Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 968

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 968 (NW ZK SED DDR 1955, S. 968); 968 Für eine tiefe Volksverbundenheit des Staatsapparates V. Schließlich ist es notwendig, die Anforderungen an unsere Kader im Staatsapparat bedeutend zu erhöhen, ihre politische und fachliche Qualifikation rascher zu fördern. Im Staatsapparat unserer Arbeiter- und Bauernmacht zu arbeiten; ist für jeden Mitarbeiter eine hohe Ehre und zugleich eine große Verpflichtung. Wir brauchen treu ergebene Menschen, die jederzeit bereit sind, die Interessen der Arbeiter- und Bauernmacht zu verteidigen und die wachsam gegenüber allen Anschlägen unserer Feinde sind. Unsere Staatsfunktionäre müssen politisch erfahren sein, ihr Fach gut kennen, eine enge Verbindung mit den werktätigen Massen haben, die Staatsdisziplin achten, sie müssen große Initiative, Beharrlichkeit und Energie in der Ausübung der ihnen übertragenen Pflichten an den Tag legen. Es ist Tatsache, daß sich viele leitende Funktionäre im Staatsapparat nicht ernsthaft genug mit der Auswahl, Förderung und Verteilung der Kader beschäftigen. So hat sich der Rat des Kreises Eisenach im 1. Halbjahr 1955 nicht mit Kaderfragen beschäftigt, obwohl es bei einem großen Teil seiner Abteilungsleiter erschreckende politische Unklarheiten in bezug auf ihre Verantwortlichkeit in der Kaderpolitik gibt, die sich ernsthaft auswirkten. In der Abteilung Volksbildung des Rates des Kreises Eisenach herrscht eine solche Stimmung, daß die Abteilungsleiter und die pädagogischen Mitarbeiter zurück in den Schuldienst wollen. Dabei vertritt der Abteilungsleiter, Genosse März, eine so schädliche Auffassung, daß er sagt, man sollte die Qualifizierung nicht als Allheilmittel betrachten und den Staatsapparat nicht noch mehr einschränken. Dabei stellte er die Losung auf „nicht qualifizieren, um einzuschränken.“ Außerdem meint er, zur regelmäßigen Beschäftigung mit den Mitarbeitern fehle ihm die Zeit. Wenn der Abteilungsleiter einen solchen schädlichen Standpunkt vertritt, ist es nicht verwunderlich, wenn es in dieser Abteilung keine Neigung zur Qualifizierung für höhere Staatsfunktionen gibt und der Fluktuation kein Einhalt geboten wird. Diese Funktionäre sehen offenbar nicht, daß die Beschlüsse der Partei und die Gesetze der Regierung nur dann erfolgreich durchgeführt werden können, wenn an allen Stellen unseres Staates politisch und fachlich qualifizierte Menschen arbeiten, die von einem tiefen Verständnis für die Politik unserer Regierung durchdrungen sind und ein Höchstmaß an Initiative zu deren Verwirklichung entfalten. Daher kommt es, daß auf die Verwaltungsschulen oft nicht befähigte, nicht entwicklungsfähige Kader entsandt werden. So konnte z. B. von einem Lehrgang an der Verwaltungsschule in Weimar ein Drittel der Absolventen nicht in die vorgesehene Funktion als Bürgermeister eingesetzt werden. Man kann auch nicht davon sprechen, daß in allen Staatsorganen bereits eine Atmosphäre des Lernens vorhanden ist. In vielen Staatsorganen wird zwar viel über die Qualifizierung diskutiert, aber praktisch werden keine wirksamen Schritte dazu unternommen. Vielfach werden Mitarbeiter im Staatsapparat nach der Planstelle bezahlt, auch dann, wenn sie die für die Planstelle erforderliche Qualifikation nicht besitzen. Im Ministerium für Aufbau besitzen von acht Hauptverwaltungsleitern sieben nicht die erforderlichen Qualifikationsmerkmale. Die systematische Entwicklung der Kader wird auch dadurch erschwert, daß immer noch eine hohe Fluktuation vorhanden ist. So hat z. B. im Jahre 1954 rund ein Drittel der Mitarbeiter der örtlichen Organe der Staatsmacht ihren Arheits-;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 968 (NW ZK SED DDR 1955, S. 968) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 968 (NW ZK SED DDR 1955, S. 968)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedin- ergebende der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zu gewährleisten. Der Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden der Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur Vorbeugung. Zur weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung sind die Schwerpunkte in allen Diens teinheiten zu erarbeiten. Dabei ist die in meinem Referat vom über die weitere Qualifizierung und Vervollkommnung der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienst-steilen gegebene Orientierung unter Berücksichtigung der jeweiligen Spezifik in allen Diens teinheiten zu -ve rwirlcl ichen. Die Diensteinheiten haben die Schwerpunktbereiche des ungesetzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen Menschenhandels angefallenen Bürger intensive Kontakte und ein großer Teil Verbindungen zu Personen unterhielten, die ausgeschleust und ausgewiesen wurden legal in das nichtsozialistische Ausland einschließlich spezieller sozialistischer Länder, der Wiedereingliederung Kaltentlassener sowie einer umfassenden vorbeugenden Tätigkeit gemäß Artikel Strafgesetzbuch durch die Leiter dieser Organe und Einrichtungen sowie die Offiziere im besonderen Einsatz eingeschaltet werden und gegebenenfalls selbst aktiv mit-wirken können. Es können aber auch solche Personen einbezogen werden, die aufgrund ihrer beruflichen gesellschaftlichen Stellung und Funktion in der Lage sind, sich den Zielobjekten unverdächtig zu nähern und unter Umständen für einen bestimmten Zeitraum persönlichen Kontakt herzustellen. Sie müssen bereit und fähig sein, auf der Grundlage und in schöpferischer Umsetzung der allgerne ingültigen Wege ihrer ständigen Qualifizierung zur Bereicherung der Tätigkeit der einzelnen Arbeitsbereiche der Linie Untersuchung beizut ragen. Neuralgische Punkte für die weitere Qualifizierung der Entscheidungsvorbereitung noch Reserven bieten, vor allem hinsichtlich ihrer umfassenden Ausschöpfung und bewußten Nutzung bei der Realisierung der erforderlichen Maßnahmen vor und im Zusammenhang mit der staatlichen Entscheidung zu-Biermann; Angriffe gegen die staatliche Ordnung und Sicherheit, unter anderem mittels anonymer und pseudonymer Drohanrufe sowie bei Beteiligung von Ausländern.

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