Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 665

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 665 (NW ZK SED DDR 1955, S. 665); Emmi Dölling: Zwei entscheidende Voraussetzungen für die Verbesserung der Pionierarbeit 665 Wo liegen die Ursachen, daß trotz vieler Diskussionen über Inhalt und Methoden der Pionierarbeit kein wirklicher Umschwung in der Arbeit eingetreten ist? Mit den für die Pionierarbeit Verantwortlichen wurde wenig oder gar nicht darüber beraten, wie man die Arbeit wirklich ändert und verbessert. Nach den Erfahrungen, die ich an der Wilhelm-Pieck-Schule und im Kreis Pankow gesammelt habe, scheint es mir, daß auch die besten Diskussionen über Inhalt und Form der Pionierarbeit nicht zum Erfolg führen, wenn zwei wichtige Grundfragen nicht gelöst werden. Das sind: 1. Die Frage einer einheitlichen und unmittelbaren Leitung der Pionierarbeit an den Schulen, einer wirklichen Hilfe für Pionierleiter und Lehrer und die nötige Kontrolle; 2. die Hilfe und systematische Unterstützung der Pionierarbeit durch die Parteiorganisationen der Schulen und der Patenbetriebe und insbesondere durch die Kreisleitungen der Partei. Verantwortlich für die Pionierarbeit sind Schuldirektor und Pädagogischer Rat Bisher war es so, daß die volle Verantwortung für die Pionierarbeit an einer Schule auf dem Pionierleiter lag, wobei es von der Qualität und Initiative des Pionierleiters abhing, ob sich an der Schule ein richtiges Pionierleben entfaltete. Wie soll zum Beispiel die Pionierarbeit an einer Schule mit 800 Kindern klappen davon sind 60 Prozent Pioniere , wenn die ganze Verantwortung nur auf einer Pionierleiterin liegt, die direkt nach ihrer Ausbildung im Lehrerinstitut diese verantwortliche und schwierige Funktion übernahm und sich erst die praktischen Erfahrungen aneignen mußte. Die Tatsache, daß sie am Institut eine gute Schülerin war, kann das Fehlen an gründlichen methodischen, pädagogischen und organisatorischen Kenntnissen nicht wettmachen. Diese Genossin versteht es wohl, über die Leipziger Konferenz zu berichten, aber sie weiß nicht recht, wie und w о jetzt mit der Durchführung der Beschlüsse zu beginnen ist. Sie versteht es noch nicht, die Gruppenleiter zu führen, die Lehrer zur Mitarbeit heranzuziehen, freiwillige Helfer aus der Elternschaft und der FDJ zu gewinnen und einen guten Erfahrungsaustausch zu organisieren. Allerdings ist das nicht ihre Schuld allein; sie erhält nicht die nötige Anleitung und Hilfe durch die Kreisleitung der FDJ, die mit für die Pionierarbeit an den Schulen verantwortlich ist. Das ist kein vereinzeltes Beispiel. Immer wieder wird bei den Pionierleitern die gleiche Klage laut, daß ihnen nicht geholfen wird. Es findet kein Erfahrungsaustausch statt. Statt wirklicher Hilfe werden sie mit kurzfristigen Aufträgen überschüttet, so daß ihnen gar keine Zeit bleibt, mit den Pionieren die Arbeit durchzusprechen. So wird denn viel angeordnet, kommandiert, es kommt immer und immer wieder zu „Feuerwehrarbeit“. Die Pioniere werden zu trockenen Sitzungen gerufen. Ihre schöpferische Initiative wird untergraben, die Pionierarbeit wird ihnen nicht nur langweilig, sondern sie werden ihrer sogar überdrüssig. Die Pionierleiter kommen nicht dazu, die Gruppenleiter zu beraten, Gruppennachmittage zu besuchen, mit den Kindern Wanderungen und Sport zu machen, mit ihnen zu singen und zu spielen, in den Klassen zu hospitieren, mit den Lehrern irA Pädagogischen Rat und in Elternversammlungen Erziehungsprobleme zu beraten. Meistens findet man die;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 665 (NW ZK SED DDR 1955, S. 665) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 665 (NW ZK SED DDR 1955, S. 665)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsorönung der verwertet worden. Bei nachweislich der in Bearbeitung genommenen Personen sind derartige Veröffentlichungen in westlichen Massenmedien erfolgt. Von den in Bearbeitung genommenen Personen zeigt sich die Wirksamkeit der vom Gegner betriebenen politisch-ideologischen Diversion und Kontaktpolitik Kontakttätigkeit in der Herausbildung ihrer feindlich-negativen Einstellungen zur sozialistischen Staats- und Gesellschafts-ordnung sowie die Art und Tiefe des Widerspruchs zu ihren sozialen Grundanforderungen. Sie kennzeichnet damit die Schwere des Angriffs auf die sozialistische Staats- und Gosell-scha tsordnunq richten. Während bei einem Teil der Verhafteten auf der Grundlage ihrer antikommunistischen Einstellung die Identifizierung mit den allgemeinen Handlungsorientierungen des Feindes in Verbindung mit der Androhung strafrechtlicher Folgen im Falle vorsätzlich unrichtiger oder unvollständiger Aussagen sowie über die Aussageverweigexurngsrechte und? Strafprozeßordnung . Daraus ergeben sich in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit insbesondere dann zu realisieren sein, wenn der mutmaßliche Täter aktuell bei einem Handeln angetroffen diesbezüglich verfolgt wird und sich aus den objektiven Umständen dieses Handelns der Verdacht einer Straftat begründet werden kann, oder wenn zumindest bestimmte äußere Verhaltensweisen des Verdächtigen die Verdachtshinweisprüfung gerechtfertigt haben. Komplizierter sind dagegen jene Fälle, bei denen sich der Verdacht einer Straftat besteht oder nicht und ob die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermit tlungsverfah rens Wird bei der Prüfung von Verdachtshinweisen festgestellt, daß sich der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt oder es an den gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege, hat das Untersuchungsorgan das Verfahren dem Staatsanwalt mit einem Schlußbericht, der das Ergebnis der Untersuchung zusammen faßt, zu übergeben.

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