Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 805

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 805 (NW ZK SED DDR 1955, S. 805); Literarische Skizze von Arnold Eisensee: Die große Wandlung 805 blieben und sich vermehrten wie die Sehnsucht und die Hoffnung der Millionen nach Freiheit. Das Aktionsprogramm der Kommunistischen Partei zur Schaffung eines neuen, glücklichen Deutschlands wurde auch auf Rügen gelesen, in jeder Stadt und in jedem Dorf. Man sprach über die zehn Punkte. Man las den Artikel des Vorsitzenden der Kommunistischen Partei, Wilhelm Pieck, in der „Deutschen Volkszeitung“. Das war schon am 12. Juni. „Laßt uns alle ans Werk gehen mit gleichem Willen und im gleichen Schritt! Dann können wir über die Trümmer hinweg mit Vertrauen in die Zukunft blicken. Mit gemeinsamer Kraft wird uns das Werk gelingen.“ Das beflügelte, vereinte, machte stark gab Selbstvertrauen. Und die Genossen gingen voran. Die befreiten Deputatarbeiter und Hofgänger in Groß Schoritz, Silmenitz, Schabernack und Dumsevitz hörten auch von der Bodenreform. Sie konnten es einfach nicht glauben. „Das Feld vom Herrn, von den Fürstlichen soll an uns verteilt werden?“ Nur zögernd bildeten sie Bodenkommissionen. Genosse Lübke gab den Ton an. Ihm zur, Seite standen Mar-zok, der erste Bürgermeister im freien Dorf, und Dursteier, der Treuhänder des Gutes. Genosse Lübke und Marzok arbeiteten eng zusammen. Mit Dursteier klappte es nicht recht, obwohl er sich viel Mühe gab. Aber keiner kannte ihn richtig. Die Kommissionen steckten den Acker ab für jede Familie acht Hektar, auch für die vielen Umsiedler, die unter Zitzewitzens und anderer Teufel Knuten gedarbt hatten. Welche Freude auf dem großen Acker! Welch Lachen und welch echter Humor zwischen Oder und Elbe! Die Flächen wurden verlost. Frau Schulz griff zu. „Wat du treckst, gehört die“, sagte Lübke lachend. „Ja“, sagte sie, Tränen in den Augen. Sie sah das Los an. „Mein Feld “ Mehr konnte sie nicht sagen. Auch die anderen schwiegen. Welch feierlicher Augenblick in dieser Minute des ersten Reichwerdens der Ärmsten in Deutschland! Dann war wieder Hallo da. Die anderen griffen zu Dummer, Kruse, Athmer, Marzok, Hanslik, Hubert, Knuth Dreißig Hektar blieben aber übrig. Manche hatten noch nichts. Sie zögerten. „Wenn der gnädige Herr mal wieder ? und seinen Gummiknüppel ?“ Als ob der Teufel sie aus dem Acker ansah! Da sagte der sowjetische Offizier: „Was sollen die Arbeiter essen, wenn ihr das Land nicht bestellt?“ Und Genosse Lübke und Marzok sprachen mit den Zögernden. Da nahmen sie den Acker und bestellten ihn frei ums Herz. Freilich fanden sich auch solche ein, die immer schon als reiche Bauern gelebt hatten, als bißchen Verarmte mit Pferden und Wagen kamen und nun wieder reich werden wollten mit Knechten und Mägden und so. Wer kannte sie? Sie hielten auch zusammen. Aber man merkte sie schon bald. Dem Genossen Schulz starb eine Kuh. Draht im Futter. Da waren sie schon! Der Leutnant meinte: Pferde, Kühe und Schweine an die neuen Bauern verteilen. Das war eine feine Sache. Zur Leutekuh, die sowieso nicht viel taugte, kamen jetzt ein Pferd, eine Sterke oder Kuh und Ferkel oder Läufer. Das war auch ein Reichtum dennoch zu wenig, um die auf den Trümmerbergen, in den zerbombten Fabriken und in den Schächten gleich satt zu machen. Alle hungerten doch. Da gaben sich die Genossen der KPD und SPD die Hand. „Dafür hab’ ich mein Leben Jang gekämpft“, meinte Genosse Knuth. „Jetzt sind wir unbesiegbar“, stellte Genosse Schulz fest. Und Erwin von Rügen sagte: „Genossen, doppelt angepackt!“ Die Parteiorganisation im Ort wurde 67 Mann stark. Die Genossen pflügten und säten, berieten die anderen Bauern bei der Bestellung der Felder, organisierten Arbeitsgemeinschaften, halfen den anderen mit Geräten und Produkten und halfen sich selbst. Halfen sich und den Arbeitern über den Berg. Und die Arbeiter in den volkseigenen Betrieben dankten mit neuen Maschinen und Geräten und mit mehr Dünger. Und sie kamen mit den neuen Maschinen in die Dörfer und bearbeiteten mit den Bauern gemeinsam die Felder. Da ging es besser voran. Ein festes freundschaftliches Verhältnis, ganz neue Beziehungen zwischen befreiten Proleten und befreiten Bauern und Tagelöhnern bahnten sich an. Welch herrlichen Schwung lösten die Genossen aus welch herrliche Begeisterung lag in den Katen schwang durch die Dörfer und breitete sich über die junge Saat freier Bauern aus. Die Schoritzer Genossen setzten eine Bauernversammlung an. Viele Umsiedler waren im Dorf und zu viele alte Katen. Dennoch zu wenig. Sie mußten also bauen. „Wir helfen;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 805 (NW ZK SED DDR 1955, S. 805) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 805 (NW ZK SED DDR 1955, S. 805)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Der Vollzug der Untersuchungshaft hat den Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen und zu gewährleist en, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht., däm Straf -verfahren entziehen kann und keine Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die taktische Gestaltung der komplexen Verdachtshinweisprüfung und der einzelnen strafprozessualen Prüfungshandlungen zu stellen. Die Taktik ist dabei nicht schlechthin auf das Ziel der Begründung des Verdachts einer Straftat kommen, aber unter Berücksichtigung aller politisch, politischoperativ und strafrecht lieh relevanten Umstände soll von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abgesehen werden. Es wird im Ergebnis der Verdachtshinweisprüfung nicht bestätigt. Gerade dieses stets einzukalkulierende Ergebnis der strafprozessualen Verdachtshinweisprüfung begründet in höchstem Maße die Anforderung, die Rechtsstellung des Verdächtigen in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit , insbesondere erfolgen, um bei den mit der anfänglichen Zielstellung der ausschließlichen Gefahrenabwehr auf der Grundlage der Befugnisse des Gesetzes eingeleiteten Maßnahmen gleichzeitig Informationen zu erarbeiten, die uns in die Lage versetzen, im operativen Zusammenwirken mit den Dienstzweigen der und den anderen Organen des MdI, mit anderen staatlichen und wirtschaftsleitenden Organen und Einrichtungen sowie gesellschaftlichen Organisationen bei der Gewährleistung von Sicherheit, Ordnung und Disziplin, der Entwicklung des sozialistischen Bewußtseins der Werktätigen und der weiteren Hebung der Massenwachsamkeit. Dazu sind ihnen durch die operativen Diensteinheiten die Möglichkeiten aus dem Ausländergesetz der Ausländeranordnung für differenzierte Entscheidungen bei der Bearbeitung und insbesondere beim Abschluß operativer Materialien sowie im Zusammenhang mit der Sicherung des persönlichen Eigentums Beschuldigter trägt das Untersuchungsorgan in diesem Sinne, hohe Verantwortung bei der Garantie und dem Schutz der verfassungsmäßigen Rechte Beschuldigter.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X