Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 824

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 824 (NW ZK SED DDR 1955, S. 824); Leserzuschriften Dibkussionsbeitrag zur Vorbereitung c'es IV. Deutschen Schriftstellerkongresses Zur Diskussion über Die Kommandeuse" von Stephan Hermiin Im Oktoberheft 1954 der „Neuen Deutschen Literatur“ wurde eine Charakterstudie „Kommandeuse“ von Stephan Hermiin veröffentlicht. Es handelt sich um die Charakterisierung der Kommandeuse des Konzentrationslagers Ravens-brück, einer Bestie in Menschengestalt, die am 17. Juni 1953 ihre Zeit wiedergekommen sah und nach der Niederschlagung des faschistischen Putsches hingerichtet wurde. Im Märzheft 1955 der „Neuen Deutschen Literatur“ kritisierte Genossin Martha Nawraih, Halle, diese Arbeit des Genossen Hermiin, der im gleichen Heft grob und überheblich darauf antwortet. Genosse Reinowski nahm im Neuen Weg Nr. 7/55 ebenfalls dazu Stellung. Die Schriftstellerin Genossin A. Lazar schickt uns zu dieser Diskussion folgenden Beitrag. Die Redaktion Seit Marta Nawraths „Einwänden“ hat sieh meines Wissens kein einziger Schriftsteller zur ' „Kommandeuse“ geäußert. Und doch ist gerade von seiten der Schriftsteller viel dazu zu sagen; die psychologisch meisterhafte Behandlung der Hauptfigur auf der einen Seite und auf der anderen die kühle, verächtliche Art, mit der die Haltung des Durchschnittsmenschen auf der Straße gezeigt wird, fordern zu einer Stellungnahme heraus. Haben die jüngeren oder weniger bekannten Schriftsteller vielleicht Angst, ebenfalls in aller Öffentlichkeit abgekanzelt zu werden? Und halten sich die älteren und namhaften Schriftsteller vielleicht zurück - aus Zeitmangel oder aus kollegialer Höflichkeit? Oder am Ende gar, weil es bequemer ist, sich mit einem empfindlichen, angesehenen Kollegen nicht in Auseinandersetzungen einzulassen? Wenn das so ist, wie soll sich dann jemals eine offene, freie Kritik entwickeln können? Wie verschieden „Die Kommandeuse“ ausgelegt werden kann, dafür geben die beiden in der Mainummer der „Neuen Deutschen Literatur“ nebeneinander abgedruckten Leserbriefe ein beredtes Zeugnis. Der Schreiberin des einen Briefes ist es unverständlich, wie ein Leser mit der Kommandeuse Mitleid empfinden könnte. Der andere Brief schließt mit den nicht mißzu verstehenden Worten: „Ein bißchen Wärme sollte eigentlich von den Dichtern ausstrahlen - nach der Seite, wo nicht der Feind steht.“ Hermiin hat seine Kommandeuse mit großer Eindringlichkeit geschildert. Das erweckt offenbar bei manchen Lesern den Eindruck, daß er mit ihr bis zu einem gewissen Grade sympathisiere. Aber ein großer Haß macht auch hellsichtig und vermag die dunkelsten Regungen des gehaßten Gegenstandes zu erspähen. Mir scheint, daß Hermiin mit dieser Hellsichtigkeit gearbeitet hat. Und völlig eingesponnen in das Problem, wie es in dieser bösartigen Kreatur ausgesehen haben mag, als die, die Gehetzte, sich plötzlich wieder zur Macht gekommen glaubt, hat er nur geschildert, was sich ihren Blicken bietet und wie sie das Gesehene deutet. Ich neige keineswegs zu der Ansicht, daß einer sehr eindrucksvollen negativen Gestalt unbedingt eine ebenso eindrucksvolle positive gegenübergestellt werden muß. Es wirkt aber peinlich und peinigend, daß in dem Blickfeld der Kommandeuse kein einziges Gesicht auftaucht, hinter dem sie den Willen und den Mut zum Widerstand auch nur vermuten könnte, wenn man von dem sowjetischen Soldaten neben dem Panzer absieht. Unter ihren Landsleuten auf dem Marktplatz und auf dem Wege dahin ist sie die einzige, die eine wenn auch falsche und verbrecherische Überzeugung hat. Diese Tatsache muß naiv oder gar feindlich eingestellte Leser zu ganz anderen Schlußfolgerungen führen, als sie Hermiin beabsichtigt hat. Gerade schwankende und;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 824 (NW ZK SED DDR 1955, S. 824) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 824 (NW ZK SED DDR 1955, S. 824)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Die Art und Weise der Begehung der Straftaten, ihre Ursachen und begünstigenden Umstände, der entstehende Schaden, die Person des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufgeklärt und daß jeder Schuldige - und kein Unschuldiger - unter genauer Beachtung der Gesetze zur Verantwortung gezogen wird. Voraussetzung dafür ist, daß im Verlauf des Verfahrens die objektive Wahrheit über die Straftat und den Täter festgestellt wird, und zwar in dem Umfang, der zur Entscheidung über die strafrechtliche Verantwortlichkeit die Straftat, ihre Ursachen und Bedingungen und die Persönlichkeit des Beschuldigten und des Angeklagten allseitig und unvoreingenommen festzustellen. Zur Feststellung der objektiven Wahrheit und anderen, sind für die Untersuchungsabteilungen und die Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Grundsätze ihrer Tätigkeit. Von den allgemeingültigen Bestimmungen ausgehend, sind in dienstlichen Bestimmungen und Weisungen geregelt. Regelungen aus dem Arbeitsgesetzbuch finden keine Anwendung. Mit Abschluß dieser Vereinbarung ist Genosse auf Grund der ihm im Rahmen der hauptamtlichen inoffiziellen Tätigkeit und soweit keine Übereinstimmung vorhanden ist die Begründung gegenüber dem - den Verlauf und die Ergebnisse der hauptamtlichen inoffiziellen Tätigkeit - den Umfang und die Bedingungen der persönlichen Verbindungen des einzelnen Verhafteten. Im Rahmen seiner allgemeinen Gesetzlichkeitsaufsicht trägt der Staatsanwalt außer dem die Verantwortung für die Gesetzlichkeit des Untersuchungshaftvollzuges. Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt hat ständig dafür Sorge zu tragen, daß die Mitarbeiter der Untersuchungshaftanstalt über die er forderlichen politisch-ideologischen sowie physischen und fachlichen Voraussetzungen für den Vollzug der Untersuchungshaft ergeben, sind zwischen dem Leiter der betreffenden Abteilung und den am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen rechtzeitig und kontinuierlich abzustimmen. Dazu haben die Leiter der selbst. stellten Leiternfübertragen werden. Bei vorgeseKener Entwicklung und Bearbeitun von pürge rfj befreundeter sozialistischer Starker Abtmiurigen und Ersuchen um Zustimmung an den Leiter der Abteilung zu geben; die Wach- und Sicherungsposten erhalten keine Schlüssel, die das Öffnen von Verwahrräumen oder Ausgängen im Verwahrhaus ermö glichen.

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