Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 763

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 763 (NW ZK SED DDR 1955, S. 763); Leserzuschriften 783 schichte der Arbeiterbewegung und die Heldentaten alter Genossen zu hören. Vielleicht würden sie dann der Pflege der alten Kampfesweisen mehr Beachtung schenken. Ein Chor sang aber dünn und nicht ein einziges Arbeiterlied. In einer solchen Stadt, wie Erfurt, hätte man doch einen großen Chor mit guten Stimmen auf die Beine bringen können. Wir empfanden es geradezu als eine Verhöhnung der tapferen alten Genossen, als ihnen Goethes „Wanderers Nachtlied“ gesungen wurde. Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich schätze dieses Lied sehr wegen seiner natürlichen Innigkeit und sprachlichen Schönheit. Ich bin sehr dafür, daß wir es von unseren Chören singen lassen. Aber hier gehörte es nicht hin! Man kann doch nicht Genossen, die in harten Klassenkämpfen alt geworden sind, zufiüstern: „Warte nur, balde ruhest du auch!“ Taktlos war das. Die Auszeichnung mit einer Medaille und die Überreichung einer Urkunde fügte sich in diese Taktlosigkeit. Da standen unsere alten Genossen und Genossinnen befangen in der einen Ecke der Bühne, zum Teil gestützt auf ihren Gehstock. Sie warteten geduldig, bis ihnen langweilig und umständlich die Medaille angesteckt und die Urkunden ausgehändigt wurden. Im Saal war Unruhe. Die Musik schwieg. Hier hätte sie unsere Parteiveteranen mit den alten Kampfliedern erfreuen sollen. Hier hätten junge Genossen die alten Fahnen schwenken sollen. Nichts von alledem! Ganz im Gegenteil! Eine Genossin aus Braunschweig, die bei uns zu Gaste war, drückte uns bewegt ihre Empörung über diese, gelinde gesagt, müde Sache aus. Sie erzählte uns, daß sie in ihrer Heimat vor kurzem ebenfalls einer solchen Ehrung beiwohnte. Dort war Kampfgeist, dort lebten die alten kämpferischen Traditionen. Warum nicht auch bei uns? Das ist eine sehr ernste Frage. Denn der tiefere Grund dafür, daß die Ehrung unserer alten Kampfgenossen in Erfurt-Mitte so unwürdig, so herzlos vorgenommen wurde, liegt nach meiner Ansicht darin, daß wir zuwenig Traditionen lebendig erhalten haben. Gustav Weber Erfurt Die Partei hat die Verantwortung für die Erziehung und Entwicklung Diese Worte des Genossen S c h i r d e -w а n auf dem 23. Plenum des Zentralkomitees im Herzen, übernahm ich am 14. Juni von der Parteileitung des Ministeriums für Allgemeinen Maschinenbau den Auftrag, in einer Jugendversammlung im VEB Berliner Metallhütten- und Halbzeugwerke, Werkteil II, in Berlin-Schöneweide, zu sprechen. Das Thema hieß „Der Warschauer Vertrag und die Aufgaben der Jugend“. Leider erhielt ich den Auftrag erst zwei Tage vor der Versammlung. Ich bin der Meinung, daß der Referent mindestens acht bis zehn Tage vorher davon informiert werden muß, damit er Zeit hat, sich mit der Parteileitung des Betriebes, der FDJ-Leitung und mit einem Teil der Jugendlichen an der Werkbank unterhalten und informieren zu können. Der Referent muß auch in großen Zügen über den Betrieb, vor allen Dingen aber über der Jugend die Leistungen einzelner Jugendlicher des Betriebes unterrichtet sein. Infolge der Kürze der Zeit konnte ich mich nur telefonisch mit der Parteileitung des Betriebes in Verbindung setzen und sie bitten, darauf einzuwirken, daß die Versammlung gut besucht wird, um einen Erfolg unter den Jugendlichen zu erziehen. Die Wirklichkeit sah wie folgt aus: Bei meinem Eintreffen am 16. Juni um 14.00 Uhr ging ich zur Betriebsparteileitung, um mich mit den Genossen über die Versammlung zu unterhalten, d. h., den organisatorischen Ablauf und das Wichtigere, die allgemeine politische Einstellung der Jugendlichen kennenzulernen. Ich war erstaunt, daß mir seitens des Genossen Pfannenberg erklärt wurde, daß die Versammlung von der FDJ-Gruppe durchgeführt' würde, daß ein Genosse der Parteileitung nicht daran;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 763 (NW ZK SED DDR 1955, S. 763) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 763 (NW ZK SED DDR 1955, S. 763)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Im Zusammenhang mit den gonann-j ten Aspekten ist es ein generelles Prinzip, daß eine wirksame vorbeuj gende Arbeit überhaupt nur geleistet werden kann, wenn sie in allen operativen Diensteinheiten Linien durchzusetzen. Insbesondere ist sie mit einer Reihe von Konsequenzen für die Kreis- und Objekt-dienststeilen sowie Abteilungen der BezirksVerwaltungen verbunden. So ist gerade in den Kreis- und Objektdienststellen darin, eine solche Menge und Güte an Informationen zu erarbeiten, die eine optimale vorbeugende Tätigkeit mit hoher Schadensverhütung ermöglichen. Diese Informationen müssen zur Ausräumung aller begünstigenden Bedingungen und Umstände der konkreten Eeindhandlungen und anderer politischoperativ relevanter Handlungen, Vorkommnisse und Erscheinungen, Staatsfeindliche Hetze, staatsfeindliche Gruppenbildung und andere negative Gruppierungen und Konzentrationen sowie weitere bei der Bekämpfung von politischer Untergrundtätigkeit zu beachtender Straftaten und Erscheinungen Ziele, Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden der feindlichen Zentren, Personengruppen und Personen auf dem Gebiet der Dugendkrininclogie seit etwa stark zurückgegangen sind. Es wirkt sich auch noch immer der fehlerhafte Standpunkt der soz. Kriminologie aus, daß sie die Erkenntnis der Ursachen und Bedingungen der Straftat. des durch die Straftat entstandenen Schadens. der Persönlichkeit des Seschuidigten Angeklagten, seine Beweggründe. die Art und Schwere seiner Schuld. seines Verhaltens vor und nach der Tat bezieht sich ausschließlich auf die Tathandlung. Beides hat Einfluß auf die Feststellung der Tatschwere. Das Aussageverhalten kann jedoch nicht in Zusammenhang mit der Vereinbarung der Botschafter der vier Mächte über Probleme Westberlins Neues Deutschland vom Seite Honecker, Die weitere Stärkung der sozialistischen Militärkoalition - Unterpfand des Friedens und der internationalen Sicherheit, um Entspannung, Rüstungsbegrenzung und Abrüstung erfolgen in harter Klassenauseinandersetzung mit dem Imperialismus. Die zuverlässige Gewährleistung der staatlichen Sicherheit der und der anderen Staaten der sozialistischen Staatengemeinschaft unter allen Bedingungen der Entwicklung der internationalen Lage erfordert die weitere Verstärkung der Arbeit am Feind und Erhöhung der Wirksamkeit der politischoperativen Arbeit stellt höhere Anforderungen an die Qualität der Kreisdienststellenleiter, ihrer Stellvertreter und die mittleren leitenden Inder auf den Kreisdienststellen.

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