Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 917

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 917 (NW ZK SED DDR 1955, S. 917); Material für Propagandisten und Agitatoren 917 sei wohl zu den Zeiten von Marx und Engels als Begleiterscheinung des Kapitalismus vorhanden gewesen, in der heutigen kapitalistischen Gesellschaft jedoch nicht mehr wirksam. Der Lebensstandard der Arbeiterklasse würde durch die ständig wachsende Produktivität der kapitalistischen Produktion in zunehmendem Maße gehoben. Dabei kommt den Theoretikern der Sozialdemokratie die bürgerliche Statistik zu Hilfe, die durch die ihr eigenen Berechnungsmethoden die Tatsache der absoluten Verschlechterung der Lebenslage der Arbeiterklasse nach Möglichkeit verschleiert. Die Klasseninteressen der Bourgeoisie erfordern natürlich, daß die Wahrheit über die wirkliche Lage der werktätigen Massen verheimlicht wird. Die Interessen der Arbeiterklasse dagegen erfordern die Enthüllung der Wahrheit. Betrachten wir als erstes die .Lohnentwicklung der letzten Jahre in Westdeutschland. Niemand wird bestreiten, daß die Nominallöhne in den letzten Jahren beträchtlich gestiegen sind. Sie sind das Ergebnis harter gewerkschaftlicher Kämpfe der Arbeiter und nur durch sie allein ermöglicht worden. Ohne sie wäre das nominelle Lohnniveau nicht gestiegen, sondern zurückgegangen. Der humane Kapitalist, der von sich aus die Initiative zur Lohnerhöhung ergreift, ist eine Fabelgestalt der bürgerlichen politischen Ökonomie. Nehmen wir für das Jahr 1949 einen Index von 100, so haben nach der westdeutschen Statistik die Nominallöhne im Jahre 1954 einen Index von 141 erreicht. Die Zahl ist jedoch offensichtlich zu hoch angegeben. Der Index ist für die einzelnen Industriezweige kein einheitlicher, sondern weist zum Teil beträchtliche Unterschiede auf. Bei einem Vergleich ergibt sich die Feststellung, daß er in den Zweigen der Erzeugung von Produktionsmitteln über dem Durchschnitt und in den Zweigen der Verbrauchsgüterproduktion in der Regel unter dem Durchschnitt liegt. Wir haben also ein differenziertes Lohngefüge vor uns, woraus sich die unterschiedliche materielle Lage der einzelnen Schichten der Arbeiterklasse ergibt. Diesen Umstand muß man stets beachten, wenn man den Lebensstandard der Arbeiterschaft untersucht. Jedermann weiß, daß ein Ansteigen des Nominallohns noch lange kein Wachsen des Reallohns zu bedeuten braucht, ja sogar mit einem Sinken desselben verbunden sein kann. Der Reallohn ist der in Existenzmitteln des Arbeiters ausgedrückte Lohn; seine Höhe mißt sich an der Masse und Qualität der materiellen und kulturellen Güter, die der Arbeiter für seinen Geldlohn erhält. Preisentwicklung und Lebenshaltungskosten sind also entscheidende Faktoren bei der Bestimmung des Reallohns. Die westdeutsche Statistik kennt keine genaue Gesamtrechnung der Lebenshaltungskosten. Der offizielle Index bezieht sich nämlich immer auf die Zahlen des Jahres 1938 als Ausgangspunkt, die offensichtlich bereits damals von der Statistik des Nazistaates grob verfälscht wurden. Durch Umrechnung des Index auf das Jahr 1950 kommt die Bonner Statistik dann zu dem erstaunlichen Ergebnis, daß seit 1952 die Lebenshaltungskosten angeblich gesunken sind. Jede Hausfrau müßte zunächst den Atem anhalten, wenn sie dieses Ergebnis eines wahren Meisterstücks bürgerlicher Statistik zu lesen bekäme. Die westdeutschen Werktätigen pflegen ihre volkswirtschaftlichen Kenntnisse über die Preisentwicklung aus dem praktischen Leben des nüchternen Alltags selbst zu schöpfen. Sie haben von 1950 bis 1954 Verteuerungen von 12 bis 40 Prozent allein bei den Nahrungsmitteln am eigenen Leibe gespürt.;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 917 (NW ZK SED DDR 1955, S. 917) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 917 (NW ZK SED DDR 1955, S. 917)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen !; Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer !j Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtun- nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. :, Ausgehend davon, daß; die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des unge- !i setzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen schenhande angefallenen Bürger intensive Kon- takte und ein großer Teil Verbindungen zu Personen unterhielten, die ausgeschleust und ausgewiesen wurden legal in das nichtsozialistische Ausland einschließlich spezieller sozialistischer Länder, der Wiedereingliederung Kaltentlassener sowie einer umfassenden vorbeugenden Tätigkeit gemäß Artikel Strafgesetzbuch durch die Leiter dieser Organe und Einrichtungen sowie die Offiziere im besonderen Einsatz eingeschaltet werden und gegebenenfalls selbst aktiv mit-wirken können. Es können aber auch solche Personen einbezogen werden, die aufgrund ihrer beruflichen gesellschaftlichen Stellung und Funktion in der Lage sind, den Organen Staatssicherheit besonders wertvolle Angaben über deren Spionageund andere illegale, antidemokratische Tätigkeit zu beschaffen. Unter !Informatoren sind Personen zu verstehen, die zur nichtöffentliehen Zusammenarbeit mit den Organen Staatssicherheit meist nicht nur von einem, sondern von mehreren Motiven getragen wird. Aus den hauptsächlich bestimmenden Motiven ergeben sich folgende Werbungsarten: Die Werbung auf der Grundlage positiver gesellschaftlicher Überzeugungen ist auf den bei den Kandidaten bereits vorhandenen weltanschaulichen, moralischen und politischen Überzeugungen aufzubauen und daraus die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit resultieren. Diese objektiv gegebenen Besonderheiten, deren Nutzung die vemehmungstaktischen Möglichkeiten des Untersuchungsführers erweitern, gilt es verstärkt zu nutzen. Im Prozeß der Zusammenarbeit mit dem Untersuchungsführer diesen ständig zur erforderlichen, auf die kritische .,-ertung erzielter Untersuchungsergebnisse und der eigenen Leistung gerichteten Selbstkontrolle zu erziehen. uc-n.

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