder 17 Uhr Feierabend ist, in die Versammlungen der Parteigruppen im Betrieb oder im Wohngebiet gehen? Wie viele nehmen im Monat nach Beendigung ihrer Arbeitszeit an keiner solchen Veranstaltung teil! Wie viele Staatsfunktionäre gehen nach Hause, aber sie kommen nicht auf die Idee, einmal zum Nachbarn zu gehen und mit ihm über Fragen zu sprechen, die ihn interessieren. Ja, Genossen, der alte deutsche Arbeiterfunktionär hat noch ganz anders gearbeitet. Wollen wir mal über den alten deutschen Arbeiterfunktionär sprechen! Ich will euch erzählen, wie mein Vater gearbeitet hat und so wie er haben es die meisten alten Funktionäre der deutschen Arbeiterbewegung getan. Er hat am Tage mindestens zehn Stunden als Schneider gearbeitet. Er war Vertrauensmann der Gewerkschaft und Funktionär der SPD. Am Sonntagvormittag besuchte er Bekannte. Er wußte, daß in seinem Block soundso viel Familien wohnten. Ich glaube, zehn Häuser waren das. In diesen zehn Häusern kannte er jeden Menschen, und er wußte, bei dem und dem sind die und die Fragen, und den und den besuche ich einmal heute am Sonntagvormittag, und mit dem und dem unterhalte ich mich einmal vormittags. Abends konnte er das nicht immer, weil er sehr lange zu arbeiten hatte, so daß es oft sehr spät wurde. Aber sogar das kam vor, daß er abends noch zu jemanden ging. Und wenn die Leute Fragen hatten, die ihr persönliches Leben oder ihre Arbeit betrafen, dann besuchten sie ihn in seiner Wohnung. Das war der alte Arbeiterfunktionär. Sonntags wurden oft Flugblätter ausgetragen. Unter Garantie kam in jede Wohnung ein Flugblatt. Später im Betrieb, in der Gewerkschaft habe ich selber erlebt, wie der Gewerkschaftsfunktionär arbeiten muß. Der Gewerkschaftsfunktionär, der Vertrauensmann, wußte doch, wie es seinen Kollegen geht. Er sprach mit ihm darüber beim Frühstück usw. Dann kam man auf politische Fragen zu sprechen. Aber das war eine Propaganda, die einging, die die Menschen verstanden, die mit dem Leben verbunden war. Ist es nicht notwendig, daß wir in dieser Richtung unsere Arbeit ändern? Das gilt im übrigen sowohl für die Parteiarbeit als auch für die Gewerkschaftsarbeit. Wenn ich also von Erscheinungen des Spießertums bei uns spreche, so meine ich damit, daß manche Funktionäre eine gewisse Beamtenideologie entwickelt haben, um das ein bißchen genauer zu präzisieren. Die Beamtenideologie muß man im Partei- und;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 1505 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1505) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 1505 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1505)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1956 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1-1560). Die Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1956 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1956 auf Seite 1560. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 (NW ZK SED DDR 1956, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1956, S. 1-1560).

Die Organisierung und Durchführung einer planmäßigen, zielgerichteten und perspektivisch orientierten Suche und Auswahl qualifizierter Kandidaten Studienmaterial Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Grundfragen der weiteren Erhöhung der Effektivität der und Arbeit bei der Aufklärung und Bearbeitung von Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, an denen jugendliche Bürger der beteiligt ind Anforderungen an die Gestaltung einer wirk- samen Öffentlichkeitsarbeit der Linio Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung von Entweichungen geschaffen. Das Wesen der politisch-operativen Hauptaufgabe der Linie. Die politisch-operative Hauptaufgabe der Linie besteht darin, unter konsequenter Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit einen den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens gerecht werdenden politisch-operativen Untersuchungshaftvollzug durchzusetzen und insbesondere durch die sichere Verwahrung feindlich-negativer Kräfte und anderer einer Straftat dringend verdächtiger Personen einen wesentlichen Beitrag zur Losung der Aufgaben des Strafverfahrens zu leisten und auf der Grundlage der dienstlichen Bestimmungen und unter Berücksichtigung der politisch-operativen Lagebedingungen ständig eine hohe Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten und Dienstobjekten zu gewährleisten. Die Untersuchungshaftanstalt ist eine Dienststelle der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit. Sie wird durch den Leiter der Abteilung der zugleich Leiter der Untersuchungshaftanstalt ist, nach dem Prinzip der Einzelleitung geführt. Die Untersuchungshaftanstalt ist Vollzugsorgan., Die Abteilung der verwirklicht ihre Aufgaben auf der Grundlage - des Programms der Partei , der Beschlüsse der Parteitage der Partei , der Beschlüsse des und seines Sekretariats sowie des Politbüros des der Partei , der Verfassung der . der Gesetze und Beschlüsse der Volkskammer sowie anderer allgemeinverbindlicher Rechtsvorschriften, der Befehle, Weisungen und anderen dienstlichen Bestimmungen des. Ministers für Staatssicherheit, der Befehle und Weisungen sowie der Normen der sozialistischen Gesetzlichkeit entgegenzuwirken. Großzügige und schöpferische Anwendung -de sozialistischen Rechts bedeutet aber auchfn der politisch-ideologischen Erziehungsarbeit deitftarhtern die Erkenntnis ständig zu vermitteln,t daß die in den Akten vorhandenen Informationen durch den sie erarbeitenden operativen Mitarbeiter subjektiv falsch widergespiegelt werden können, ohne daß es ihm bewußt wird.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X