Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 930

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 930 (NW ZK SED DDR 1955, S. 930); 930 Olaf Badstübner: Das fünfte Rad am Wagen Wissen und Erfahrung im Umgang mit Menschen hat. Er muß die Bauern kennen, und die Bauern müssen ihn kennen. Er muß die Arbeit der MTS kennen. Davon ließ man sich leiten, und so war es richtig. Der Genosse Hans Matuschewski wurde vorgeschlagen. Ist er politisch klar? Ja. Hans hat immer die werktätigen Bauern und die LPG unterstützt. Er hat der Jugend erklärt, w;as Sozialismus ist. Soll er ihnen jetzt sozialistische Kultur beibrin-gen. Kennt er die Bauern? Und ob. Sein Vater war Kleinbauer in der Szczeciner Gegend. Hans war Landarbeiter. Als Traktorist hat er uns keine Schande gemacht. Kein Bauer hat über ihn geklagt. Kennt er die Arbeit der MTS? Wie seine eigene Tasche. Er hat bei uns als Lehrling angefangen, dann war er Traktorist und Brigadier. Hans hat Lehrgänge besucht und ist Agronom-Assistent geworden. Aber er ist erst 28 Jahre alt . * Um so besser. Er wird mit Schwung an die Arbeit gehn. Aber seinen übergroßen Ernst und seine Empfindlichkeit muß er ablegen. Lernen muß er. Das muß er. So wurde Hans Matuschewski am 1. September 1954 Leiter des Kulturpalastes Ma-tyäs Rakosi. Am 12. Oktober 1954 kam ein frohes Völkchen, tausendfünfhundert Mann hoch, nach Murchin. Was es da zu sehen gab, hatte außer den jungen Berlin-Fahrern noch keiner gesehen. Bis spät in die Nacht spielte das Gesangs- und Tanzensemble Nordost-China auf. Der Kulturpalast wurde eingeweiht und der Gewerkschaft Land und Forst übergeben. ☆ Bauer Storch: „Was ich euch sagen wollte, Genossen, also da mußte ich fünfzig Jahre alt werden, ehe ich so was erleben konnte. Der Junker hat uns was gehustet, von wegen Kultur. Ich habe zu meiner Alten gesagt, Alte hab* idr gesagt, stopf deine Strümpfe ein andermal, heute gehn wir ins Kulturhaus. Na, ich sage euch, erst- wollte sie nicht, und jetzt holt sie dort Bücher, meine Alte, und läßt die Strümpfe liegen In Anklam Die Stadt bietet dem Fremden nicht viel: Vorstädte mit engbrüstigen Häusern, ein altertümliches Stadttor, und dahinter . Trümmer. Die Amerikaner und Engländer haben dreimal Bomben auf Anklam geworfen. Und 1945, die Sowjetarmee war schon in der Stadt, wurde sie von Nazifliegern angegriffen. Zwei Drittel der Stadt waren vernichtet. Etwa 200 Wohnungen sind seitdem gebaut worden. Aus 18 000 wurden 23 000 Einwohner. Der Fremde fragt: „Bei Ihnen ist wohl gar nichts los?“ „Stimmt.“ „Was kann man am Feierabend anstellen?“ „Wenig. Wir haben ja das Landestheater, aber Anklam wird nur sonnabends und sonntags bespielt. Das Theater reist in der Woche. Der Saal ist bloß ein Notbehelf, wissen Sie, für 300 Besucher. Ein Kino hat den Krieg überstanden. Sie können auch mal ins Volkshaus oder ins HO-Café Freundschaft gehen. Die Jugend tanzt in der Gaststätte Passow.“ „Ist das alles?“ fragt der Fremde. „Na, es gibt noch die Gaststätte Zum Anker, eine verrufene Kneipe. Ein anständiger Mensch geht nicht hin . “ „So, so. Sagen Sie, unternehmen Sie nicht mal einen Ausflug?“ „Nö.“ „Aber Ihre Kollegen?“ „Die radeln bei schönem Wetter zum Trinkensee nach Murchin. Das ist das einzige Ausflugsziel in der Nähe.“ „Da soll ein Kulturhaus sein.“ „Ja, Aber der Omnibus macht Feierabend, wenn wir Feierabend machen. Sonntags ist es noch schlechter. Und acht Kilometer zu Fuß oder mit dem Rad, nö.“ ☆ Bauer Storch: „Was ich euch sagen wollte, Genossen, also den Städtern schadet es gar nichts, wenn sie aufs Dorf kommen. Und der Chef vom Kraftverkehr, sagt meine Alte, müßte so lange zu Fuß gehen, bis er uns besser behandelt “ Lokalpatrioten Mit einem Male ist die behördliche Stille aus. Hat man vom Bau des Kulturpalastes;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 930 (NW ZK SED DDR 1955, S. 930) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 930 (NW ZK SED DDR 1955, S. 930)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsorönung der verwertet worden. Bei nachweislich der in Bearbeitung genommenen Personen sind derartige Veröffentlichungen in westlichen Massenmedien erfolgt. Von den in Bearbeitung genommenen Personen zeigt sich die Wirksamkeit der vom Gegner betriebenen politisch-ideologischen Diversion und Kontaktpolitik Kontakttätigkeit in der Herausbildung ihrer feindlich-negativen Einstellungen zur sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung und ihrer weltanschaulichen Grund- läge, dem Marxismus-Leninismuse Feindliche Einstellungen bringen die innere Bereitschaft zu einem Handeln zum Ausdruck, das offen oder verdeckt dem Ziel dient, die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung und die von der Sowjetunion und den anderen Warschauer Vertragsstaaten ausgehenden Friedensinitiativen in der internationalen Öffentlichkeit zu diskreditieren sowie unter Einschaltung der Einrichtungen und Zentren der politisch-ideologischen Diversion und Störtätigkeit subversiver Organe einzudringen. Demzufolge ist es erforderlich, die zu diesem Bereich gehörende operativ interessante Personengruppe zu kennen und diese in Verbindung mit der Beantragung von Kontrollmaßnahmen durch die Organe der Zollverwaltung der mit dem Ziel der Verhinderung der Ausreise in sozialistische Länder; Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen in Verbindung mit den anderen strafverfahrensrecht liehen Regelungen über die Beschuldigten-vernehmung spiegelt die im Gesetz enthaltene Forderung die Bedeutung der Wahrung: der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren. Aus den gewachsenen Anforderungen der Untersuchungsarbeit in Staatssicherheit in Durchsetzung der Beschlüsse des Parteitages der ergeben sich höhere Anforderungen an die Qualität der politisch-operativen Arbeit. Ein Grunderfordernis bei allen politisöK-ioperativen Prozessen und Maßnahmen besteht darin, daß das Grundprinzip der tschekistischen Tätigkeit, die Gewährleistung der Einheit von Parteiiichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit strikt eingehal-ten und unter den Bedingungen der Bahre mit noch höherer Qualität durchgesetzt wird.

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