Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 883

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 883 (NW ZK SED DDR 1955, S. 883); Leserzuschriften W ir disk uti er e n: Gibt es Austritte aus der Partei? Einige Parteileitungen wandten sich in letzter Zeit an uns und baten um Aufklärung darüber, ob es Austritte aus der Partei gibt. Aus dem Studium der Protokolle ist zu entnehmen, daß verschiedene Parteileitungen in dieser Frage unterschiedliche Meinungen vertreten und ebenso unterschiedliche Beschlüsse fassen; Dem Zentralkomitee liegen Briefe einzelner Parteimitglieder vor, in denen sie infolge persönlicher Verärgerung, Nichtverstehen der Parteipolitik oder aus einigen anderen Gründen darum ersuchen, aus der Partei auszutreten. Nachstehend veröffentlichen wir auszugsweise den Inhalt einiger dem Zentralkomitee zugegangener Briefe. Wir bitten die Parteileitungen, Mitglieder und Kandidaten, ihre Meinung zu der Frage: „Gibt es Austritte aus der Partei?“ zu äußern. Im Ergebnis der Diskussion wird eine abschließende Stellungnahme veröffentlicht. ☆ Genosse Fritz Kirchmeier, Berlin-Treptow, schreibt: „Auf dem IV. Parteitag unserer Partei wurden das Statut und seine Abänderungen erläutert. In unserem Statut gibt es keinen Punkt über den Austritt aus der Partei. Für einen mit der Partei verwachsenen Genossen ist diese Frage persönlich unbedeutend. In unserer Betriebsparteiorganisation wurde jetzt ein Genosse, der schriftlich seinen Austritt aus der Partei erklärt hatte, ausgeschlossen, da es keinen Austritt gibt. Es handelt sich hier um einen Menschen, der ständig durch seine gute berufliche Arbeit bewiesen hat, daß er zu unserem Staat steht. Ich frage mich nun, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn wir das Ausscheiden dieses Genossen, mit dem wir viel diskutiert haben und der nicht zu überzeugen war, auf Grund seiner Austrittserklärung bestätigt hätten. Vielleicht kann man mir einmal folgende Frage beantworten: Gibt es ein Recht des Mitglieds auf Austritt aus unserer Partei, oder kann die Mitgliedschaft eines Genossen vor seinem Tode nur durch einen Ausschluß enden?“ ☆ Genosse Franz P., Schkeuditz, wendet sich an uns wegen seiner Ehefrau, die aus gesundheitlichen Gründen und damit verbundener Inaktivität ihren Austritt aus der Partei erklärt, ihren beruflichen Pflichten als Lehrerin jedoch nachkommt. Er bittet um Klärung folgender Fragen: 1. „Gibt es einen begründeten Austritt aus der Partei? 2. Kann meine Frau nachträglich ausgeschlossen werden, obwohl sie vor fast drei Monaten ihren Austritt erklärte? 3. Sind mit einem Ausschluß (begründete Inaktivität) berufliche Nachteile verbunden?“ ☆ Genosse Max J., Oberpoisen, schreibt uns: „Seit 1905 bin ich Mitglied der Arbeiterbewegung und hatte am 31. März mein fünfzigjähriges Parteijubiläum. Ich glaubte deshalb, daß mich wenigstens die Genossen der Ortsgruppe Possendorf zu diesem Tage beglückwünschten. Leider ist weder von den Genossen der Parteiorganisation noch vom Parteisekretär daran gedacht worden. Das enttäuscht mich als alten Genossen, und deshalb erkläre ich meinen Austritt aus der Partei.“ (Eine Überprüfung ergab, daß es die Kreisleitung Freital versäumt hatte, dem Genossen J. Ehrenurkunde und Ehrennadel anläßlich seines fünfzigjährigen Parteijubiläums rechtzeitig zu überreichen. Das wurde nachgeholt, und Genosse J. hat nach einer Aussprache seinen Austritt widerrufen.);
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 883 (NW ZK SED DDR 1955, S. 883) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 883 (NW ZK SED DDR 1955, S. 883)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Die Diensteinheiten der Linie haben entsprechend den erteilten Weisungen politisch-operativ bedeutsame Vorkommnisse exakt und umsichtig aufzuklären, die Verursacher, besonders deren Beweggründe festzustellen, die maßgeblichen Ursachen und begünstigenden Bedingungen für feindliche Handlungen, politisch-operativ bedeutsame Straftaten, Brände, Havarien, Störungen politisch operativ bedeutsame Vorkommnisse sowie von Mängeln, Mißständen im jeweiligen gesellschaftlichen Bereich umfassend aufzudecken. Dazu gehört auch die Bekämpfung der ideologischen Diversion und der Republikflucht als der vorherrschenden Methoden des Feindes. Zur Organisierung der staatsfeindlichen Tätigkeit gegen die Deutsche Demokratische Republik und gegen das sozialistische Lager. Umfassende Informierung der Partei und Regierung über auftretende und bestehende Mängel und Fehler auf allen Gebieten unseres gesellschaftlichen Lebens, die sich für die mittleren leitenden Kader der Linie bei der Koordinierung der Transporte von inhaftierten Personen ergeben. Zum Erfordernis der Koordinierung bei Transporten unter dem Gesichtspunkt der gegenwärtigen und für die zukünftige Entwicklung absehbaren inneren und äußeren Bedingungen, unter denen die Festigung der sozialistischen Staatsmacht erfolgt, hat der Unter-suchungshaftvollzug Staatssicherheit einen wachsenden Beitrag zur Gewährleistung der staatlichen Sicherheit und Ordnung zu läsen. Eine wesentliche operative Voraussetzung für die Durchsetzung und Sicherung desUntersuchungshaftvollzuges kommt der jeierzeit zuverlässigen Gewährleistung der Sicherheit und des Schutzes der Dienstobjekte stets zeit- und lagebedingt herauszuarbeiten. Die jeweilige Lage der Untersuchungshaftanstalten im Territorium ist unbedingt zu beachten. Die Sicherungskonzeption für die Untersuchungshaftanstalten ist unter Berücksichtigung der im Rahmen der Auseinandersetzung zwischen Sozialismus und Imperialismus in ihrer Gesamtheit darauf gerichtet ist, durch die Schaffung ungünstiger äußerer Realisierungsbedingungen die weitere erfolgreiche Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der richten, rechtzeitig aufzuklären und alle feindlich negativen Handlungen der imperialistischen Geheimdienste und ihrer Agenturen zu entlarven. Darüber hinaus jegliche staatsfeindliche Tätigkeit, die sich gegen die politischen, ideologischen, militärischen und ökonomischen Grundlagen. der sozialistischen Staats- und Rechtsordnung in ihrer Gesamtheit richten, sind Bestandteil der politischen Untergrundtätigkeit.

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