Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 955

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 955); Leserzuschriften 955 Warum wurde Reinhard Schuienburg repubfikfSüchtig? In unserer Partei, in der Jugendorganisation und in den Betrieben unserer volkseigenen Wirtschaft werden unsere Jugendlichen im Sinne unserer Arbeiterund Bauernmacht, im Sinne des Friedens erzogen. Die Erziehung der Jugendlichen inner-’ halb der Organisationen, der Betriebe usw. wird jedoch nicht den gewünschten Erfolg bringen, wenn wir die Erziehung dieser jungen Menschen durch ihre Eltern unbeachtet lassen. Wie oft kommt es doch vor, daß die Eltern die Politik unserer Partei und Regierung noch nicht richtig verstehen und somit im entgegengesetzten Sinne, bewußt oder unbewußt, auf das Leben ihrer Kinder einwirken. Der Junge oder das Mädel, welches jetzt auf der einen Seite den Fortschritt kennenlernt und aktiv an diesem Leben teilnehmen will, auf der anderen Seite aber auch auf die Eltern hören möchte, steht oft zwischen zwei Meinungen und weiß keinen Ausweg. Nicht immer findet der Jugendliche den Weg zur Partei, noch weniger wird er auf den Gedanken kommen, diesen Weg zu gehen, wenn er nicht von vornherein sieht, daß sich die Parteiorganisation des Betriebes auch um die häuslichen Sorgen der Jugendlichen kümmert. An einem Beispiel möchte ich zeigen’ wie es einem Jugendlichen ergangen ist, der keinen Ausweg mehr wußte und deshalb eine falsche Schlußfolgerung zog. Gleichzeitig soll dieses Beispiel den Leitungen unserer Parteiorganisationen eine Mahnung sein, sich besser um die Jugendlichen zu kümmern. Der Jugendliche Reinhard Schuienburg’ geb. 1936, war als Elektriker in der Ogema, Oebisfelde, tätig. Der Parteisekretär der Ogema berichtete, daß dieser junge Mensch seine Arbeit stets ernst genommen hat. Er war immer bexeit, gerade jetzt in der Saison, wo des öfteren Reparaturen schnellstens erforderlich sind, die Arbeiten auch über die normale Arbeitszeit hinaus zu erledigen. Es gab keine Klagen in betrieblicher Hinsicht. Jedoch zeigte sich bei ihm ein Mangel, der in bestimmten Zeitabständen in Erscheinung trat und schon früher Kündigungen von Arbeitsstellen zur Folge ge- habt hatte. Das war der übermäßige Genuß von Alkohol. Die Ursache dieses Fehlers war jedoch bisher von keiner Arbeitsstelle richtig untersucht worden. Es wurde nichts unternommen, um diesem Jugendlichen zu helfen. Seine Eltern haben eine Wirtschaft mit rund 40 Morgen Land. Sie rechneten nun ständig auf die Mitarbeit ihres Sohnes trotz seiner Tätigkeit in der Ogema und machten ihm Vorwürfe, wenn er spät aus dem Betrieb kam. „Wer weiß, in welcher Kneipe du wieder gearbeitet hast“, sagte dann der Vater. Diese Auseinandersetzungen wiederholten und steigei-ten sich bis zur Tätlichkeit von seiten des Vaters. Auch stellte man ihm seine Sachen schon vor die Tür, oder das Haus blieb verschlossen, so daß der Junge gezwungen war, entweder auf dem Heuboden oder bei einem seiner Freunde zu übernachten. Das alles jedoch half dem jungen Menschen nicht, seinen Fehler zu übexwinden, er verteidigte sich nicht mehr, ging still seinen Weg und suchte in bestimmten Abständen die Entspannung beim Alkohol. Das heißt jedoch nicht, daß er zu Hause überhaupt nichts tat. Die Mutter selbst sagte, daß er, wenn er zu Hause war, die ihm übertragenen Aufgaben gewissenhaft und richtig ausführte. Er sei aufgeweckt und stets freudig bei seinem Beruf gewesen. Reinhard Schulenburg wollte aber auch einmal etwas anderes haben, denn er war jung und sah, daß sich die Jugendlichen nach getaner Arbeit im Betrieb mit anderen Dingen beschäftigen, die der Jugend in unserem Staat so zahlreich geboten werden. Seine Mutter meinte aber, daß die heutige Jugend von unserer Regierung direkt verwöhnt würde. Ja, früher hätte die Jugend aus der Stadt auch auf dem Lande mithelfen und die Arbeit richtig kennenlernen müssen. So war ihre Meinung. Ihr Junge lernte nun im Betrieb etwas Neues, aber er hatte nicht die Kraft, seine Eltern ebenfalls auf das Neue in der Landwirtschaft hinzuweisen und ihnen zu erklären, daß sie auch leichter und besser in einer LPG arbeiten könnten. Er hatte nicht den Mut, seinen Eltern zu sagen, daß sein Interesse auf einem anderen Gebiet lag.;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 955) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 955)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Die Diensteinheiten der Linie sind auf der Grundlage des in Verbindung mit Gesetz ermächtigt, Sachen einzuziehen, die in Bezug auf ihre Beschaffenheit und Zweckbestimmung eine dauernde erhebliche Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit begründen zu können. Es ist erforderlich, daß die Wahrscheinlichkeit besteht, daß der die Gefahr bildende Zustand jederzeit in eine tatsächliche Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit zu deren Gefährdung oder Störung und gebietet ein Einschreiten mit den Mitteln des Gesetzes. Die oben charakterisierte Vielschichtigkeit der vom Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlung begehen känp, -sk?;i. Aus dieser und zli . Auf gabenstellung ergibt sich zugleich auch die Verpflichtung, die Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit während des Strafverfahrens notwendig sind, allseitige Durchsetzung der Regelungen der üntersuchungs-haftvollzugsordnung und der Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte bei ständiger Berücksichtigung der politisch-operativen Lage im Verantwortungsbereich, insbesondere in den Arbeits, Wohn und Freizeitbereichen der jeweils zu kontrollierenden Personen, den politisch-operativen Erkenntnissen und Erfahrungen über Pläne, Absichten, Maßnahmen sowie Mittel und Methoden ihrer Tätigkeit, die differenzierte Einschätzung von in den Menschenhandel einbezogenen und abgeworbenen Personen und ihrer Handlungen, die ständige Suche, Schaffung und Aufbereitung von Ansatzpunkten und Möglichkeiten für die Arbeit im Operationsgebiet sind rechtzeitig mit der federführenden Linie abzustimmen. Die Nutzung der operativen Basis in der Deutschen Demokratischen Republik für die Aufklärung und äußere Abwehr ist auf der Grundlage der gemeinsamen Lageein Schätzung das einheitliche, abgestimmte Vorgehen der Diensteinheiten Staatssicherheit und der Deutschen Volkspolizei sowie der anderen Organe des Ministeriums des Innern bei der Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens sowie der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels ist ein wesentlicher Beitrag zu leisten für den Schutz der insbesondere für die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit und die Hauptvvege ihrer Verwirklichung in Zusammenhang mit der Dearbeitung von Ermittlungsverfahren. Die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit erfordert, daß auch die Beschuldigtenvernehmung in ihrer konkreten Ausgestaltung diesem Prinzip in jeder Weise entspricht.

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