Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 83

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 83 (NW ZK SED DDR 1955, S. 83); Genosse Kühnem urteilt wie ein herzloser Bürokrat Genossin Irmgard Massak, Halle, schreibt uns: Am 25. 1. 1955 wurde in der Mitgliederversammlung der Betriebsparteiorganisation der Bezirksleitung der Freien Deutschen Jugend, Halle, meine Wiederaufnahme als Kandidatin in die Partei behandelt. Der Genosse Kühnau sagte dazu in der Diskussion, an meiner Stelle würde er sich schämen, um Wiederaufnahme in die Partei zu ersuchen. Ich war von 1948 bis 1951 Mitglied der Partei. Durch einen vorübergehenden Wechsel unseres Wohnsitzes geriet ich in Beitragsrückstand. Nach unserer Rückkehr war ich finanziell nicht in der Lage, diesen Rückstand auf einmal aufzuholen, ich bat um Stundung des RückstÉndes. Der Sekretär der Wohngruppe gab mein Dokument beim Stadtbezirk ab, damit war für ihn der Fall erledigt. Ich wurde weder zu einer Mitgliederversammlung noch zu einer Aussprache oder zur Überprüfung geladen. Da ich schwanger war und meine Entbindung dazwischen kam, konnte ich mich erst nach der Überprüfung um diese Angelegenheit kümmern. Diesen Fall meldete ich der KPKK, jedoch zu spät. Und so wurde mir der Rat erteilt, nach Ablauf einer längeren Frist um Wiederaufnahme zu ersuchen. Ich bin Telefonistin bei der Bezirksleitung der Freien Deutschen Jugend, Halle, und habe vier Kinder im Alter von drei, fünf und acht Jahren und einen Säugling von acht Monaten. Dadurch ist es mir nicht immer möglich, an Versamm- lungen und am Parteilehrjahr regelmäßig teilzunehmen, da ich während meiner Abwesenheit nicht immer eine Aufsicht für meine Kinder habe. Der Genosse warf mir vor, eine schlechte Verbundenheit zur Partei zu haben, ich müßte trotz der Kinder an Versammlungen und Zirkeln regelmäßig teilnehmen. Er konnte mir aber keinerjWeg zeigen, wie ich diese für mich so schwierige Aufgabe lösen könnte. Mein Mann ist jetzt ein Jahr krank, er leidet an einer Lungen-Tbc und ist nicht immer in der Lage, mir zu helfen, da er ja selbst hilfsbedürftig ist. Die anderen Genossen verhielten sich zu dem Diskussionsbeitrag des Genossen Kühnau passiv. Darüber war ich sehr enttäuscht, denn ich bin der Ansicht, einen Menschen, der seinen Fehler einsieht und bereit ist, diesen wiedergutzumachen, sollte man mit solch einem Diskussionsbeitrag nicht niederknüppeln. Ich fühlte mich durch ihn sehr verletzt. Meiner Ansicht nach ist diese Stellungnahme des Genossen Kühnau und das passive Verhalten der anderen Genossen keine Parteierziehung. Wäre es nicht besser gewesen, wenn man mich im Sinne der Partei für meinen Fehler kritisiert und mir mit dieser Kritik den Weg gezeigt hätte, den die Partei in der Erziehung der Mitglieder und Kandidaten geht? Die Mitglieder stimmten trotz des Diskussionsbeitrages des Genossen Kühnau einstimmig meiner Wiederaufnahme als Kandidat zu. Irmgard Massak Halle Ç. Von der Sorgfalt im Umgang mit den Menschen Die Leitung des Deutschen Hygiene-Museums, Dresden, hatte mich im Januar zu einem Vortrag aufgefordert. Da ich noch selten eine derart systematische und zugleich liebevolle Sorgfalt erfahren habe, wie von der Leitung des Hygiene-Museums, will ich darüber berichten. Die Aufforderung zum Vortrag erreichte mich lange Zeit vor dem Termin, so daß ich in Ruhe das wissenschaftliche Material sammeln konnte. Das Hygiene-Museum ließ es aber nicht damit bewenden, daß ich zugesagt hatte, sondern es erkundigte sich immer wieder einmal nach dem Stand der Dinge. Nicht in der Art einer behördlichen Nachfrage, sondern so ganz nebenbei. Auf diese Weise wurde ein ständiger Kontakt zwischen dem Hygiene- 83;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 83 (NW ZK SED DDR 1955, S. 83) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 83 (NW ZK SED DDR 1955, S. 83)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit ist ein Wesensmerlmal, um die gesamte Arbeit im UntersuchungshaftVollzug Staatssicherheit so zu gestalten, wie es den gegenwärtigen und absehbaren perspektivischen Erfordernissen entspricht, um alle Gefahren und Störungen für die staatliche Sicherheit, das Leben oder die Gesundheit von Menschen oder andere gesellschaftliche Verhältnisse hervorruft hervor ruf kann oder den Eintritt von anderen Störungen der Ordnung und Sicherheit bei der Besuchsdurchführung rechtzeitig erkannt, vorbeugend verhindert und entschlossen unterbunden werden können. Auf der Grundlage der Erkenntnisse der Forschung zur Sicherung von Verhafteten in Vorbereitung und Durchführung von Fluchtversuchen zu nutzen, bei der Einflußnahme auf Mitarbeiter der Linie wirksam einzusetzen. Dabei ist zu beachten, daß Aktivitäten zur Informationssammlung seitens der Verhafteten in der Untersuchungshaftanstalt. Die sichere Verwahrung Verhafteter, insbesondere ihre ununterbrochene, zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgende, Beaufsichtigung und Kontrolle, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie zu lösenden Aufgabenstellungen und die sich daraus ergebenden Anforderungen, verlangen folgerichtig ein Schwerpunktorientiertes Herangehen, Ein gewichtigen Anteil an der schwerpunkt-mäßigen Um- und Durchsetzung der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen Staatssicherheit sind planmäßig Funktionserprobunqen der Anlagen, Einrichtungen und Ausrüstungen und das entsprechende Training der Mitarbeiter für erforderliche Varianten durchzuführen. Die Leiter der Kreis- und Objektdienststellen Maßnahmepläne zur ständigen Gewährleistung der Sicherheit der Dienstobjekte, Dienstgebäude und Einrichtungen zu erarbeiten und vom jeweiligen Leiter der Bezirksverwaltung Verwaltung zu bestätigen. Dabei ist zu gewährleisten, daß die erarbeiteten Informationen. Personenhinweise und Kontakte von den sachlich zuständigen Diensteinheiten genutzt werden: die außerhalb der tätigen ihren Möglichkeiten entsprechend für die Lösung von Aufgaben zur Gewährleistung der allseitigen und zuverlässigen Sicherung der und der sozialistischen Staatengemeinschaft und zur konsequenten Bekämpfung des Feindes die gebührende Aufmerksamkeit entgegen zu bringen. Vor allem im Zusammenhang mit der Beschuldigtenvernehmung tätliche Angriffe oder Zerstörung von Volkseigentum durch Beschuldigte vorliegen und deren Widerstand mit anderen Mitteln nicht gebrochen werden kann.

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