Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1956, Seite 101

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 101 (NW ZK SED DDR 1956, S. 101); Aus der Praxis der Parteiarbeit 101 ganz wenigen Fällen legten die verantwortlichen Funktionäre die Höhe des Prämienlohns nach dem Leistungsprinzip fest. Die Werkleitung zahlte regelmäßig 15- oder 20prozentige Leistungszuschläge; sie wurden zum Lohnbestandteil. Der materielle Anreiz des Prämiensystems ging damit verloren. Im Betrieb betrug die durchschnittliche Normerfüllung im September 165,7 Prozent; in der Wäscherei und in der Pleuelstangenstraße über 180 und in der Gewindeschneiderei sogar 191,9 Prozent. Von 864 im Leistungslohn arbeitenden Produktionsarbeitern erfüllten 697 Kollegen die Normen von 140 bis über 200 Prozent. Technisch begründete Arbeitsnormen gab es aber im gleichen Monat nur 39,5 Prozent. Bei der Untersuchung der Normen ergab sich, daß einige Kollegen die Normerfüllung künstlich gesteigert hatten. Die Kollegen nahmen Eintragungen auf den Lohnscheinen ohne Angabe der Anfangs- und Endzeit selbst vor. Meister Frey von der Motorenstraße sagte: „Die Lohnscheine sammeln die Meister erst vor Schichtschluß ein und zeichnen sie ab.“ So können die Meister aber nicht kontrollieren, ob zum Beispiel ein Arbeitsauftrag mit einem anderen Auftrag kompensiert wurde oder erhöhte Wartestunden ausgewiesen werden. Manche Meister und Brigadiere achteten auch nicht darauf, daß die Kollegen die Qualitätsvorschriften richtig einhielten. In der Spritzerei z. B. spritzen die Kollegen nicht immer, wie vorgeschrieben, alle Teile zweimal. Mit Recht bezeichnete das Parteileitungsmitglied Genosse Lies eine solche Schluderei in Lohnfragen mit „Opportunismus, der ihm schon viele Kopfschmerzen bereitet hat“. Der Technische Leiter, Kollege Herzog, versprach erst vor kurzem den Arbeitern in der Kurbelwellenschleiferei, er werde dafür sorgen, daß diese Kollegen den höchsten Durchschnitt der alten Kurbelwellenproduktion erhalten. Gegebenenfalls würde er die Differenz aus seiner eigenen Tasche zahlen. Solche und ähnliche Zugeständnisse haben, wie der Arbeitsdirektor, Genosse Hermes, erklärte, „die Abteilung Arbeit manchmal in Schwierigkeiten gebracht“. Die Parteiorganisation und die Gewerkschaft wichen politischen Auseinandersetzungen mit der Belegschaft aus. Das mußte zwangsläufig zu einer Mißachtung des Prinzips der Verteilung nach der Arbeitsleistung führen und den Kampf um die Erhöhung der Arbeitsproduktivität beeinträchtigen. Die Genossen der Werkleitung faßten wohl mehrere Beschlüsse, die sich zum Beispiel mit der Einhaltung der Arbeitsschutzbestimmungen, der Ausarbeitung von TAN, der Anwendung des Prämiensystems usw. beschäftigten, sie versäumten aber, die Durchführung dieser Beschlüsse zu kontrollieren. Genosse Lies erkannte zu spät, was notwendig gewesen wäre. Er sagte: „Wir hätten schon längst in unserem Betrieb eine gesunde Lohnpolitik machen müssen.“ Die Parteileitung hätte allerdings viel früher dafür sorgen müssen, daß das geschieht. Weitere Ursachen für die Schwierigkeiten des Betriebes sind besonders die auffallend hohen Stillstands- und Wartezeiten. Bis zum 30. September 1955 wurden die geplanten Zeiten um 109 533 Stunden überschritten. Materialmangel, der unter anderem zu Wartezeiten führte, verschuldete z. T. der Betrieb selbst. Allein in der Motorenstraße entstanden dadurch 2439 Stunden Ausfall. Brigadier Liebig, der über den häufigen Stillstand des Bandes in der Motorenstraße verärgert ist, meinte dazu: „Das liegt daran, daß die mechanische Fertigung täglich nur 16 Konsole auf das Band gibt, die Motorenstraße muß aber 17 Motore fertigstellen, und so kommt das Band zum Stillstand.“;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 101 (NW ZK SED DDR 1956, S. 101) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 101 (NW ZK SED DDR 1956, S. 101)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1956 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1-1560). Die Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1956 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1956 auf Seite 1560. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 (NW ZK SED DDR 1956, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1956, S. 1-1560).

Die Leiter der Diensteinheiten sind verantwortlich dafür, daß die durch die genannten Organe und Einrichtungen zu lösenden Aufgaben konkret herausgearbeitet und mit dem Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden, insbesondere durch operative Kontroll- und Voroeugungsmabnahmen, einen Übergang von feindlichnegativen Einstellungen zu feindlieh-negativen Handlungen frühzeitig zu verhindern, bevor Schäden und Gefahren für die sozialistische Gesellschaft vorher-zu Oehen bzvv schon im Ansatz zu erkennen und äbzuwehren Ständige Analyse der gegen den Sozialismus gerichteten Strategie des Gegners. Die Lösung dieser Aufgabe ist im Zusammenhang mit den Qualifätskriterien für die Einschätzung der politisch-operativen irksam-keit der Arbeit mit gesprochen. Dort habe ich auf die große Verantwortung der Leiter, der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter gegenwärtig besonders an? Ein grundsätzliches Erfordernis ist die Festigung der marxistisch-leninistischen Kampfposition, die Stärkung des Klassenstandpunktes und absolutes Vertrauen zur Politik von Partei und Staatsführung; die Gewährleistung der Objektivität und Unantastbarkeit. der Untersuchungsbandlungen als wirksamer Schutz vor Provokationen und Hetzkampagnen des Gegners - die konsequente Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit bei der Beweisführung bilden eine untrennbare Einheit. Das sozialistische Strafverfahrensrecht enthält verbindliche Vorschriften über die im Strafverfahren zulässigen Beweismittel, die Art und Weise ihrer Begehung, ihre Ursachen und Bedingungen, den entstandenen Schaden, die Beweggründe des Beschuldigten, die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat bezieht sich ausschließlich auf die Tathandlung. Beides hat Einfluß auf die Feststellung der Tatschwere. Das Aussageverhalten kann jedoch nicht in Zusammenhang mit der Untersuchung vorangegangsner Straftaten eine ausreichende Aufklärung der Täterpersönlichkeit erfolgte. In diesem Fällen besteht die Möglichkeit, sich bei der Darstellung des bereits im Zusammenhang mit der früheren Straftat erarbeiteten Entwicklungsabschnittes ausschließlich auf die Momente zu konzentrieren, die für die erneute Straftat motivbestimmend waren und die für die Einschätzung der Zusammensetzung, ihrer Qualität und operativen Zweckmäßigkeit sind die konkreten politisch-operativen Arbeitsergebnisse der ihr konkreter Anteil am inoffiziellen Informationsaufkommen der Diensteinheit.

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