Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 811

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 811 (NW ZK SED DDR 1955, S. 811); Aus der Praxis der Parteiarbeit 811 Genossen im Staatsapparat! Größere Aufmerksamkeit dem ländlichen Bauen! Werktätige Bauern und Landarbeiter in der Deutschen Demokratischen Republik geben mit Hilfe der Arbeiterklasse ihren Dörfern ein neues Gesicht. Es gilt die Zurückgebliebenheit der Landwirtschaft gegenüber der Industrie zu überwinden, die die kapitalistische Ordnung hervorgerufen hatte. Bereits große Veränderungen haben sich auf dem Dorfe durch die neuen landwirtschaftlichen Bauten vollzogen. Aber immer noch mehr Ställe, landwirtschaftliche Anlagen und Wohnungen werden auf dem Lande benötigt, um die ökonomische Grundlage für die sozialistische Produktion in der Landwirtschaft zu geben. Die Bautätigkeit auf dem Lande muß mit der Entwicklung Schritt halten Die stürmische Entwicklung unserer Landwirtschaft verlangt aber ein schnelleres Bauen, das, wie Genosse Walter Ulbricht auf dem 4. Kongreß des FDGB ausführte, nur durch' Typisierung der Bauten, größere Mechanisierung, richtige Arbeitsplatzvorbereitung und Bildung von eigenen Baubrigaden in den LPG zu erreichen ist. Die bisherige niedrige Arbeitsproduktivität im ländlichen Bauen hinderte die Entwicklung unserer Landwirtschaft. Industriearbeiter, die aufs Land gingen, Agronomen und Viehzüchter fanden keine Wohnung, die MT-Stationen als industrielle Großbetriebe konnten sich nicht entsprechend ihrer Aufgabenstellung erweitern, und die VEG und LPG konnten ihren Viehbestand nicht planmäßig vergrößern, weil die Ställe sowie Gebäude für Futterlagerung und -konservierung nicht in genügendem Umfang und gewünschtem Tempo gebaut wurden. Es fehlten die Perspektivpläne für die Entwicklung der LPG, MTS bzw. der Dörfer. Dadurch entsprachen viele Einzelbauvorhaben nicht der Gesamtentwicklung der Landwirtschaft. In vielen Fällen stellten sich diese sogar als hemmend für die weitere Entwicklung einer LPG, MTS oder eines Dorfes heraus. Alle diese Mängel wurden im April auf der Baukonferenz scharf kritisiert. Der nach der Konferenz gefaßte Beschluß des Ministerrats „Die wichtigen Aufgaben im Bauwesen“ legte auch für das ländliche Bauen eine straffe Ordnung fest, um in Zukunft zweckmäßiger und rationeller zu bauen. Was sind die Ursachen des Zurückbleibens? Trotz der beschlossenen Maßnahmen bleibt das ländliche Bauen immer noch zurück. Das ist ein ernster Hinweis für die Genossen im Staatsapparat der Bezirke und Kreise, aber auch für die Bezirks- und Kreisleitungen der Partei, die sich jetzt ernsthaft mit diesen Problemen zu beschäftigen haben und für eine Anwendung der vorhandenen Typen, für eine stärkere Ausnutzung der örtlichen Reserven, für eine verbesserte Mechanisierung und für eine höhere Arbeitsmoral, angefangen bei den Entwurfs- und Projektierungsbüros bis zum einfachsten Bauarbeiter, kämpfen müssen. Bis Ende Juni 1955 wurden die Produktionsbauten der LPG in der Deutschen Demokratischen Republik erst bis zu 32,7 Prozent und von den geplanten Bauten in den MTS und VEG wurden erst 25,1 und 26,2 Prozent fertiggestellt. Die Situation auf dem Lande ist gegenwärtig so, daß der Viehbestand in den VEG und LPG schneller wächst, als die Ställe gebaut werden. Ein solches Zurückbleiben in der landwirtschaftlichen Bautätigkeit ruft die berechtigte Kritik der Genossenschaftsbauern hervor. In der LPG P e r d ö h 1 im Kreis Hagenow wird z. B. seit 1953 an einem Rinder- und Schweinestall gebaut, der dringend für den wachsenden Viehbestand gebraucht wird. Vom VEB Bau Hagenow wurde die Baustelle zweimal eingerichtet und das erforderliche Material angefordert. Jedesmal aber stellten nach diesen umfangreichen Vorarbeiten, die auch große Kosten verursachten, der Rat des Kreises und das Entwurfsbüro fest, daß die;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 811 (NW ZK SED DDR 1955, S. 811) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 811 (NW ZK SED DDR 1955, S. 811)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft in solchen Fällen, in denen auf ihrer Grundlage Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, die Qualität der Einleitungsentscheidung wesentlich bestimmt. Das betrifft insbesondere die Beweisführung im Operativen Vorgang, denn nur auf der Grundlage der im Operativen Vorgang erarbeiteten inoffiziellen und offiziellen Beweismittel läßt sich beurteilen, ob im Einzelfall die Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und die Beantragung eines Haftbefehls gegeben sind. In diesem Abschnitt sollen deshalb einige grundsätzliche Fragen der eiteren Qualifizierung der Beweisführung in Operativen Vorgängen durch die Zusammenarbeit zwischen operativen Diensteinheiten und Untersuchungsabteilungen als ein Hauptweg der weiteren Vervoll-kommnunq der Einleitunospraxis von Ermittlungsverfahren. Die bisherigen Darlegungen machen deutlich, daS die weitere Vervollkommnung der Einleitungspraxis. Die unterschiedlichen Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und das Erwirken der Untersuchungshaft in tatsächlicher Hinsicht: ihre effektive Nutzung in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit eine in mehrfacher Hinsicht politisch und politisch-operativ wirkungsvolle Abschlußentscheidung des strafprozessualen Prüfungsverfahrens. Sie wird nicht nur getroffen, wenn sich im Ergebnis der durchgeführten Prüfungsmaßnahmen der Verdacht einer Straftat begründet werden kann, oder wenn zumindest bestimmte äußere Verhaltensweisen des Verdächtigen die Verdachtshinweisprüfung gerechtfertigt haben. Komplizierter sind dagegen jene Fälle, bei denen sich der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt oder es an den gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlt, ist von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, Der Staatsanwalt kann von der Einleitung eines Ermittlunqsverfahrens Wird bei der Prüfung von Verdachtshinweisen festgestellt, daß sich der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt oder es an den gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlt, ist von der Einleitung eines rnitTlungsverfahrens abzusehen ist, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege zu übergeben ist odeh ob ein Ermittlungsverfahren einzuleiten ist.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X