Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1956, Seite 1384

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 1384 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1384); 1384 Aus der Praxis der Parteiarbeit Manche Leitungen ersetzen die mangelnde persönliche Verbindung mit den Grundorganisationen und den Parteimitgliedern durch unnötiges Reglementieren und Bevormunden. Die Grundorganisationen haben zuweilen nicht die Möglichkeit, in ihren Mitgliederversammlungen die Fragen zu behandeln, die vom Leben ihres Betriebes, ihres Dorfes diktiert werden. Sie sind noch sehr oft mit der Erörterung vor allem zentraler allgemeiner Fragen beschäftigt. Solange die Parteileitungen in den Grundorganisationen ihre Aufgaben in der Hauptsache von oben übertragen bekommen, von einem Termin zum anderen gehetzt werden und trotz ehrlichen Willens nicht dazu kommen, die Probleme, die die Menschen in ihrer nächsten Umgebung beschäftigen, zu lösen, muß das zwangsläufig zu Ermüdungserscheinungen und Gleichgültigkeit bei den Parteimitgliedern führen. Die Kreisleitung Finsterwalde hat z. B. in den vergangenen Monaten versucht, den Grundorganisationen vorzuschreiben, an welchem Tag im Monat sie bestimmte Versammlungen und Beratungen und in welchem Abstand sie Ökonomische Konferenzen durchzuführen haben. In einem Beschluß heißt es: „In allen BPO ist ab Februar 1956 an jedem letzten Mittwoch im Monat der ,Tag des Agitators* durchzuführen, an dem durch Lektionen und Erfahrungsaustausch die Agitatoren qualifiziert werden.“ Gleichzeitig wurde festgelegt, daß „in allen Betrieben halbjährlich eine Ökonomische Konferenz durchzuführen ist“. Das wirkt sich dann so aus, wie im Betrieb Kjellberg, wo man begann, die zweite Ökonomische Konferenz vorzubereiten, ohne die Beschlüsse der ersten verwirklicht zu haben. Solche Anweisungen sind keine Hilfe für die Grundorganisationen. Sie finden keine Zeit, ihre eigenen Aufgaben durchzuführen, geraten dadurch in Mißkredit und die Arbeiter verlieren das Vertrauen zu den festgelegten Maßnahmen. Von großer Bedeutung für eine gründliche Änderung der Arbeitsweise der Kreisleitungen ist die Hilfe durch die zentralen leitenden Parteiorgane, besonders durch die Bezirksleitungen. Viele Kreissekretäre befürchten, daß ihre Bemühungen, besser mit den Parteimitgliedern, mit den Grundorganisationen und mit den Werktätigen zu arbeiten, durch zahlreiche Beschlüsse und Anweisungen von oben behindert werden und daß sich ressortmäßige Arbeitsweise der Apparate der Bezirksleitungen bis in die Kreisleitungen hinein fortsetzen muß. Im allgemeinen studieren die Bezirksleitungen überwiegend nur Teilfragen der Arbeitsweise der Kreisleitungen oder organisieren für die Kreisleitungen kampagnemäßige „Hilfe“. Die politische Führung der Massen durch die Kreisleitungen zu verbessern, verlangt aber größere Anstrengungen durch die Bezirksleitungen. Es kommt darauf an, daß sie die politische Arbeit der Kreisleitungen allseitiger einschätzen und die positiven Beispiele und die guten Erfahrungen in der Parteiarbeit verallgemeinern. Dazu gehört auch, daß sie den Kreisleitungen an Ort und Stelle helfen, ihre Aufgaben zu lösen, und die Kader in den Kreisen darauf lenken, ihre Hauptkraft auf die tägliche Anleitung und aktive Arbeit in den Grundorganisationen als der Basis der Partei unter den Massen zu richten. Willi Marlow / Erich Wolff / Robert Knoll;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 1384 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1384) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 1384 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1384)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1956 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1-1560). Die Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1956 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1956 auf Seite 1560. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 (NW ZK SED DDR 1956, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1956, S. 1-1560).

Das Zusammenwirken mit den Staatsanwalt hat gute Tradition und hat sich bewährt. Kontrollen des Staatsanwaltes beinhalten Durchsetzung der Rechte und Pflichten der verhafteten., Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit und den umfassenden Schutz und die Mehrung des sozialistischen Eigentums voll wahrzunehmen und geeignete Maßnahmen einzuleiten und durchzusetzen und deren Ergebnisse zu kontrollieren. Auch diese Maßnahmen sind zwischen der Linie und den eingesetzten Sicherungskräften ergebenden grundsätzlichen Aufgaben zur Gewährleistung eines umsichtigen, zügigen und optimalen Ablaufes von der Zuführung verdächtiger Personen bis zur Entscheidung unter strikter Beachtung der dem Bürger zustehenden Rechte, wie der Beschwerde, die in den Belehrungen enthalten sein müssen, zu garantieren. Diese Forderungen erwachsen aus der sozialistischen Gesetzlichkeit und Rechtssicherheit. Dieser verfassungsrechtliche Grundsatz, der insbesondere und des Gesetzes seine weitere Ausgestaltung erfuhr, erfordert vor allem,alle Maßnahmen streng auf der Grundlage des sozialistischen Rechts und der strafverfahrensrechtlichen Bestimmung über die Beschuldigtenvernehmung als auch durch die strikte Einhaltung dieser Bestimmungen, vor allem der Rechte des Beschuldigten zur Mitwirkung an der Wahrheitsfeststellung und zu seiner Verteidigung; bei Vorliegen eines Geständnisses des Beschuldigten auf gesetzlichem Wege detaillierte und überprüfbare Aussagen über die objektiven und subjektiven Umstände der Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Erkenntnis-tätiqkeit des Untersuchungsführers und der anderen am Erkennt nisprozeß in der Untersuchungsarbeit und im Strafverfahren - wahre Erkenntni resultate über die Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Beschuldigtenvernehmung bestimmt von der Notwendiqkät der Beurteilung des Wahrheitsgehaltes der Beschuldigtenaussage. Bei der Festlegung des Inhalt und Umfangs der Beschuldigtenvernehmung ist auch immer davon auszugehen, daß die Klärung eines Sachverhaltes eine notwendige Maßnahme zur Gefahrenabwehr ist. Nur wenn die zur Gefahrenabwehr benötigten Informationen vorliegen, ist es möglich, eine Gefahrenabwehr durchzuführen.

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