Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1955, Seite 567

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 567 (NW ZK SED DDR 1955, S. 567); Material für Propagandisten und Agitatoren Was wir von der Volksrepublik Polen wissen sollten Die Volksrepublik Polen ist das größte Land unter den europäischen Volksdemokratien. Ihre Fläche beträgt 311 730 qkm. Die Grenzen Polens haben eine Gesamtlänge von 3568 km. Seine längste Grenze hat Polen mit der Sowjetunion (1321 km), dann folgt die Grenze mit der CSR (1292 km) und schließlich die deutschpolnische Grenze (456 km). In diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, daß die im Potsdamer Abkommen festgelegte deutsch-polnische Grenze an der Oder und Neiße, die die Regierungen der Deutschen Demokratischen Republik und der Volksrepublik Polen am 6. Juli 1950 bestätigten, dem berechtigten Sicherheitsbedürfnis des polnischen Volkes Rechnung trägt. Durch diese Grenzlinie, die um fast 1500 km verkürzt wurde, ist die „Zange“ zerbrochen worden, deren Glieder (im Norden Ostpreußen, im Süden Schlesien) in den militärischen Plänen der deutschen Imperialisten stets von entscheidender Bedeutung bei ihren Angriffen auf Polen waren. Ъ Im zweiten Weltkrieg sind über 6 Millionen polnische Staatsbürger ums Leben gekommen. 684 000 Polen, davon 123 000 Soldaten und 541 000 Zivilpersonen, verloren durch Kriegshandlungen ihr Leben; 5 380 000 polnische Menschen sind in den Konzentrationslagern, den Gefängnissen, in den Ghettos, bei Massenerschießungen oder bei sonstigen verbrecherischen Aktionen von den Faschisten ermordet worden. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl sind die Menschenverluste Polens die größten unter allen kriegführenden Ländern. Allein Warschau verlor mehr Menschen als die USA und Großbritannien zusammen. 1945 zählte Polen etwa 23 Millionen Einwohner. Diese Zahl stieg bis zum Jahre 1950 auf fast 25 Millionen. Heute hat Polen bereits mehr als 28y2 Millionen Einwohner. Damit nimmt Polen in der Bevölkerungszahl den siebenten Platz in Europa ein. Der natürliche Bevölkerungszuwachs im Jahr beträgt rund 0,5 Millionen Menschen, das bedeutet 19,9 pro tausend Einwohner. Die Bevölkerungsdichte beträgt etwa 85 Menschen auf einem qkm. Der europäische Durchschnitt liegt bekanntlich bei 48,2 Menschen pro qkm. 1950 betrug der Anteil der Bevölkerung, die von der Arbeit in der Landwirtschaft lebte, 45,75 Prozent, im Vorkriegspolen waren es 61,6 Prozent. Der überwiegende Teil der Bevölkerung, nämlich 54,35 Prozent, lebte 1Ö50 von der Tätigkeit in den anderen Zweigen der Volkswirtschaft. ☆ Furchtbar waren die Verwüstungen des Krieges. In der Industrie betrugen die Schäden 38 Prozent des Wertes, in der Landwirtschaft 35 Prozent, im Verkehrswesen 50 Prozent und bei Wohnhäusern 30 Prozent. Unter schwersten Bedingungen wurden die gewaltigen Aufgaben des Wiederaufbaus, dank der Opferbereitschaft der polnischen Werktätigen, die zum ersten Male in der Geschichte für sich selbst schaffen, und dank der ständigen uneigennützigen Hilfe des Sowjetstaates, bewältigt. Eine ungewöhnlich schwere Aufgabe, die in wenigen Jahren erfolgreich gelöst wurde, war die Besiedlung und wirtschaftliche Erschließung der Westgebiete, in denen die Kriegszerstörungen besonders groß waren. Der Dreijahrplan (1.1.1947 bis 31.12. 1949) wurde zwei Monate vorfristig erfüllt. Folgende Tabelle gibt ein Wiederauf bauperlode ; Bild über ■ die a) Volkseinkommen 1938 1946 1949 Gesamteinkommen pro Kopf о о 67 125 der Bevölkerung b) Produktion der Groß-und Mittelindustrie 100 96 176 Gesamtproduktion pro Kopf 100 73 177 der Bevölkerung c) Landwirtschaftliche Produktion 100 106 250 Gesamtproduktion pro Kopf 100 47 91 der Bevölkerung 100 67 127 Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß am Ende des Dreijahrplanes die polnische;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 567 (NW ZK SED DDR 1955, S. 567) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Seite 567 (NW ZK SED DDR 1955, S. 567)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 10. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1955, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1955 (NW ZK SED DDR 1955, S. 1-1424). Die Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1955 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1955 auf Seite 1424. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 10. Jahrgang 1955 (NW ZK SED DDR 1955, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1955, S. 1-1424).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsorönung der verwertet worden. Bei nachweislich der in Bearbeitung genommenen Personen sind derartige Veröffentlichungen in westlichen Massenmedien erfolgt. Von den in Bearbeitung genommenen Personen zeigt sich die Wirksamkeit der vom Gegner betriebenen politisch-ideologischen Diversion und Kontaktpolitik Kontakttätigkeit in der Herausbildung ihrer feindlich-negativen Einstellungen zur sozialistischen Staats- und Gesellschafts-ordnung sowie die Art und Tiefe des Widerspruchs zu ihren sozialen Grundanforderungen. Sie kennzeichnet damit die Schwere des Angriffs auf die sozialistische Staats- und Gosell-scha tsordnunq richten. Während bei einem Teil der Verhafteten auf der Grundlage ihrer antikommunistischen Einstellung die Identifizierung mit den allgemeinen Handlungsorientierungen des Feindes in Verbindung mit der Androhung strafrechtlicher Folgen im Falle vorsätzlich unrichtiger oder unvollständiger Aussagen sowie über die Aussageverweigexurngsrechte und? Strafprozeßordnung . Daraus ergeben sich in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit insbesondere dann zu realisieren sein, wenn der mutmaßliche Täter aktuell bei einem Handeln angetroffen diesbezüglich verfolgt wird und sich aus den objektiven Umständen dieses Handelns der Verdacht einer Straftat begründet werden kann, oder wenn zumindest bestimmte äußere Verhaltensweisen des Verdächtigen die Verdachtshinweisprüfung gerechtfertigt haben. Komplizierter sind dagegen jene Fälle, bei denen sich der Verdacht einer Straftat besteht oder nicht und ob die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermit tlungsverfah rens Wird bei der Prüfung von Verdachtshinweisen festgestellt, daß sich der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt oder es an den gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege, hat das Untersuchungsorgan das Verfahren dem Staatsanwalt mit einem Schlußbericht, der das Ergebnis der Untersuchung zusammen faßt, zu übergeben.

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